"Ich glaube an Gott", ist keine Behauptung, dass Gott existiert, sondern eine subjektive Überzeugung.
"Gott ist", ist dagegen eine objektive Tatsachenbehauptung. Gäbe es auch dann noch Atheisten, wenn Gott niemals behauptet würde, sondern nur Gottgläubige existieren? Wozu müssten sie eine atheistische Gegenposition beziehen, was würde das ihnen so wichtig machen? Gäbe es dafür gute Gründe?
14 Antworten
Es ist vor allem kein Beweis für die Existenz von Gott/Göttern. Der Glaube an Gott belegt nicht Gott, sondern lediglich den Glauben an ihn. Das wird oft gerne verwechselt.
Naja, es ist technisch gesehen eine subjektive Überzeugung, aber natürlich enthält diese Aussage auch eine Tasachenbehauptung. "Ich glaube an Gott" ist ja nichts anderes als "Ich glaube, dass Gott existiert". Da sieht man die enthaltene Tatsachenbehauptung.
Und beim Glauben bleibt es ja nicht. Wenn du Gesetze so machen willst wie es ein angeblicher Gott will, dann bin ich da dagegen. Da können Gläubige tausendmal sagen, dass sie ja keine Tatsachenbehauptung aufstellen. Wenn Leute mich zwingen wollen so zu leben als wäre es so, dann macht das praktisch gesehen keinen Unterschied.
Ne, wenn ich sage "Ich glaube X" dann sagst du "Ich halte X für eine wahre Tatsache". Es ändert sich nichts, nur weil du sagst du bist dir nicht ganz sicher. Und auch hier ist fas gleiche Problem in der Praxis: wenn du sagst du willst Gesetze machen wie du denkst dass ein Gott es will, dann bin ich da dagegen. Es wird für mich nicht dadurch besser dass du sagst, dass du dir mit diesem Gott nicht sicher bist. An die Gesetze müsste ich mich ja trotzdem halten...
Glaube und Behauptung sind Unterschiede.
Solange der Glaube in meinem Kopf bleibt ja, aber sobald ich den Glauben ausspreche oder sogar in ein Gesetz umwandle ist eine Behauptung in der Aussage verpackt.
Was ist dann deiner Meinung nach der Unterschied zwischen einem Glauben und Wissen, dass selbst ein Glaube als Tatsachenbehauptung durchgeht, weil Tatsachen Fakten sind, und somit zu Wissen zählen.
Glaube heißt für mich dass man Dinge ohne Belege für wahr hält. Wissen heißt für mich dass man Dinge mit Belegen für wahr hält.
Wenn man sagt, man glaubt an Gott, hält ihn für wahr oder für die Wahrheit, geht von ihm aus, ist damit keine Behauptung aufgestellt, dass Gott existiert, denn inwiefern soll das andere Personen betreffen? Damit ist niemand angesprochen: Es ist rein eigener subjektiver Glaube.
Ja, wie gesagt, solange du nur für dich selber dasitzt und glaubst ist es auch keine Behauptung. Eine Behauptung setzt vorraus, dass man irgendetwas nach außen aussagt. Sobald du zu anderen SAGST dass du an Gott glaubst würde ich darin eine Tatsachenbehauptung sehen.
Wie kann ein Glaube eine Tatsache aufstellen? Das ist kategorisch ausgeschlossen, denn Glaube weiß nichts über Tatsachen. Glaube hält für wahr, ohne zu wissen, mit Zweifel, dass man sich auch irren kann. Wenn ich dir sage, ich glaube an Gott, ist das meine nur mich betreffende Aussage. Warum sollte mein Weltbild eine Behauptung für andere sein?
Wie kann ein Glaube eine Tatsache aufstellen?
Die Äußerung eines Glaubens stellt eine Behauptung auf.
Glaube hält für wahr
Und genau das macht es zu einer Tatsachenbehauptung. Warum sollte da die Einschränkung etwas ändern, dass man sich irren kann? Ich versuche es mal anders zu erklären, was ich meine. Angenommen ich würde überall rumerzählen: "Ich glaube dass EVYTNG neulich die Tankstelle überfallen hat", würdest du dann nicht versuchen mich wegen Verleumdung anzuzeigen? Also wegen (falschen) Tatsachenbehauptungen?
Glaube ist ein für wahr halten ohne wissen, was sich nicht zur Wahrheit erklärt, sonst wäre es ja Wissen. Aber nur was sich zum Fakt erklärt, kann eine Tatsachenbehauptung sein.
Eine Tatsachenbehauptung liegt immer dann vor, wenn man Aussagen über die Realität macht (anstatt nur über Gefühle, Geschmack etc. zu sprechen). Wenn du bei einer bestimmten Aussage dann sagst, das ist nur Glaube und kein Wissen, heißt das für mich einfach nur Folgendes: du hältst es für möglich, dass deine Tatsachenbehauptung auch falsch sein könnte. Es ändert nichts daran, dass es eine Tatsachenbehauptung ist.
Es ist ein Unterschied, ob ein Glaubender was aussagt (Glaubensaussage) oder ein Wissenschaftler (Tatsachenaussage).
Im Übrigen zeichnet sich eine Tatsachenbehauptung dadurch aus, dass sie auch potenziell objektiv belegt werden kann. Das ist bei einer subjektiven Glaubensaussage nicht der Fall.
Stell dir vor ich würde sagen: ich glaube, dass Elvis lebt. Das ist keine wissenschaftliche Aussage, nur mein persönlicher Glaube. So klingt das für mich, wenn Gläubige so argumentieren. Wenn man etwas glaubt, dann sollte man es belegen können, so einfach ist das.
Auch du bist ein Gläubiger, weil du nicht alles wissen und überprüfen kannst. Wenn der Wetterdienst sagt, morgen regnet es mit Wahrscheinlichkeit 80%, kannst du das auch nur glauben, oder halt nicht.
Aber eine subjektive, nur die eigene Person betreffende Glaubenaussage muss nicht belegt werden, genau genommen muss auch eine Tatsachenbehauptung nicht belegt werden, denn an wissenschaftliche Methodik muss sich kein privater Bürger halten.
Wenn der Wetterdienst sagt, morgen regnet es mit Wahrscheinlichkeit 80%, kannst du das auch nur glauben, oder halt nicht.
Ich weiß aber, dass Meteorologie wissenschaftlich fundert ist und dass die Leute die die Vorhersagen machen Belege haben. Außerdem weiß ich aus Erfahrung dass ihre Vorhersagen oft eintreffen. Und zwar ungefähr so oft wie die Wahrscheinlichkeit die sie angeben.
Das ist tausendmal mehr als alle Begründungen die ich für Götter gehört habe.
genau genommen muss auch eine Tatsachenbehauptung nicht belegt werden, denn an wissenschaftliche Methodik muss sich kein privater Bürger halten.
Wenn du möchstest dass das was du glaubst wahr ist, dann schon. Wissenschaftliche Standards sind ja nicht nur bürokratische Vorschriften. Es gibt Gründe, warum die wissenschaftliche Methodik so ist, wie sie ist. Das ist einfach der beste Weg um herauszufinden was stimmt. Natürlich kann man selber schlecht wissenschaftliche Untersuchungen machen, aber der Kern der wissenschaftlichen Methode ist es ja einfach, den Beweisen zu folgen. Und das sollte man auch privat.
Ich glaube ist eine subjektive Überzeugung. Das ist richtig.
Aber auch wenn jeder Gläubige, das so formulieren würde gäbe es natürlich auch Menschen, die nicht an die Existenz eines oder mehrere Götter glauben (also Atheisten).
Ist ja auch so.
„Ich glaube an” ist eine subjektive Überzeugung.
"Ich glaube an Gott", ist keine Behauptung, dass Gott existiert, sondern eine subjektive Überzeugung.
Exakt.
"Gott ist", ist dagegen eine objektive Tatsachenbehauptung.
Wenn man meint, dass "ist" anstatt "existiert" dahingehend ausreichend ist, dann ja, allerdings finde ich "Gott existiert" glücklicher formuliert als "Gott ist", denn sonst könnte der Eindruck entstehen, dass da eine Eigenschaft Gottes danach noch erwähnt werden sollte.
Gäbe es auch dann noch Atheisten, wenn Gott niemals behauptet würde, sondern nur Gottgläubige existieren?
Im Gegensatz zum Antitheismus bedeutet Atheismus lediglich, dass man einfach nicht an einen Gott glaubt. Was Du meinst, sind aber eher Antitheisten, also Leute die gegen Glauben an einen Gott und mehrere Götter sind. Zwischen Atheisten und Antitheisten existiert ein grundlegender Unterschied.
Wozu müssten sie eine atheistische Gegenposition beziehen, was würde das ihnen so wichtig machen?
Einfach nur nicht an einen Gott oder mehrere Götter zu Glauben ist keine unbedingte Gegenposition zum Glauben an einen Gott oder mehrere Götter, sondern nur eine Nutzung der Religionsfreiheit also Glaubensfreiheit.
Gäbe es dafür gute Gründe?
Was ist schon "gut"? Ich finde es schon nicht gut, wenn man anderen seinen Glauben aufdrängen will. Jede Form von unaufgeforderter Missionsarbeit, womit ich die Aufforderung durch jene meine, die entsprechend missioniert werden, sehe ich schon nicht als gut an, da es einen Anfang von Einschränkung der Entscheidungsfreiheit darstellt und das ist meiner Ansicht nach vollkommen inakzeptabel. Aber diese Tür schwingt in beide Richtungen, denn sowohl gottgläubige Menschen als auch Atheisten haben dazu meiner Ansicht nach kein Recht, egal welche Position sie dahingehend beziehen und egal welcher Religion sie eventuell angehören.
Und nur um das klarzustellen: Ja ich bin Christ, genau genommen gehöre ich der "Kirche Jesu Christi - Der Heiligen der Letzten Tage" aus eigenem persönlichen Glauben an, aber andere von meinem Glauben überzeugen zu wollen, liegt mir fern. Für mich ist nur akzeptabel, ernst gemeinte Fragen, die auf ein besseres Verständnis abzielen, zu beantworten, denn ich sehe mich nicht im Recht, die Glaubensfreiheit oder Entscheidungsfreiheit von jemand anderem zu beeinflussen, und ebenso sehe ich auch niemand anderen in dem Recht, meine Glaubensfreiheit und meine Entscheidungsfreiheit zu beeinflussen.
Glaube ist keine Tatsachenbehauptung, sonst wäre es ja Wissen.