Familienalltag mit 5 Monate altem Baby

5 Antworten

Eine Ecke mehr Unterstützung kannst du schon erwarten. Klar braucht er Schlaf, aber du auch. Insofern muss er dich zumindest mal entlasten, wenn er zuhause ist, damit du ggf auchmal Schlaf nachholen kannst oder mal Zeit für dich hast. Ist schliesslich auch SEIN Kind. Sein Machogehabe sollte er sich bitte stecken...

Da hast in den Kommentaren geschrieben das du eine eigene Wohnung hast, dann zieh erstmal dort hin. Diese Trennung wird zeigen ob er überhaupt an dir und dem Baby interessiert ist. Es macht gerade den Eindruck als hätte er 0 Interesse an einer gemeinsamen Zukunft.

Unabhängig davon würde ich auch sagen, lass den Haushalt stehen, kümmer dich nur um das wichtigste. Er kann einkaufen gehen, Waschmaschine bedienen, Müll rausbringen, Essen kochen. Lehnt er das alles ab hat er Pech gehabt und muss alleine wohnen. Da kann er lernen sich um alles alleine zu kümmern.


jenni1205 
Beitragsersteller
 21.11.2024, 06:37

Vielen Dank für deine Antwort.

Ja wir haben 2 Wohnungen. Ich hab schon öfters nach einem Streit 2-3 Tage in meiner Wohnung verbracht. Das spannende dabei: sobald ich mal nen Abend nicht da bin, ruft er mich an.. das ist ihm dann zu ungewohnt. Er hatte dann auch schon mal drum gebeten, dass ich wieder zu ihm komme. Aber es endet halt immer wieder so.. Ich verstehe es einfach nicht. Ich weiß nicht ob mir das zu hoch oder zu niedrig sein soll.

Wenn ich nicht da bin, macht er das auch. Am Anfang war er total der Sauberkeitsfreak und ich eher so wie er jetzt. Keine Lust auf Haushalt. Aber er hat sich sooft beschwert, da hab ich angefangen ihm wirklich ehrlich zu helfen und jetzt ist es eben so rum.. wie oft ich mich darüber aufgeregt habe.

Lg

Komplett Alles auf dich abzuwälzen ist nicht fair. Andererseits verstehe ich auch seine Seite, denn Vollzeit arbeiten zu gehen ist hart und sich dann abends ausruhen zu wollen ist verständlich, Schlafen ist dann für ihn wichtig.

Ihr solltet Kompromisse finden. Unter der Woche mußt du dich vielleicht erstmal damit abfinden, aber am Wochenende könntet ihr das gemeinsam machen, müßt ihr auch! Denn nicht nur dein Leben hat sich verändert, seins auch. Er kann nicht einfach so weiter machen, wie vor dem Kind.

Geht doch am Wochenende nach dem Frühstück am Samstag gemeinsam einkaufen, Großeinkauf für mehrere Tage, dann ist das schon erledigt. Dabei kann man auch noch einen Spaziergang verbinden mit der Kleinen. Deine Erwartungen solltest du erstmal extrem zurück schrauben. Bei mir sah es anfangs in der Wohnung nicht mehr Tip top ordentlich aus-einfach alles liegenlassen wen stört das? Je mehr du mit ihm diskutiert, umso mehr zieht er sich zurück. Lass es einfach und genieße die Zeit mit deiner Tochter. Mach nur das Nötigste, Schlaf, wenn sie schläft. Glaub mir, es geht vorüber und Alles wird leichter. Wenn sie heranwächst und er dabei ist, wird er sich mehr einbringen.

Erkläre ihm (nicht dann wenn er erledigt von der Arbeit kommt), daß im Moment nicht Alles perfekt ist (Beispiel Mülltüte) Lass ihm Zeit und sei ganz Mama mit all den Umständen.

Die erste Zeit ist hart, auch so ein Gefühl von Einsamkeit, ich kenne das, aber das geht vorüber. Sicher, es gibt auch andere Männer, die ganz Vater sind mit arbeiten und all dem, aber ich hatte auch so einen, wie du. Kopf hoch und sei stark für deine Süße.


jenni1205 
Beitragsersteller
 21.11.2024, 04:38

Hallo Summertime180

danke für deine ausführliche Antwort. Schön auch mal eine andere Seite zu hören/ lesen.
Leider ist es da etwas kompliziert.. was den Haushalt angeht: Ihn stört es! Wenn ich zu viel am Tag mache, sagt er ich müsse das nicht. Wenn ich weniger mache motzt er es sei nichts gemacht. Ich hab beide Wege schon oft probiert.. geredet geredet und noch mehr geredet.
Vernünftig sprechen und Kompromisse finden ist eine Mammutaufgabe. Aktuell sehen wir beide alles als Vorwurf oder Angriff gegen uns. Im Streit werde ich auch regelmäßig mit Aussagen wie: dann geh doch in deine Wohnung, kannst dich ja verpissen oder sonst was konfrontiert.

ich hab ja schon wenig Erwartungen und kann verstehen wenn man kaputt nach der Arbeit ist, aber er macht ja nichts anderes mehr als Arbeiten und schlafen. Aber ich brauche auch Ruhe.. die kleine schläft leider aktuell sehr schlecht. Wacht oft auf und tagsüber fast gar nicht, sodass wenig Zeit ist um den Schlaf nachzuholen.
Er sagt er fühle sich wie ein Vogel im Käfig und macht mich dafür verantwortlich, dass er nicht mal seine Sachen erledigen kann. Dabei weiß er wie die Haustür aufgeht und das dieser Weg immer offen ist. Ich schreibe ihm nichts vor. Naja nicht viel jedenfalls.
Mein Körper zeigt mir schon, das er übermüdet und überfordert ist, aber das will er nicht hören.

Du sagtest du hattest so einen wie ich.. wie bist du damit umgegangen? Wie gesagt ich bin nicht von vorn herein leidenschaftlich Mutter und sehe auch vieles als noch sehr unfair an.. was hast du gemacht um die Situation zu verbessern?

LG

jenni1205 
Beitragsersteller
 21.11.2024, 04:57
@jenni1205

Noch als Ergänzung..

wie stehst du dazu, das er eigentlich ausschließlich nur noch alleine schläft? Also er liegt lieber alleine auf dem Sofa als abends ins Bett zu kommen.. und um das Risiko gar nicht erst einzugehen, doch mal nachts von der kleinen wach zu werden, legt er sich immer in einen anderen Raum und macht die Türen zu. So bekommt er pro Nacht schön seine 7h Schlaf und ich maximal 3! Er tarnt es aber als Gefallen an mich, weil mich sein Geschnarche auch oft wachhält.. Ich werde bei diesen Geräuschen wirklich aggressiv, und er ist nicht leise.. aber ich weiß halt das er das macht um nicht gestört zu werden.
LG

Summertime180  21.11.2024, 04:57
@jenni1205

Wenn ich die Wahl gehabt hätte, wäre ich auch in "meine" Wohnung gegangen, mit dem Kind allein, ohne den Mann, wäre ich besser dran gewesen. Das Kind spürt deine Unruhe und schläft wahrscheinlich deshalb so schlecht. Kannst du nicht in deine Wohnung gehen? Zur Ruhe kommen? (Habt ihr zwei Wohnungen?) So wie du es beschreibst, wird es nicht besser, auch mit Reden nicht. Hier hilft nur die räumliche Trennung. Lerne, ganz Mutter zu sein, es ist so schön, sie heranwachsen zu sehen und es ist eine kurze Zeit in deinem Leben, die nur dir und deiner Kleinen gehört. Du kannst sie ja sicher später mal abgeben und die Zeit für dich nehmen, Spa, ein Wochenende mit Freunden usw.

Ich habe tatsächlich die Zähne zusammen gebissen, alles zurückgesteckt und war sehr unglücklich als Frau aber umso glücklicher als Mutter.

Summertime180  21.11.2024, 05:11
@Summertime180

Bei mir war es andersrum:wenn er ins Bett kam, bin ich auf die Couch und konnte in Ruhe schlafen oder ich hab mich zum Kind ins Bett gelegt, wir hatten von Anfang an ein großes Kinderbett. Das Kind spürte mich und wir haben gut schlafen können.

jenni1205 
Beitragsersteller
 21.11.2024, 05:26
@Summertime180

@Summertime180

ja wir haben zwei Wohnungen. Als ich schwanger wurde waren wir nicht mal 1 Jahr zusammen und uns trennen 10 Jahre. Er ist älter. Wir sind damals sehr überstürzt zusammen gekommen, keine richtige kennen Lernphase oder Dates.
Es war geplant, das wir gemeinsam in eine größere Wohnung ziehen. Weder seine noch meine sind für eine kleine Familie zu klein. Er wehrte sich extrem dagegen, bis er es endlich einsah. Aber unsere neue Wohnung wird noch kernsaniert, keine Ahnung wann sie fertig ist, daher haben wir noch getrennte Wohnsitze. Sind aber wegen der kleinen und auch aus Gewohnheit immer zusammen in einer Wohnung.

Ich genieße es ja, wenn sie bei mir ist und jeden Tag lernt sie gefühlt etwas Neues. Ich hab sie wirklich lieben gelernt, seit sie auf der Welt ist. Und es ist wunderschön so eine Liebe zu spüren. Trotzdem lasse ich mir oft meine Laune verderben, weil ich eben Schlafmangel habe und mich nicht erholen kann. Darunter leidet dann auch die Bereitschaft mich mit der kleinen zu beschäftigen. Also ich vernachlässige sie nicht, im Gegenteil, ihr geht es super.
Aber mal rausgehen, oder irgendwo hin fahren unter Leute gehen. Das fällt mir schwer.

Mir tut es grundsätzlich mal gut, räumlich getrennt zu sein.. Aber eben nicht lange.

Summertime180  21.11.2024, 05:37
@jenni1205

Ich verstehe dich sehr gut. Es ist auch verständlich, daß du keine Energie mehr hast, für mich war Schlafmangel das Schlimmste überhaupt. Und wie gesagt, mir hat räumliche Trennung sehr geholfen, auch wenn's nur innerhalb der Wohnung war. Ich habe gewartet, bis er morgens aus dem Haus war und dann habe ich gar nichts mehr gemacht außer mich um das Kind zu kümmern. Wenn er abends kam, habe ich angefangen bisschen aufzuräumen und so. So hat er immer gesehen, daß ich am arbeiten und Kind versorgen bin. War alles nicht so leicht.

OK, wenn du willst gerne PN, bin jederzeit zum "quatschen" verfügbar 🙂

Wow, liest sich wie der Beginn des Endes einer Ehe.

Warum? Du kannst sein Verhalten nicht ändern, das kann nur er, und er will absolut nicht (der Pascha läßt grüßen). Diese Situation wirst du, aus verschiedenen Gründen, noch eine Zeitlang ertragen und dann nach Alternativen schauen, die ihn nicht mehr belasten / beinhalten. Diese alternative Situation wird letztlich in der Trennung vom Kindsvater enden.

Puh!

Kommt das erste Kind, stehen alle vorherigen Übereinstimmungen eines Paares auf der Probe. Diese Probe gilt es zu bestehen.

Deinen Darstellungen folgend, könnte ich sagen: Klar hat er vorher zugesagt, zu unterstützen. Klar kann er am Feierabend mit seiner kleinen Maus feiern (und Mama entlasten). Klar kann er dann die nächsten Monate (nach dem Abstillen) Elternzeit nehmen und Haushalt Kind und Schlafdefizit wuppen. usw. usf.

Aber was bringt das?

Als junger Vater musste ich (und das akzeptierte ich voll) um 18:00 Uhr zuhause sein, um meine(!) Kinder zu übernehmen. Dafür durfte ich durchschlafen. Irgendein Arrangement werdet ihr finden müssen.

Aber genau das ist es ja: Hier auf GF kann ich Dir raten, erzählen, zustimmen, … das ganze muss mit Deinem Mann zusammen geschehen!

Sage ihm, dass ihr reden müsst. Vereinbart einen Termin (Samstag?). Das schwierige ist, Wünschen und nicht Vorwürfe zu formulieren. Kommt wieder zusammen, das ist die Probe für eure Partnerschaft, die es zu bestehen gilt!

(Bitte auch mal lesen Feedback-Dreiklang von Rüdiger Klepsch, bspw. hier: ZEIT)

Wenn das nicht klappt, gehe zu einer Partnerschaftsberatung. Da wird er dann auch mit rein gezogen, dann werden die Gespräche aber von einer dritten Person moderiert.

Habt euch lieb! Seid stark!