Sollte ChatGPT in Schulen verboten werden?

hanaaa1  29.05.2025, 12:39

hä, wofür zb?

kurdididdidi 
Beitragsersteller
 29.05.2025, 12:39

Texte zusammenfassen, Lückentexte ausfüllen…

11 Antworten

Nein, man sollte die Schüler vernünftig über die Nutzung aufklären.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Der Lehrer beendet den Unterricht

Nein.

KI wird erstmal Einzug halten und Dinge ändern sich mit den Jahren. Daran muss man sich anpassen und dann eben andere Fragen stellen.

Meine Kollegin hatte im Studium z.B. teilweise die Wahl zwischen "Open book Klausuren" und Klausuren in Präsenz ohne nennenswerte Hilfsmittel.

Bei Open book durfte sie quasi alles benutzen. (Also ja, es wäre auch Chat GPT möglich gewesen)

Was hat sie meistens gewählt? Die Klausuren in Präsenz. Die waren nämlich berechenbar und die Vorbereitung fand sie wesentlich einfacher.

Denn die Aufgaben waren natürlich nicht gleich

Wir nutzen vereinzelt Programme mit KI auf der Arbeit.

Dabei merkt man vorallem

1. Das ganze ist noch stark ausbaufähig

2. Es befreit nicht von der Überprüfung

3. Vieles hängt davon ab, wie genau man sich ausdrückt.

Man kann in der Schule auch weiterhin mit Tafel und Overheadprojektor arbeiten. Hat zu meiner Schulzeit ja auch geklappt.

Man kann aber auch moderne Dinge integrieren und mit der Zeit gehen. Das hilft dem Schüler am Ende ggf. mehr.

Wozu?

Ich verstehe bis heute nicht, warum ich damals in der Schule Texte zusammenfassen musste. Unser Schulsystem ist seit vielen Jahren hoffnungslos veraltet.

Du kannst KI in Schulen natürlich verbieten, nur wirst Du feststellen, dass es genauso gut funktioniert, wie der Verbot von Handys im Unterricht - nämlich gar nicht.

Viel eher müssten wir unser hoffnungslos veraltetes Schulsystem neu denken (müssen wir sowieso, nicht erst seit es KI gibt) und auf moderne Entwicklungen anpassen.

KI hat das Potential die globale Industrie massiv zu revolutionieren (und macht es teilweise schon heute) und Du willst verhindern, dass unsere Kinder den richtigen Umgang damit lernen?

KI wird viele Berufe obsolet machen, aber viele Berufe werden sich auch stark verändern (mit Fokus auf KI, wie z.B. mein Beruf) und es werden viele neue Berufe entstehen. Wer da nicht mit KI umgehen kann, hat verloren.

Man sollte Schulen verbieten, nicht ChatGPT. Mein Ernst!

Der Fehler ist doch, dass man in der Schule von Dir Dinge verlangt, die Du von Dir aus nie tun würdest, ob nun Texte zusammenzufassen oder Lückentexte auszufüllen. Wenn Du Dich mit für Dich interessanten Dingen beschäftigst, kannst Du frei entscheiden, ob Du solche Erfindungen wie ChatGPT nutzen möchtest oder nicht. Es besteht überhaupt kein Bedarf an Verboten.
Wer dagegen in eine ihm aufgezwungene Situation kommt (Hausaufgaben erledigen, Klassenarbeit schreiben, im Unterricht Fragen beantworten, …) wird immer den Drang haben, sich irgendwelcher Möglichkeiten zu bedienen, aus der Situation so einfach wie möglich wieder herauszukommen. Noch dazu, wenn eine Nichterfüllung der aufgezwungenen Aufgabe negative Konsequenzen hat.

Ki zu verbieten, ist genauso unsinnig wie zu meiner Schulzeit den Taschenrechner. Rechenschieber und Tafelwerk ja, Taschenrechner nein.

Gruß Matthias

Wie habe ich monotone, nicht motivierte "Hausaufgaben", was eigentlich Eigenübung heißen und nicht zuhause erfolgen sollte, genervt. Daran habe ich nix gelernt.

Dagegen sollten Aufgaben so gestellt und motiviert sein, dass sie eine Denkweise erarbeiten oder einüben. Das kann chatGPT nicht für mich erledigen.

Das ist sehr herausfordernd für die aktuelle Lehrer:innengeneration. Aufgaben müssen nicht gestellt, sondern motiviert werden.

Also: chatGPT sollte nicht verboten werden, das Werkzeug sollte aber im Einsatz als Werkzeug geübt werden. Schließlich ist zum einen der richtige Prompt essentiell und zum anderen die Textkritik(!) zum Output erforderlich. Da gehen die meisten Zeitgenossen (und auch -genössinen) noch recht Blauäugig vor. Nicht nur Schüler:innen.


MacMadB  30.05.2025, 16:38

Und wenn dann doch (unerlaubt?) chatGPT eingesetzt wird?

Dann kommt es zu dritten "Digital Divide":

  1. Digital Divide: Wer kann sich die Geräte und Zugänge überhaupt leisten?
  2. Digital Divide: Wer kann die Geräte wirklich bedienen? (Smartphone-Besitzer:innen, die weder mit dem Smartphone telefonieren noch einen Web-Browser öffnen können ...)
  3. Digital Divde: Wer kann Geräte wirklich steuern? Also wer versteht sowohl den Prompt, den er eingibt, und die Notwendigkeit der Textkritik.

Und daran werden sich die Menschen teilen. Nur wer über alle drei Digital-Divide-Hürden springen wird, wird auch einen der interessanteren oder verantwortungsvolleren Plätze in unserer Gesellschaft einnehmen. Die anderen sind "dummes Fußvolk". Das formuliere ich so krass, damit sich jede:r Schüler:in aussuchen mag, wo sie_er sich später sieht.