Whisky Wertsteigerung?

5 Antworten

Es ist ziemlich egal, ob der Whisky ein 10y, ein 18y oder ein n.a.s. (ohne Altersangabe ist).

Wichtig ist, er muss gefragt sein und nicht einfach verfügbar. D.h., (streng) limitierte Abfüllung, von einer Brennerei, dies es nicht mehr gibt etc... Dazu musst Du den Markt kennen, Dich mit Brennereien beschäftigen, wissen, was wo auf der Welt gerade angesagt ist, Auktionsplattformen beobachten, die normalen Straßenpreise kennen, am besten noch Kontakte zu Brennereien pflegen etc.....

Das bedeutet aber auch, dass neben vieler Kenntnisse auch viel Zeit und Geld (jnd Glück) nötig sind, um Wertsteigerungen zu erzielen. Du könntest beispielsweise zum Feis Ile reisen und mit etwas Glück und viel-stundenlangem Anstehen eine der dortigen jährlichen limitierten Abfüllungen ergattern. Die Flaschen vor dort landen oft noch während des Festes für irre Preise auf ebay.

Du könntest versuchen, die limitierten Abfüllungen der SMWS zu bekommen, einige Zeit zu warten und dann sind gewisse Steigerungen beinahe sicher. Aber Du musst dann eben pro Flasche schon mal initial grob zwischen 100 und 300 GBP investieren. Immerhin - falls der Whisky doch nicht im Wert steigt, kannst Du ihn immer noch selbst genießen.

Alles in Allem: Wenn es ein Patentrezept gäbe, würde ich es wohl nicht verraten, sondern selbst Geld damit machen. ;-)

Hallo,

es gibt unterschiedlich lang gereifte Sorten, da hast du recht. Dieses Alter muss sich aber nicht zwingend auf die Wertsteigerung auswirken, da sich der Wert eben durch die Nachfrage bildet. Ist ein Whisky in Mengen verfügbar (Standardabfüllungen), bleibt der Wert in der Regel recht stabil, da die Nachfrage auch gedeckt werden kann. Handelt es sich hingegen um limitierte Sonderabfüllungen, die eben nicht "unbegrenzt" verfügbar sind, kann die Nachfrage nicht immer gedeckt werden und der Wert des Whiskys steigt mit der Zeit. Ein gutes Beispiel ist der Ardbeg Wee Beastie. Er ist zwar eine Standardabfüllung, war aber zur Einführung nur begrenzt verfügbar, was kurzfristige Wertsteigerungen zur Folge hatte. Sobald dieser sich als gut verfügbare Standardabfüllung gesetzt hat, wird der Wert wieder sinken bzw. nicht weiter steigen:

https://www.whiskybuddy.de/whisky/ardbeg-wee-beastie-5-years-old-islay-single-malt-scotch-whisky-0-7-l/

Fazit: Wenn du Wertsteigerungen erzielen willst, setze auf limitierte Sonderabfüllungen großer Destillerien.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Moin!

Ich gebe gerne noch einen Hinweis ab, der in dem Zusammenhang häufig zu kurz kommt. Mal angenommen, Du findest die von meinen Vorrednern genannten, seltenen Flaschen und kaufst diese auch zu so günstigen Preisen ein, dass sich der Wiederverkauf auch später lohnt - einen Punkt sollte man nicht unterschätzen: wem wirst Du den Whisky später verkaufen?

Whisky ist ein Luxusgut, dass sich - gerade bei extrem seltenen Flaschen - lohnt zu fälschen. Wenn Du also einen Black Bowmore aus längst vergessenen Tagen besitzt, aber keine lückenlose Historie aufweisen kannst, wirst Du damit am Sammlermarkt ziemlich sicher nicht das Geld damit verdienen, das Du Dir vorstellst (gilt natürlich auch für andere Flaschen).

Es gibt spezialisierte Auktionsplattformen, die sich mit Whisky beschäftigen, aber auch eBay und Foren - alles gute Möglichkeiten, Whisky zu verkaufen. Aber berechne die Gebühren mit ein.

Und: wenn es über ein Forum gehen soll, sollte man nicht als Unbekannter dort aufschlagen. Wenn mir ein newbie Flaschen anbieten würde, hätte ich per se erstmal weniger Interesse als bei Nutzern, die ich kenne. Dafür ist die Plagiatsdichte leider zu hoch.

Noch ein Gedanke bzgl. Lagerung: man muss unterscheiden zwischen Alter des Whiskies und der Lagerung im eigenen Keller/Schrank etc. Ein Whisky mit Flaschenaufdruck „10 Jahre“ wird immer 10 Jahre alt bleiben. Whisky reift in der Flasche leider nicht nach. Sicherlich ist einer, der in den 60er Jahren gebrannt und 10 Jahre später abgefüllt wurde heute meist interessanter als ein 10-jähriger Standard aus heutigen Zeiten. Fakt ist aber: er bleibt 10 Jahre alt.

Es lohnt sich durchaus, sich mit dem Thema „Aufbewahrung“ zu beschäftigen. Neben Luxusgut bleibt Whisky nämlich auch ein Lebensmittel. Bei falscher Lagerung kann man viel Schaden anrichten und selbst bei korrekter Lagerung, nehmen die Füllstände über die Jahre ab. Also den richtigen Zeitpunkt zum Weiterverkauf nicht verpassen.

Richtig Geld verdient man erst mit einem umfangreichen Investment.

Ich hoffe, meine Anregungen werden als Denkanstöße bewertet und nicht als draufhauen. Meine Erfahrung: wer Whisky sammeln und damit Geld verdienen will, kommt nicht daran vorbei, sich mit der Thematik gründlich auseinander zu setzen (und wer sich gründlich mit dem Thema auseinandersetzt, trinkt den geilen Stoff lieber, als ihn zu verkaufen). So zumindest mein Werdegang.

Woher ich das weiß:Hobby
Mediachaos  17.04.2020, 17:12

Abslout korrekt. Es kan auch durchaus sein, dass Whisk(e)y plötzlich gar nicht mehr interssant ist und andere Produkte stattdessen einen Hype erfahren. Das hat man als einzelner Sammler / Investor nicht im Griff.

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Der Wert steigt mit sinkender Verfügbarkeit. Ein 10 Jahre alter Whisky von dem nur 150 Flaschen abgefüllt wurden wird schnell mehr wert sein als ein 20 Jahre alter Whisky von den 1.500 Flaschen abgefüllt wurden.

Und wenn dann noch irgendeine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens sagt, dass der 10 jährige XY Whisky ihr absoluter Liebling sein, dann geht der Preis durch die Decke.

Wertsteigerung ist nur bei seltenen Abfüllungen zu erwarten.
Mit einem 10-jährigen wirst Du da wenig Chancen haben.

DerThilo1977  17.04.2020, 16:09

...außer es ist ein 10-jähriger von vor 40-50 Jahren. Aber den wirst Du kaum zu einem Preis bekommen, der NOCH weiter steigt, dass man damit Geld verdient. Ein Segen, wer vorausschauende Großeltern hat, die sowas auf dem Dachboden haben 😅 (ich leider, leider nicht)

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emib5  17.04.2020, 23:10
@DerThilo1977

Auch ein 10-jähriger, der irgendwo 40 Jahre im Keller lag, ist im Normalfall nichts wert.

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DerThilo1977  18.04.2020, 01:54
@emib5

Das kommt sehr auf den 10-jährigen an, aber gebe Dir recht, normalerweise ist es so

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