Hat mein Bruder eine Zukunft?


08.11.2024, 13:25

Zudem hat er noch starke Depressionen, also er schläft den halben Tag.

5 Antworten

Wenn andere so mit mir umgingen, hätte ich auch Depressionen …

Wenn bekannt ist, dass dieser Mensch eine Behinderung hat, warum sich nicht darauf einstellen? Verstehe ich nicht. Ich habe einen Kollegen mit Asperger, Witze machen ist schwierig und manchmal beantwortet er Fragen mit Sachverhalten, die ich nicht meinte, aber nach denen ich – genau genommen – doch gefragt hatte. Aber ich weiß ja, dass er das anders analysiert und daher: Warum nicht? Dann stelle ich die Frage halt noch einmal anders.

Bitte: Nimm Deinen Bruder mit. Sage den Leuten konfrontativ, dass er mit Asperger lebt. Wenn ihn das nicht stressed, ist das ein wenig ein Weg in sein Leben. (Ansosten: Zwinge ihn nicht.)

"Was mit Computern" könnte er doch arbeiten? Ich würde ihn mal bitten, nach geeigneten Ausbildungen oder Studium für sich zu suchen. Du darfst ihm gerne vermitteln, dass Du Dir mehr Selbständigkeit von ihm wünscht. Nur, lasse ihn nicht fallen. Er ist weiterhin Dein Bruder.

Sehr reduziert alles.. Wenig Kontakt zur Außenwelt und vor Bildschirmen in der Wohnung, in der er leben wird.

Ich finde es nicht so schön wie du ihn hier beschreibst.. er ist immerhin dein Bruder und krank. Autismus ist eben eine Sache für sich und kann man auch überhaupt nicht Verallgemeinern. Vielleicht würde er ja gerne Kontakt mit jemanden aufbauen, aber für Asperger ist das nun mal überhaupt nicht einfach und dann wurde er auch noch gemobbt. Wer möchte schon gerne alleine sein?

Vielleicht hilft es, "sinnvollere" Interessen für ihn zu finden, wo er mehr von hat, als nur vor dem Pc zu sitzen.

Das erinnert mich ein bisschen an mich selbst. Ich habe selbst Asperger. Ich hatte zwar nie eine Therapie, aber ich habe mich über das Asperger-Syndrom umfassend informiert und einige Behandlungsansätze selbst ausprobiert, was mir sehr geholfen hat. Früher war es bei mir auch lange Zeit so, dass ich den ganzen Tag vor dem Computer gesessen und irgendwelche Spielereien programmiert habe. Ich bin so gut wie nie raus gegangen und habe den Kontakt mit Menschen gemieden.

Im Jahr 2015 habe ich dann durch Vermittlung des Jobcenters einen Arbeitsplatz im Elektroschrott-Recycling gefunden, wo ich mein Wissen über Elektronik sinnvoll einsetzen kann. (Mehr dazu bei einer anderen Antwort von mir) Dort gibt es kein Mobbing, weil alle Mitarbeiter(innen) irgendein soziales, psychisches oder suchtbedingtes Problem haben. Jeder weiß, dass alle ein Problem haben und wir können uns darüber unterhalten und austauschen. Das hat mir sehr geholfen, gerade was die Kommunikationsfähigkeit betrifft.

Vielleicht gibt es so einen Arbeitsplatz auch für Deinen Bruder. Er (oder seine Mutter) sollte sich mal nach Condrobs e.V. erkundigen und dort nachfragen, ob es in der Nähe eine passende Stelle gibt.

Schwierige Sache. Wenn nicht einmal therapeutische Ansätze helfen, dann wird er irgendwann in eine Betruungseinrichtung kommen müssen. Denn deine Mutter kann das ja auch keine 50 Jahre mehr leisten.