Moin!

Ich gebe gerne noch einen Hinweis ab, der in dem Zusammenhang häufig zu kurz kommt. Mal angenommen, Du findest die von meinen Vorrednern genannten, seltenen Flaschen und kaufst diese auch zu so günstigen Preisen ein, dass sich der Wiederverkauf auch später lohnt - einen Punkt sollte man nicht unterschätzen: wem wirst Du den Whisky später verkaufen?

Whisky ist ein Luxusgut, dass sich - gerade bei extrem seltenen Flaschen - lohnt zu fälschen. Wenn Du also einen Black Bowmore aus längst vergessenen Tagen besitzt, aber keine lückenlose Historie aufweisen kannst, wirst Du damit am Sammlermarkt ziemlich sicher nicht das Geld damit verdienen, das Du Dir vorstellst (gilt natürlich auch für andere Flaschen).

Es gibt spezialisierte Auktionsplattformen, die sich mit Whisky beschäftigen, aber auch eBay und Foren - alles gute Möglichkeiten, Whisky zu verkaufen. Aber berechne die Gebühren mit ein.

Und: wenn es über ein Forum gehen soll, sollte man nicht als Unbekannter dort aufschlagen. Wenn mir ein newbie Flaschen anbieten würde, hätte ich per se erstmal weniger Interesse als bei Nutzern, die ich kenne. Dafür ist die Plagiatsdichte leider zu hoch.

Noch ein Gedanke bzgl. Lagerung: man muss unterscheiden zwischen Alter des Whiskies und der Lagerung im eigenen Keller/Schrank etc. Ein Whisky mit Flaschenaufdruck „10 Jahre“ wird immer 10 Jahre alt bleiben. Whisky reift in der Flasche leider nicht nach. Sicherlich ist einer, der in den 60er Jahren gebrannt und 10 Jahre später abgefüllt wurde heute meist interessanter als ein 10-jähriger Standard aus heutigen Zeiten. Fakt ist aber: er bleibt 10 Jahre alt.

Es lohnt sich durchaus, sich mit dem Thema „Aufbewahrung“ zu beschäftigen. Neben Luxusgut bleibt Whisky nämlich auch ein Lebensmittel. Bei falscher Lagerung kann man viel Schaden anrichten und selbst bei korrekter Lagerung, nehmen die Füllstände über die Jahre ab. Also den richtigen Zeitpunkt zum Weiterverkauf nicht verpassen.

Richtig Geld verdient man erst mit einem umfangreichen Investment.

Ich hoffe, meine Anregungen werden als Denkanstöße bewertet und nicht als draufhauen. Meine Erfahrung: wer Whisky sammeln und damit Geld verdienen will, kommt nicht daran vorbei, sich mit der Thematik gründlich auseinander zu setzen (und wer sich gründlich mit dem Thema auseinandersetzt, trinkt den geilen Stoff lieber, als ihn zu verkaufen). So zumindest mein Werdegang.

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Das scheint der hier aus den 1990er Jahren zu sein: https://www.whiskybase.com/whiskies/whisky/147598/chivas-regal-12-year-old

Schließe mich meinen Vorrednern an - das ist nichts zum Sammeln oder Weiterverkaufen. Mach Dir einen gemütlichen Abend, öffne die Flasche und genieße den Blend. Schlecht ist er sicher nicht.

Bzgl. Deiner Angst, „die Seltenheit zu zerstören“: Whisky wird zum trinken gemacht. Ich kann Dir nur raten, eine schöne Buddel mit ein paar Freunden zu trinken. So ein Abend ist mehr wert als ein paar Euro, die man selbst mit hochpreisigeren Whiskies verdienen kann. Interessant wird es meistens erst in einer Kategorie, die von Haus aus schon nicht billig sind. Das Gefühl, mit guten Freunden einen Whisky zu trinken, den man so vielleicht gar nicht mehr bekommen kann und ihn zu genießen und wertzuschätzen ist unbezahlbar.

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