Rückmeldung zu der Szene

D3rBaecka  09.08.2024, 17:12

Was ist das denn für ein Zimmer? Hat sie sich das selbst gemietet? Ist es in einem Internat? Einer WG?

68923776 
Beitragsersteller
 09.08.2024, 17:16

Es ist ein Zimmer in einem Palast eines Herrschers. Wozu ist das wichtig?

4 Antworten

Sehr schön geworden. Das einzige was mir fehlt ist der Gang zum Bad. Wenn du schon aus der Ich-Perspektive schreibst, dann kommen diese Infos zu abrupt. Wie gesagt, verbinde es weiterhin mit Handlung. 😉

Woher ich das weiß:Hobby – Ich schreibe seit mehr als 20 Jahren.

Spricht nicht an.

Lila ist die Farbe des Lavendel, den ich sehr liebe. Meine Mutti, die sich sehr eifrig um unseren Gemüsegarten kümmerte, manchmal auch bei Oma fürs Futtermachen ausgeholfen hat, roch nie nach Gras; hat auch nicht geraucht.


68923776 
Beitragsersteller
 25.07.2024, 12:24

Das ist aber nur deine Meinung, wenn das Mädchen das so empfindet, dann ist das doch ihre Sache... Ich mag die Frabe Lila auch und meine Mutter riecht auch nicht nach Gras.

hoermirzu  25.07.2024, 12:29
@68923776

Auch wenn Du mich nicht persönlich angesprochen hast, habe ich meine Meinung dazu abgegeben. Vielen Dank für Deine Akzeptanz!

68923776 
Beitragsersteller
 25.07.2024, 12:31
@hoermirzu

Okay, bitte entschuldige meinen Kommentar

Ich finde deinen Text schon mal sehr gut, jedoch fehlt die offensichtliche Handlung, wie das Mädchen das Zimmer erkundet.

Ansonsten ist alles super.

Man merkt, dass du dir Mühe gibst. Aber du verläufst dich in Details, die sich ohnehin niemand merken wird. Deshalb wird der Leser auch müde und überfliegt den Text immer schneller, was eigentlich schade ist. Außerdem hast du fertige Urteile drin und überlässt das Bewerten nicht dem Leser.

Konzentriere dich auf das Wesentliche und lasse nach und nach weitere Informationen tröpfchenweise einfließen. Oder hast du einen Preis für detailierte Beschreibungen angepeilt?

Das ist keine Szene, sondern eine Raumbeschreibung. Könnte aus einem Reiseführer stammen. Wo sind die Menschen und ihre Eindrücke?

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Talent, Selbststudium, Lektorat

68923776 
Beitragsersteller
 26.07.2024, 19:57

Welche Urteile meinst du? Wenn ich den Text beispielsweise so schreiben würde: "rechts ist alles in braun und links in lila. Das Bett ist gemütlich" und so weiter, würde es langweilig sein und niemand würde es lesen wollen. Deshalb finde ich die 'Details die sich ohnehin niemand merken würde' wichtig und auch interessant zum lesen.

WilliamDeWorde  26.07.2024, 20:09
@68923776
das Bett, das wunderbar weich und kuschelig ist. = Urteil

das Bett, das sich unter meinen Fingern wunderbar weich und kuschelig anfühlt = Sinneseindruck; kann jemand anders anders empfinden.

den imposanten Raum = Urteil

lass den Leser das mal selbst beurteilen, ob der imposant ist. Du beschreibst ihn ja lang und breit. Gehe mit Adjektiven vorsichtig um! Die sind wie Salz in der Suppe. Sie müssen passen, alles abrunden und man darf nicht zu viel davon nehmen.

Es gibt noch mehr Schwachstellen:

Ein paar Handtücher und Pflegeprodukte liegen schon bereit und warten nur darauf, benutzt zu werden.

Ach ja, sie warten? Wollen unbedingt nass werden? Das sind so schreckliche Klischees wie die Wolken, die immerzu unterwegs sind, ganz geschäftig haben sie Wege zu erledigen ...

ein Ton, den ich absolut nicht ausstehen kann.

Wen juckts?

Du überforderst den Leser und lässt doch die Teile weg, die nötig sind, um das alles einzuordnen.

ein Bad, natürlich in Weiß

Was ist denn daran natürlich?

fließen die beiden Wandfarben - kastanienbraun und Flieder - fließend ineinander über

Da fließen sie also fließend dahin. Aber hast du diese Farben schon einmal zusammenfließen lassen? Sie beißen sich so schon fürchterlich und dann, dann entsteht in der Mitte schmutzige Pampe. Und die passt so gar nicht zu einem imposanten Raum.

Nimms mir nicht übel und poliere noch etwas die Details. Die besten Details sind die, die nicht nur eine Funktion haben, sondern derer zwei. Den Rest: streichen.

68923776 
Beitragsersteller
 26.07.2024, 21:15
@WilliamDeWorde

Da mit den Vorurteilen gebe ich dir vollkommen Recht.

Beim Handtuch: ist doch egal ob das ein Klischee ist, mir geht es nicht darum ein vollkommen Klischeefreies Buch zu schreiben.

Das die Prota die Farbe nicht ausstehen kann ist nciht wichtig, aber nteressant, weil es in dem Buch um sie geht, also ihre Gefühle und ihr wahrnehmen.

Beim Weiß: Hat mit dem vorherigen Teil im Buch zu tun, könnt ihr also nicht verstehen.

Die Farben kann man sehr wohl ineinander überfließen lassen, und wenn es dazwischen dann noch andere Fraben gibt.

Und was meinst du mit den zwei Funktionen von Details?

WilliamDeWorde  26.07.2024, 21:49
@68923776

Deine Reaktion ist normal. Meine ersten Textproben an einen meiner Lieblingsschriftsteller wurden in der Luft zerrissen. Ob ich glaubte, Schreiben könne jeder und meine Zeilen würden von einer trivialmaterialistischen Weltsicht zeugen ... Das gehört dazu und damit muss man umgehen lernen. Aber vor allem muss man bereit sein, sich alles nach und nach auf der Zunge zergehen lassen, um zu begreifen, was zwischen den Zeilen steht. - Ich habe mehr als 30 Bücher über das Schreiben gelesen, mehr oder weniger gründlich. Ich kann hier unmöglich Kurse anbieten, es sei denn, jemand bezahlt meine Zeit. Jede Einzelheit zu begründen, geht hier einfach nicht. Wünsch dir zum Geburtstag solche Fachliteratur.

Frage dich, warum das, was du aufschreibst, jemanden interessieren soll. Warum ist es wichtig, verschiedene Farben zu erwähnen? Falls die Räume Spiegelbilder sind, sollten sie in Komplementärfarben erscheinen.

Schreiben ist Streichen und Verdichten. Alles, was nichts zur Handlung beiträgt, sie nicht vorantreibt, ist uninteressant und Geschwätz. Alles, was übrig bleibt, muss einen Grund dafür haben. Das kann man sehr weit fassen. Wenn die Wand grün gestrichen ist, könnte man später erfahren, dass der Bewohner ein aufbrausendes Temperament hat und das Grün ihn beruhigen soll. Das ist eine Funktion. Eine zweite Funktion wäre, dass es ihn an seine frühere Heimat im tropischen Regenwald erinnert. Beides verdeutlicht also seinen Charakter und sollte deshalb im Text bleiben - so, wie wahrscheinlich das Weiß der Fliesen eine verbindende Funktion bei dir hat.

Lass nicht zu viel Persönliches einfließen; wenn der Leser sich fragt: Warum erzählt der/die mir das, dann hast du fast verloren. Also: Keine Geschwätzigkeit und keine persönlichen Vorlieben andichten, wie die Lieblingsfarbe!

Wenn Farben ineinanderfließen, gibt es keine Übergangsfarbe. Was du beschreibst, ist fauler Zauber: Du lässt die Farbe erst in die dritte übergehen und von dort aus erst in die zweite. Das ist aber keine Mischung. Nimm die Schulmalfarben und probiere es aus.

68923776 
Beitragsersteller
 27.07.2024, 08:12
@WilliamDeWorde

Für mich gehören die kleinen, persönlichen Details trotzdem dazu und daran werde ich auch nichts ändern, und wenn dem Leser dieser Schreibstil nicht gefällt, dann soll er das Buch nicht lesen. Allerdings bin ich mir sicher, dass es Menschen gibt, die so etwas mögen. Außerdem weißt du ja gar nicht, was später im Buch noch passiert und ob die Wandfarben noch eine Funktion bekommen