Ist es nicht ein grosses Problem, dass junge Grundschullehrer über das weitere Leben von Menschen entscheiden?

7 Antworten

Ich sehe es viel kritischer, dass ELTERN entscheiden, die den Nachwuchs entweder für verkannte Genies halten und gnadenlos überfordern, oder keine Besserwisser großziehen wollen und Kindern zahlreiche Möglichkeiten verbauen.

Was sollen Lehrer dagegen groß ausrichten?

Ein noch größeres Problem wäre es wenn "junge Menschen" mit ihrer Online- und Mediensucht ohne Lesen und Schreiben und ganz ohne Schule vor sich hin verrotten würden.

Was für ein Unsinn!

Als erstes unterrichten und fördern junge Lehrer:innen an den Grundschulen Kinder genau so wie schon länger unterrichtende Lehrer:innen. Das ist der Sinn und Zweck der Grundschule.

Der Lehrermangel hat keinen Einfluss auf das Alter der frisch einsteigenden, jungen Lehrer:innen. Vielmehr steht gerade ein Generationswechsel an oder ist schon ganz oder teilweise umgesetzt, in dem Menschen in ihre Pension gehen und Menschen jung in den Beruf einsteigen. Dabei sind die Berufseinsteiger:innen genau für ihren Grundschulunterricht ausgebildet worden. Und das nicht nur theoretisch sondern ganz klar auch in praktischer Begleitung.

Sie sind absolut dafür qualifiziert.

Nun ist eine Notenvergabe kein Gerichtsurteil sondern eine Leistungsbewertung des Kindes in Bezug auf Lernerfolge und Lernfähigkeit. Die Intention einer Schulempfehlung am Ende der Grundschule soll gerade sein, den Kindern den optimalen Ausbildungsweg zu weisen. Damit Kinder gerade weder frustriert und ohne die Chance was zu lernen in der Schule untergehen oder unterfordert und ständig hibbelig im Unterricht zurück gelassen werden.

Es mag also eher krass sein, dass zu einem so frühen Zeitpunkt schon eine Richtungsvorgabe für Kinder möglich und erforderlich scheint.

Mir wäre es lieber, das dreigliederige Schulsystem ganz aufzugeben und an dann möglichen, kleineren und verteilteren Schulen noch stärker jedes Kind maximal zu fördern.

Was es nicht bringt: Lehrer:innen nur aufgrund ihres Alters an den Pranger zu stellen.

In den meisten Grundschulen gibt es schon gar keine Noten mehr, zumindest bist zu einer bestimmten Klasse, sondern schriftliche Einschätzungen. Das ist gerade am Anfang viel hilfreicher und zwingt die Lehrkräfte auch stärker, sich mit ihren Schülern auseinander zu setzen.

Zudem sind meines Erachtens junge Lehrkräfte nicht das Problem, weil sie oft hoch motiviert und sehr sensibel an ihre Aufgaben gehen. Ich persönlich halte die eingefahrenen Routinen von vielen Altgedienten für viel problematischer.

Da geb ich dir ein Beispiel aus der Realität: meine Tochter.

Der Grundschul-Lehrer wollte sie nach der Grundschule in der Hauptschule lassen. Wir haben das geblockt - dann war sie ein Jahr auf der Realschule. Das war ihr zu langweilig - sie hat Abi gemacht und danach Biologie studiert.

Und das war kein Newcomer-Lehrer, sondern einer, der die Jahre zur Rente schon zählen konnte.

Das halte ich wirklich für ein Problem.