Geplante Obsoleszenz - haben sich die Konsumenten einfach dran gewöhnt oder ist das kein Thema mehr?
Geplante Obsoleszenz ist eine Strategie, bei der Produkte absichtlich so konstruiert werden, dass sie nach einer bestimmten Zeit oder einer bestimmten Nutzungsdauer kaputtgehen, veraltet sind oder nicht mehr sinnvoll nutzbar sind. Das Ziel ist, den Konsumenten zum Neukauf anzuregen.
5 Antworten
Das geht so lange ohne Konsequenzen für die Unternehmen weiter, wie es kein Gesetz gibt, das es verbietet. Und das wiederum wird kaum passieren, weil der Tatbestand schwierig nachzuweisen ist. Wenn wir bei Materialversagen von elektronischen Geräten bleiben: Als Unternehmen kann man immer argumentieren, dass eine Sollbruchstelle keine solche ist sondern einfach nur der Kosteneinsparung geschuldet ist, um den Endkundenpreis zu drücken. Wo zieht man die Grenze zwischen Kosteneinsparung und Sollbruchstelle? Wer kann nachweisen, was sich ein Unternehmen dabei gedacht hat? Es wäre schon viel damit geholfen, wenn es einen Präzedenzfall gäbe, wo ein Unternehmen dafür verurteilt worden wäre, mir ist da aber keiner bekannt. Und so haben die Unternehmen freie Hand, und ähnlich wie bei Doping auch den Druck, solche Praktiken umzusetzen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Da müsste juristisch klar ein Tatbestand definiert werden, der auch nachweisbar ist, dann entsprechende Gesetze verabschiedet werden, dann vielleicht ein Exempel statuiert werden, und dann kann das Problem vielleicht eingedämmt werden.
Natürlich ist es ein Thema - das Problem ist die Alternativlosigkeit, da dir als Kunde ein Produkt was dreimal so lange hält nichts nützt wenn es auch dreimal so viel kostet* und Großbetriebe eben deutlich günstiger anbieten können zugleich aber diejenigen sind die ihr Geschäftsmodell ruinieren würden wenn ihre Produkte übermäßig langlebig währen.
*hier ist das Billigprodukt trotz gleichem Preis/Leistungsverhältniss besser, weil es bei ungeplanter Zerstörung usw. leichter ausgetauscht werden kann etc. und insgesammt etwas flexibler ist - da kaufe ich mir z.B. lieber 2 paar Barfußschuhe für 14€ bei ALDI bei denen ich weis das ich Glück habe wenn ein paar über den Sommer kommt als ein 40€ Paar was dafür 3 Jahre halten muss um kostengünstiger zu sein...
Geplante Obsoleszenz - haben sich die Konsumenten einfach dran gewöhnt oder ist das kein Thema mehr?
Geplante Obsoleszenz kommt lange nicht so häufig vor wie von Verschwörungserzählern behauptet. Druckerhersteller machen das noch mit Zählwerken, die zu früh "Tinte leer" angeben, Apple hat das mit iPhones gemacht indem sie softwareseitig Leistung bei alten Handys verlangsamt haben (und hat dafür 500 Millionen Dollar für Vergleiche in den USA zahlen müssen).
Die EU geht dagegen vor mit zahlreichen Initiativen wie z. B. dem EU-Kreislaufwirtschaftspaket, dem "Recht auf Reparatur", der Ökodesign-Verordnung und dem Verbot von Greenwashing und Obsoleszenz-Täuschung, das ab 2026 geplant ist.
Zudem soll ein EU-weites Haltbarkeitslabel für Elektrogeräte eingeführt werden. So wie es das in Frankreich bereits gibt.
Alex
Und die Kunden kaufen brav weiter. Da sind wir nun mal selbst schuld. Wenn wir auf Preis statt Qualität achten, dann greift das Marktmodell und wir haben entsprechend weniger haltbare Produkte auf dem Markt.
wollte dir nur beipflichten... und ein anschauliches Beispiel schildern... 😋
Die ist nicht "abgeschafft" sondern quasi "fortentwickelt" worden...
... heutzutage hat alles Updates - die irgendwann aufhören - oder Akkus - die nimmer gewechselt werden können...
Selbst wenn das Teil nicht kaputt ist, brauchste ein neues...
wir haben uns für die Firma DC-DC-Netzteile von nem Praktikanten basteln lassen... die halten seit 5 Jahren...
nur die AC-DC-Netzteile sind von ner anderen Firma und da ist keine geplante Obsoleszenz zu erkennen... die laufen noch... und sind auch so kühl/heiß wie am Anfang... wir messen das extra... Umgebungsluft und an der Oberfläche von dem Netzteil klebt auch ein Sensor...
es kommt also drauf an, welchen Anbieter man nimmt...