Wie war das eigentlich früher als man noch in den Zügen rauchen durfte, wurde das gut angenommen und was war da so los?
13 Antworten
Es gab Nichtraucher- und Raucherabteile. Zwei Drittel bis drei Viertel der Sitzplätze befanden sich in Nichtraucherabteilen, der Rest in Raucherabteilen. Auf den Gängen vor den Abteilen war das Rauchen offiziell unerwünscht, aber nicht verboten. Tatsächlich wurde auch dort oft geraucht.
Die Luft in den Raucherabteilen war so schlecht, dass selbst viele Raucher dort nicht sitzen mochten. Sie setzten sich ins Nichtraucherabteil und gingen nur zum Rauchen rüber. Wenn der Zug voll war, gab es am ehesten noch im Raucherabteil freie Plätze, aber welcher Nichtraucher wollte sich mitten zwischen die Raucher setzen?
In manchen Wagen gab es zwischen den Raucher- und den Nichtraucherbereichen keine Tür, sondern nur einen offenen Durchgang, sodass der Qualm auch in den Nichtraucherbereich zog.
Nicht nur in den Zügen, sondern auch in vielen anderen Bereichen (Restaurants, Flure öffentlicher Gebäude usw.) war die Möglichkeit des Rauchens selbstverständlich. Sogar in manchen Kinos war das Rauchen erlaubt. Überall roch es nach kaltem Rauch, nach einem Aufenthalt in einer Gaststätte oder einem Kinobesuch stanken auch die Kleider der Nichtraucher nach kaltem Rauch.
Die nichtraucher- und raucherbereiche waren leider nicht wagenweise getrennt (ausnahme ICE 1), sondern jeder wagen hatte beide bereiche. Anfang des 20. jahrhunderts waren weniger als die hälfte der plätze für nichtraucher, mitte des jahrhunderts war es etwa halbe/halbe und in den 1980er jahren etwa zwei drittel nichtraucher.
In abteilwagen gab es eine gewisse räumliche trennung; in den gängen war rauchen "unerwünscht". In großraumwagen gab es teils gar keine trennung oder nur scheiben auf beiden seiten des mittelgangs ohne tür dazwischen. Das führte dazu, dass der rauch auch in angrenzende nichtraucherbereiche zog.
Auch klimatisierte abteilwagen waren davon nicht frei, wegen des umluftanteils verteilte die klimaanlage den rauch im ganzen wagen.
Raucherplätze hatten kleine aschenbecher in den armlehnen. Auch im speisewagen gab es nichtraucher- und raucherbereiche. Eltern nahmen ihre kinder in den raucherabteilen mit und rauchten direkt neben ihnen, wie wohl auch zuhause ...
Die bereiche waren an den türen gekennzeichnet, bis ca. 1980 mit schildern "Nichtraucher" und "Raucher", danach mit piktogrammen. Bei der platzreservierung konnte angegeben werden, ob ein nichtraucher- oder raucherplatz gewünscht wird. Wenn aber im nichtraucher alles ausreserviert war, blieb nur noch raucher. Ich erinnere mich an eine schulfahrt, wo mangels alternativen im raucherbereich reserviert war.
Manche kleine nahverkehrstriebwagen hatten nur ein sechserabteil erster klasse (so ein teil der akkutriebwagen baureihe 515). Dort galt "Rauchen nur mit Zustimmung aller Mitreisenden gestattet". Ich glaube das galt ursprünglich auch im (etwas größeren) 1.-klasse-abteil der 628.2.
Im ICE 1 war ein wagen erster und zwei wagen zweiter klasse für raucher. Außerdem war rauchen im "Bordbistro"-teil des speisewagens gestattet. Es gab auch wagen mit videobildschirmen, seltsamerweise waren das die raucherwagen an den enden des zuges. Rauchfrei video gucken war also nicht möglich.
Und dann gab es eine übergangszeit, zu der rauchen überhaupt nur im Bordbistro gestattet war, das war dann extrem verräuchert, weil sich da alle nikotinsüchtigen versammelten.
In schweizer wagen gab es übrigens eine klare farbliche trennung: nichtraucherbereiche hatten grüne oder blaue polster, raucherbereiche rote oder orange. In Frankreich war die deckenverkleidung andersfarbig, hellgrau im nichtraucher und dunkelblau im raucher.
Es gab damals Raucher Abteile
Man durfte ja nicht im ganzen Zug rauchen sondern nur in den Raucherabteilen. In der Berliner U - Bahn war es so dass immer jeder 2. Wagon Raucher / Nichtraucher war. Ich bin als Raucher immer im NR gefahren, in den Raucherwagen war es teilweise nicht auszuhalten.
Früher gab es sogenannte Raucherabteile. Dort waren auch so klappbare Aschenbecher installiert.
Bis wann war das in der U-Bahn erlaubt?