Wie würdet ihr Drogen rechtlich regulieren?

6 Antworten

Ich persönlich bin für die Regulierung aller derzeit verbotenen psychoaktiven Substanzen. Meiner persönlichen Ansicht nach ist die Prohibition ein unverhältnismäßiger Irrweg, unter dem

  • mündige Bürger in ihrer allgemeinen Handlungsfreiheit eingeschränkt werden,
  • gesunde und anständige Menschen kriminalisiert und pathologisiert werden,
  • kranke Menschen unnötig leiden, weil sie Angst vor Repressionen haben,
  • organisierte Kriminelle massive Profite einfahren und darüber weitere kriminelle Aktivitäten finanzieren.

Auf legale Drogen kann man außerdem Steuern erheben, die legale Produktion und der legale Handel schaffen Arbeitsplätze und man hat eine Menge Ressourcen anderweitig zur Verfügung, die zur Belangung der unter der Prohibition Kriminalisierten aufgewendet werden.

Dabei sollen die verschiedenen Stoffe gemäß ihrer jeweiligen spezifischen Schadenspotentiale verschieden streng reguliert werden. So in etwa kann man sich das vorstellen:

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Die Substanzen sollen weder kommerzialisiert werden noch verboten sein. Es gilt, für jede einzelne einen Mittelweg zu finden, der sowohl für Konsumenten als auch für die Gesellschaft am verträglichsten ist.

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Fachleute weltweit kommen zu der Einschätzung, dass Prohibition nicht der richtige Weg ist, um mit psychoaktiven Substanzen, bzw. deren Nutzern, umzugehen. Nicht, weil diese Substanzen harmlos sind, sondern weil es insgesamt schädlicher ist, diese zu illegalisieren. Zuletzt äußerte sich Herr Volker Türk, Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte, zu dem Thema. Hier die von mir dazu eröffnete Diskussion: Der Hohe Kommisar der UN für Menschenrechte über den "War on Drugs", https://www.gutefrage.net/diskussion/der-hohe-kommisar-der-un-fuer-menschenrechte-ueber-den-war-on-drugs

Gängige Gegenargumente findet man hier: Legalisierung von Drogen > Argumente der Gegnerhttps://de.wikipedia.org/wiki/Legalisierung_von_Drogen#Argumente_der_Gegner

Woher ich das weiß:Hobby – Interessierter Laie ✅ Kein Fachmann, kein Arzt ❌
 - (Recht, Politik, Gesetz)  - (Recht, Politik, Gesetz)

Portugal hat da in der Tat ein einzigartiges Erfolgsmodell erschaffen. Es geht ja auch weiter, denn mit Therapie allein ist es ja nicht getan - die gibt es in Deutschland auch. Aber erfolgreich Therapierten hilft Portugal großzügig beim Aufbau einer Zukunft, Gründung eigener Geschäfte usw., mit außerordentlichen Erfolgsgeschichten.

Natürlich suchen die Leute sehr viel eher Hilfe, wenn anstatt Knast die Perspektive auf eine echte Zukunft wartet. In Deutschland wird man durchtherapiert einfach wieder ins alte Leben zurück geschmissen. Da erstaunen Rückfälle wenig.

Der Polizeipräsident sagte am Anfang auch "Ihr seid irre!!!". Jahre später gibt er zu, sich aufs Krasseste geirrt zu haben und empfiehlt den Weg ganz Europa.


FrozenNacken 
Beitragsersteller
 26.08.2025, 06:27

Von Portugal können wir viel lernen.

Kitharea  26.08.2025, 06:47

"In Deutschland wird man durchtherapiert einfach wieder ins alte Leben zurück geschmissen."
Wer zwangstherapiert wird, kann nicht "durchtherapiert" werden. Das ist Zeit- und Geldverschwendung. Die Hilfe die benötigt wird könnte man auch in einem besseren Knastsystem leisten wie es auch in anderen Ländern schon gibt. Wo man im Knast aktiv Ausbildung bekommt, arbeiten geht, Freizeit hat und so weiter. Wo man im Knast lebt als wäre man draussen aber halt nicht frei ist. Die Rückfallquote bei derlei Gefängnissen ist wesentlich niedriger als bei "normalen". Und so könnte man allen helfen - nicht nur Drogenabhängigen. Zwangstherapie ist der sinnloseste Weg überhaupt. Und wer therapie will bekommt sie ohnehin. Und wenn er sie nicht will bringts nix. Klar würd sich jeder für Therapie anstatt Knast entscheiden. Wäre ja doof wenn nicht. Das heißt aber noch lange nicht, dass das sinnvoll ist oder hilft.

Ich hätte da mal eine verrückte Idee: Am besten überhaupt keine Drogen nehmen. Selbst so sogenannte weiche Drogen sind nicht so weich wie es immer gesagt wird.

drogen sind ein renner weil das leben für die meisten unerträglich ist. unerträglich haben es Menschen gemacht.. also sollte man das leben erträglich machen und dann braucht es so zeug gar nicht

einfach keine drogen legalisieren.. ist nie gut