Schwiegermutter will im Haushalt mit Baby helfen
Hi,
Ich habe eine 10 Wochen alte Tochter. Sie ist das erste Enkelkind in meiner Familie und in der meines Partners.
Meine Schwiegermutter ist eine sehr nette Person und hat sich angeboten mit mit dem Baby zu helfen. Sie hat es aktuell nicht so leicht in ihrem Leben. Für sie war die Geburt ihrer ersten Enkeltochter der erste Lichtstrahl eine schwierigen Phase in ihrem Leben.
Die Schwiegermutter ist jetzt schon 3x da gewesen und hat halt für mich gekocht. Leider ist mir da aufgefallen, dass sie unglaublich viele Ratschläge gibt was Haushalt angeht. Sie war halt auch immer Hausfrau. Mich nervt das total. Vor allem weil ich keinen Hilfe im Haushalt wirklich brauche, da wir nur in einer kleineren Wohnung leben und ich das Putzen eigentlich auch mit Baby hinbekomme.
Ich lass sie halt aus Nettigkeit noch kommen und dann kocht sie halt oder nimmt Mal die Wäsche ab. Aber ich hab sie immer ungern hier und fühl mich total genervt und fertig wenn sie dann wieder weg ist.
Hab das mit meinem Partner schon besprochen und er weiß wie es mir mit ihr geht. Uns plagt nur beide das schlechte Gewissen weil wir ihr dann den Umgang mit Enkelkind nicht verbieten wollen und das einzig Positive in ihrem Leben gerade ist. Mich machen ihre Besucher aber regelrecht total fertig und ich will nicht das sie in meinem Haushalt herum tut. Finde das echt etwas zu viel..
Was meint ihr? Soll ich die Besucher abbrechen oder durchdrücken?
12 Antworten
Freundlich aber bestimmt Klartext reden. Sag ihr, dass du sie gern hast, aber dir die ständige Anwesenheit zu viel ist.
Keine junge Mutter erträgt die ständige Anwesenheit der eigenen Mutter oder Schwiegermutter.
Es ist euer Kind und euer Zuhause nicht das deiner Schwiegermutter. Ihr seid auch nicht der Ort, die Leere eurer Schwiegermutter allein zu füllen. Sie muss auch noch ein anderes Leben und ein eigenes Hobby haben. Das kommt sonst für euch alle nicht gut.
Wir haben gerade ein 8 Wochen altes Enkelkind, käme mir, bzw. uns nicht in den Sinn, unserer Schwiegertochter ständig auf die Pelle zu rücken.
Die jungen Eltern dürfen jederzeit mit unserer Hilfe und Unterstützung rechnen, wenn sie sie brauchen. Wir fragen, ob wir für sie etwas kochen oder sonst etwas helfen können oder stellen etwas Gekochtes oder Einkäufe vor die Tür. Gelegentlich ein Treffen wenn es passt ist in Ordnung und freut uns alle.
Ungebetene Ratschläge sollte man sich als Eltern und Schwiegereltern tunlichst verkneifen, wenn man es gut miteinander haben will. Umgekehrt genau so.
Du kannst ihr anbieten, dass sie sich einmal in der Woche sich nur um das Kind kümmert, während du dich ausruhst oder ein Hobby nachgehst!
Wenn sie kommt, dann muss sie in demjenigen Zimmer Hausarbeiten machen, indem du das gesagt hast, und du machst derweil Arbeiten in einem anderen Zimmer.
Sage, dass das Baby nicht mit dem Dreck aus dem Klo infiziert werden darf, und sie dort eine Hilfe sein kann o.ä.
Wenn ihr fertig seit, esst ihr zusammen gemütlich das Essen, was ihr gekocht habt.
Getrennt zu arbeiten ist ein guter Tipp, das möchte ich gerne ausprobieren
Ich würde dir raten mal in dich rein zu horchen, wie oft du diese Besuche ertragen kannst.
Dir soltle klar sein: DU bist nur für DEIN Leben und das DEINES Kindes verantwortlich, nicht für ihr. Wenn dir die Besuche nicht gut tun, tun sie auch deinem Kind nicht gut, da es deinen Stress spürt und du dann auch weniger Kraft dort hast.
Gerade der Anfang mit Kind ist anstregend, du hast massive Wunden die heilen müssen, dein Körper verbraucht parallel durch Stillen und wenig Schlaf mehr Energie, du hast durch regelmäßiges aufwachen fürs Kind einen Schlafmangel, deine Hormone stellen sich komplett um, du musst dein Kind und dessen Bedürfnisse kennen lernen. Da musst du klar Grenzen setzen lernen, wenn dir etwas nicht gut tut.
Dein Mann sollte das Gespräch mit seiner Mutter suchen, wie positiv sie sich durch das Enkelchen verändert hat und ihr euch freut, dass sie gerne kommt. Es für dich aber trotzdem Besuch und anstregend ist, weil sie eben aus einer anderen Zeit kommt, andere Ansätze hat und dich aktuell die zwar gut gemeinten Ratschläge nerven, weil ihr dabei seid euren eigenen Weg zu finden. Und es, auch wenn sie mit kochen usw. hilft, für dich anstrengend ist, wenn sie da ist, da sie Dinge anders macht und dich das stresst. Dass ihr wisst, sie meint es gut, aber ihr irhe Hilfe aktuell nicht benötigt. Ihr sie daher gerne als normalen Besich da habt, aber nicht als mehr.
Ja, sie wird ggf. traurig sein und sich vielleicht auch angegriffen fühlen, aber da muss sie durch. Ihr könnt ja versuchen klar zu machen, dass ihr sie gerne habt und daher gerne mal als Besuch da habt, aber euch als Familie erstmal selber finden müsst und da keine externe Hilfe haben wollt. Ihr aber sehr dankbar seid, dass sie ihre Hilfe angeboten hat und falls ihr welche braucht, gerne auf sie zurück kommt. Das kann man ja auch gut verpacken, dass sicher irgendwann Probleme wie Zahnen oder so beim Kind kommen, wo ihr gerne auf ihre Erfahrungen zurück greift. Dann weiß sie, dass ihr sie und ihr WIssen trotzdem wertschätzt.
Von daher ladet sie ein, wenn dein Mann da ist. Ihr kocht vorher selber, ihr sitzt nett mit ihr zusammen und redet, ggf. du und Kind auch oder eben nur dein Mann wenn du eine Pause brauchst und dann geht sie wieder. Wie bei Freunden oder anderen Verwanten auch. Ohne einmischung in den Haushalt und ohne, dass du das alleine abfangen musst wo du eh schon nicht fit bist.
Danke das du dir die Zeit genommen hast für deine Antwort ❤️
Jep, ich finde alles richtig was zu schreibst. Ich denke ich muss Mal sammeln was mich wirklich an den Besuchen stört und ihr dann meine Grenzen und Wünsche sagen
Ich würde ein Gespräch mit ihr führen, ihr danken dass sie euch helfen will und sagen, dass ihr erst einmal euren eigenen Rhythmus finden wollt. Wenn ihr Hilfe braucht meldet ihr euch dann bei ihr.
So vergraulst du niemanden hast aber Luft für eigene Entscheidungen.