"Heute" Wort-/Text-/Sprachverständnis extrem schwach - Einbildung oder Wahrheit?

6 Antworten

Ist mir auch schon aufgefallen. Teilweise sind die Leute zu faul um zu lesen.

Den Eindruck habe ich auch. Sprache wird immer unpräziser verwendet. Was auch daran liegt, dass die Inhalte immer wolkiger gesehen werden und notfalls als "Meinung" gegen Kritik immunisiert werden sollen.

Aus meiner Sicht liegt eine Ursache in den populistischen Manipulationen, mit denen hauptsächlich gefühlte Vorstellungen und Parolen in den Alltag eingepflanzt werden sollen.

Eine wirkliche inhaltliche Auseinandersetzung wird dann unmöglich.

Das fällt mir auch des öfteren auf, - aber auch verständlich, wenn die User hier zu ihren Fragen seitenlange Texte schreiben!


FunnyFanny 
Beitragsersteller
 20.05.2025, 10:25

... hat m.E. mit der Länge gar nix zu tun ... gibt es genauso bei Zweizeilern ...

Urlewas  20.05.2025, 12:10
@FunnyFanny

Ja - sogar bei sehr kurzen Fragen noch schlimmer. Vor allem, wenn sich der Fragesteller nicht mal die Mühe gemacht hat, die richtigen Bereiche auszuwählen. Wie gestern beim „E -Springen“. Weil das nicht unter Reitsport stand, kam es zu recht unsinnigen Antworten. Hab mir die Mühe gemacht, da korrigierend einzugreifen. Woraufhin sich dann eine ebenso unsinnige Diskussion unter den Reitern entspann - eben wegen der Diskrepanz zwischen Fachwort und allgemeiner Auffassung.

Giovanni47  21.05.2025, 07:55

... und dann noch ohne jede Formatierung.

Das ist nicht nur hier so. Das Bildungsniveau in Deutschland ist stark gesunken, ebenso die Sozialkompetenz. Gleichzeitig steigt die Anfälligkeit für den Dunning Kruger Effekt.
Zuhören ist ohnehin eine selten gewordene Kunst. Willst du als guter Gesprächspartner gelten, sag einfach nichts…

Hinzu kommt oft, dass in fachlichen Kreisen Ausdrucksweisen herrschen, die beim unbedarfteren Menschen Verwirrung hervorrufen, oder allgemein anders genutzt werden.

Schönes Beispiel ist mal wieder „Klasse A“ (Anfänger“, obwohl man schon relativ weit fortgeschritten sein muß, um in dieser Klasse mitreiten zu können. Auch das Wort „Besitzer“ wird stets für den Eigentümer benutzt. Ganz zu schweigen von „schwungvollen“ Pferden, was ja im allgemeinen Sprachgebrauch völlig anders interpretiert wird als in der fachlichen Reitlehre.

Und natürlich : wenn hier etwa 8 von 10 Leuten eines Fachgebietes einer Meinung sind, können sich die restlichen 2 kaum trauen, ihre Meinung zu äußern, sonst werden sie nieder“geschrien“.

In sozialen Medien allgemein läßt ohnehin manch einer gerne seinen Frust ab und macht sich wichtig - wahrscheinlich, weil es ihm im täglichen Leben nicht so einfach möglich wäre.

Und noch eines: zuweilen schreibt man etwas, wird dann abgelenkt, drückt auf „Senden“, und die Tipfehler samt skurriler Ideen der Autokorrektur landen ungefiltert im Netz 😆

Ja, ist mir auch schon oft aufgefallen. :)