Wieso werden so viele Sachen verharmlost?

12 Antworten

Alkohol, Koffein und Zucker in einem Satz zu nennen, ist schon - sagen wir mal - "sportlich". Alkohol und Koffein braucht man zum Leben nicht, in gewissen Mengen braucht man dagegen Zucker (nur ein "Zuviel" ist schädlich) oder andere Kohlenhydrate. Das ist schon mal ein Unterschied. Auf Zucker komplett zu verzichten ist schwierig, und nicht einmal notwendig.

Zudem habe ich den Eindruck, dass sehr wohl auf die Risiken von zu viel Zucker hingewiesen wird.

Koffein ist in maßvollen Mengen nicht schädlich. Im Gegensatz zu früheren Beurteilungen "entwässert" es den Körper nicht, und steigert auch nicht dauerhaft den Blutdruck. Ich kenne niemanden, der von zu viel Koffein krank geworden wäre.

Alkohol ist natürlich ein anderes Kaliber. In geringen Mengen ok, aber bei Suchtverhalten natürlich enorm schädlich. Ich kenne aber kaum eine Zeitschrift, die dies "verharmlosen" würde.

Wer verharmlost nun genau was? Eine etwas präzisere Auseinandersetzung mit den verschiedenen Substanzen und den verschiedenen Medien wäre da hilfreich. Ansonsten weiß ich nicht so ganz genau, was du meinst.

Man sollte es mal aus einer anderen Perspektive sehen:

Es gibt Menschen, die können mit Genuss- und Rauschmitteln fähig und verantwortungsvoll umgehen.

Und es gibt Leute, die zu dumm dazu sind.

Warum soll man sich an den Dummen und Unfähigen orientieren?

Warum orientiert man sich nicht an den Fähigen und Verantwortungsvollen?

Wenn man ein elitäres Menschenbild vertritt, orientiert man sich an den Fähigen und Verantwortungsvollen.

Grautvornix  24.02.2017, 11:12

Du hast aber eine Menge nicht mitbekommen, was Suchtkrankheit bedeutet.

Hältst du alle Anhängigen für Dumm?

Was ist mit den Akademikern, die Suchtkrank sind?

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Karlchen6969  24.02.2017, 11:26
@Grautvornix

Es gibt das Recht auf Rausch und den Selbsterhaltungstrieb.

Das muss im Gleichgewicht sein.

Es mag Akademiker geben, die das nicht im Gleichgewicht halten können, während ein einfacher Hilfsarbeiter, der noch nicht einmal einen Schulabschluss hat, dazu in der Lage ist.

Dumm ist der, der Dummes tut.

Und das hat nichts mit der Schulbildung zu tun.

Die Frage ist nur, warum man sich an den Dummen und Unfähigen orientieren soll?

Warum orientiert man sich nicht an den Fähigen und Verantwortungsvollen?

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Ich habe von der öffentlichen Debatte her nicht  den Eindruck, dass die von dir genannten Substanzen verharmlost werden. Immer wieder gibt es z.B. im Fernsehen entsprechende Dokumentationen. (Zu Kaffee allerdings nicht).

Verharmlost wird es in unserem Alltagsverhalten.
Wir, oder "die", Konsumenten haben uns so an diese Dinge gewöhnt und ihre positiven Effekte, dass sich in der Tat eine Abhängigkeit entwickelt hat.
Von daher verhalten wir uns so, wie sich eben Substanz-Abhängige verhalten.
Die Folgen werden verleugnet oder zumindest relativiert bis zur Harmlosigkeit, und wir verteidigen wild unsere "Freiheit". ("Ich lass mir doch nicht vorschreiben ...."). Und alles aus der Angst heraus, in einen Entzug zu kommen und ohne die 'geliebte' Droge leben zu müssen.

Hallo Max!

Verleunen, verharmlosen und vertuschen gehört zu jeder Suchterkrankung dazu.

Wenn jemand davon spricht, dass er ein Bier'chen' trinkt, dann denk ich mir meinen Teil.

Ich verleugne, verharmlose und vertusche nicht, spreche klar über mein eigenes Suchtverhalten (Zucker). Da sind es dann die anderen, die mir einreden wollen: 'Das ist doch nicht schlimm, du bist doch so schlank!'

Ich finde cannabis eigentlich auch nicht schlimm, weniger schlimm als Alkohol, wenn man es in Maßen genießt! Bei cannabis werden die gehirnzellen nur gelähmt, bei Alkohol zerstört! Legalisieren ist die eine Sache, dann könnte man zumindest die Qualität sichern, die Dealer wären dann sinnlos, aber ob die Leute dann vernünftig damit umgehen ist die andere sache!