Blase zerplatzt

6 Antworten

In "bubbles" oder Blasen zu leben ist doch nur eine neue Bezeichnung für eine Tatsache, die immer schon so war. Jetzt hat sie einen Namen. Jeder ist geprägt von seiner Erziehung, dem eigenen Umfeld, den Lebensumständen und lebt in "seiner" Realität. Wenn sich Dinge verschieben oder ändern im Leben, dann ändert sich auch diese Realität, logischerweise. Ich hatte noch nie das Gefühl mir eine Blase gebastelt zu haben, vielleicht ist das bei jungen Leuten anders oder gerade das zu glauben ist meine Blase.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Kämpfe mich Tag für Tag durch den Wahnsinn des Lebens

Trop86 
Beitragsersteller
 30.07.2025, 05:42

Klar gab es das schon immer. Aber durch Internet, Foren und SM wird diese Blase doch realer, als sie allgemein ist

Eclair89  30.07.2025, 07:14

Bubbles gab es so früher nicht, wie wir sie heute kennen. Es ist schon richtig, einen neuen Begriff dafür zu prägen. Früher warst du immer unter einer Gruppen von Leuten mit meist einer unterschiedlichen Meinung, was dazu führte, dass auch die eigene Meinung oft in Frage gestellt wurde. Der Meinungswechsel war damit oft viel dynamischer.

Heute hast du eine Meinung und landest automatisch in großen Gruppen, die die selbe Meinung haben wie du und sie bekräftigen dich stets und ständig in deinem Tun, sodass du gar nicht mehr in Erwägung ziehst, deine Meinung zu ändern.

Kerstin002  30.07.2025, 08:08
@Eclair89

Früher wurde mehr diskutiert und es fand mehr Austausch statt, das stimmt. Aber wenn mich heute etwas oder jemand überzeugt, ändere ich meine Meinung auch, bzw. bin in der Lage dazu. Je nachdem wen man früher getroffen hat, war man doch auch einer Meinung oder nicht. Ich muss mich aufgrund meiner Psyche eh ständig selbst reflektieren und das überprüfen. Vielleicht ist das Bewusstsein dafür heute anders, für mich hat sich gefühlt da nicht so viel geändert oder ich bin zu alt, dass ich das nicht mehr merke. Natürlich merke ich, dass z.B. mein Sohn Dinge anders bewertet und wahrnimmt als ich, aber das war bei mir und meinen Eltern auch so, das ist der Konflikt der Generationen, die leben natürlich in jeweils ihrem eigenen Zeitgeist. Im Freundeskreis haben sich schon immer Menschen zusammengefunden, die gut miteinander können und größtenteils die gleichen Ansichten, Meinungen und gleichen Geschmack haben.

Eclair89  30.07.2025, 08:42
@Kerstin002

Das Problem ist die Plattform der Diskussion. Mit anderen face to face zu diskutieren mag die Meinung noch ändern aber auf Plattformen im Internet ist das bei weitem nicht mehr so. Und wie ich auch geschrieben habe, in einer Meinungsbubble bist du nicht mehr alleine. Tausende Leute geben dir recht, wenn dann einige aus einer anderen Bubble kommen, wird auf die Argumente meist nicht mehr eingegangen aufgrund der sicheren Position.

Tendenziell möchte man ja nicht alleine mit seiner Meinung dastehen und schliesst sich oft der Meinung an, die man für die Mehrheit hält, ob im wahren Leben oder Internet. Gerade im Internet versuchen einige diese vermeintliche Mehrheitsmeinung aber in eine oder andere Richtung zu manipulieren. Vieles geht über Wiederholungen von denselben Inhalten in Dauerschleife (oft computergestützt). Man ist dann versucht zu glauben, dass genau dieses Thema + Meinung der Mehrheit gerade so wichtig ist, dass man dauernd drüber diskutieren muss, obwohl eigentlich nur einige wenige die Meinung tatsächlich verbreiten. Meiner Erfahrung nach verursacht das manchmal sogar Stress, Aggressionen und Ängste. Es hilft z.B sich immer wieder selbst zu hinterfragen, ob einem das so "vorgesetzte" Thema wirklich so wichtig ist. Ausblenden, Abschalten und einfach mal unter echte Menschen gehen ist immer mal wieder gut.

eure Meinung wäre gefühkt die Meinung der Mehrheit?

Das ich dies auch im RL nur seltenst so gedacht oder gefühlt, gehe ich auch in der Algo-Blase nicht davon aus, dass dies dann die Mehrheit der Menschheit ist.

Ich gehöre schon seit Kindheit zu den Menschen, die Neugier mehr in sich stärken, als die Fremdenangst. In der Zwischenzeit aber lieber in der Natur als unter Mitmenschen. Wo es oft nur noch um Recht haben geht in Diskussionen und nicht darum, sich auch selber zu befruchten oder Neues zur Verbesserung des bisherigen mit auf zu nehmen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Forscher und jahrzehntelange Lebenserfahrungen

In einer Bubble lebt es sich gemütlich und komfortabel. Dennoch braucht jeder von uns auch mal Hilfe und Unterstützung von außen. Wenn man dann auf Widerstand stößt, ist es gar nicht so einfach, passend zu reagieren. Wer sich auf sich selbst zurückzieht, kommt erst recht in feindliches Gebiet.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hat sich in meinem Leben herauskristallisiert.

Beruflich bedingt sorgt schon mein Umfeld dafür, dass meine „Bubble“ sehr realistisch ist. Ich hab auch eine eigene Meinung und geb sehr wenig auf Mainstream. Ich darf hinter die Kulissen schauen und das finde ich sehr entspannt.