Guter Ansatz?
Philosophischer Ansatz:
Alle Menschen sind hübsch.
Aber manche sind hübscher als andere.
Die Tatsache, dass Liebe sehr auf das einzelne Individuum variiert, macht Hässlichkeit und Schönheit für die Allgemeinheit unwichtig, da hier der Individualismus gefragt ist.
- Der Rabe
11 Antworten
Die subjektive Affektion entgrenzt normative Ästhetik; Liebe konstituiert Schönheit jenseits kategorialer Zuschreibungen. So wird Hässlichkeit zur intersubjektiven Fiktion, Schönheit zur projektierten Singularität.
Dass alle Menschen hübsch sind, ist im philosophischen Sinne eine starke Aussage: Schönheit ist eben nicht nur Symmetrie, Hautbild oder Modelmaß, sondern auch Ausstrahlung, Tiefe, Charakter – Dinge, die in keinem Filter stecken.Es gibt Menschen, die stärker dem aktuellen Ideal entsprechen, aber dieses Ideal ist kulturell geprägt, wandelbar und oberflächlich. Was heute als Makel gilt, kann morgen ein Modetrend oder ein persönliches Erkennungsmerkmal sein. Man denke nur an Zahnlücken, Sommersprossen oder auffällige Nasen. Alles Dinge, die viele erst „schön“ finden, wenn sie selbstbewusst getragen werden.
Und genau da liegt der Knackpunkt: Was wir selbstbewusst akzeptieren oder sogar betonen, wirkt auf andere oft besonders wegen der Abweichung. Dein Zitat bringt es schön auf den Punkt. Schönheit ist da, wo Individualität ist und Liebe sieht Dinge, die der Durchschnitt nie wahrnimmt.
Gegenansatz:
Schönheit ist ein menschliches Konstrukt und keine objektive Tatsache. Was wir als Schönheit begreifen ist gesellschaftlich abhängig von der Geschichte und Entwicklung sowie der gegenwärtigen Kultur und am Ende auch vom Individuum.
Schönheit existiert nicht - es ist nur ein Konstrukt. Und es ändert sich ständig. Was heute als schön verstanden wird, war vor wenigen Jahrhunderten noch völlig anders.
Hallo, der Anfang ist gut:
- alle Menschen sind hübsch
Dann kommt der Vergleich!
- manche sind hübscher als andere
Dann kommt das Auge, das mit dem Herzen sieht!
Und was für andere weniger hübsch ist, das ist dann für mich schön!
Nein.
Was soll der Komparativ?
Vgl.: Alle Menschen sind böse. Aber manche sind böser.
Die Unterscheidung beruht also auf den Definitionen von "böse". Sind dann weniger böse Menschen gut? Dann sind wohl auch alle Menschen gut, aber auch manche besser. Also nur aufgrund von willkürlichen Definitionen sind alle Menschen gut und besser und böse und böser. Na und?
Sind die Definitionen von "gut" und "böse" willkürlich? Natürlich nicht.
Ist die Definition von "hübsch" willkürlich? Natürlich nicht. Erst recht nicht von "schön".
Damit beschäftigt sich die Ästhetik (Lehre von der Wahrnehmung, insbesondere von der Schönheit) in sehr vielen Bereichen, z.B. in den Künsten, in der Technik (Design).