Stiefvater trinkt ziemlich viel?
Moin Moin, mir fällt seit geraumer Zeit auf, dass mein Stiefvater unter der Woche und generell nach der Arbeit eigentlich immer trinkt. Sprich schätzungsweise 3-4 bier, wein, gin tonic oder ähnliches. Im auto steht neuerdings auch in der Mittelkonsole ein karton Gin Tonic dosen.
Meine Mutter und er sind seit ~4 Jahren zusammen, und haben vor zwei jahren ein Haus (~400tsd. €) gekauft. Der ex Mann meiner Mutter war damals einer seiner besten Freunde. Beruflich ist er Kriminalpolizist im Kriminaldauerdienst (schicht) er hat hauptsächlich mit todesfällen zu tun. Manchmal erzählt er davon, und nur der winzige teil welchen er teilt ist so unfassbar schwer das ich mir das gesamte ausmaß der psychischen belastung gar nicht ausmalen mag. Uns als Familie gehts gut, meine beiden halbbrüder aus letzter ehe meiner mutter kommen meines erachtens gut mit allem klar und mögen ihn sehr. Ich bin der größte (m. 16) und kenne ihn auch schon von früher und habe schon immer ein sehr gutes verhältnis zu ihm.
Nun mache ich mir wegen seines konsumverhaltens sorgen. Ich sorge mich darum das es eben viele Faktoren gibt welche ihn belasten (Job, Kredit, schuldgefühle) er ist Stark, Charakterlich, Emotional und körperlich und ich könnte mir vorstellen das es seehr schwer ist für ihn das zu reflektieren und verschiedenste dinge ehrlich aufzuarbeiten.
Da ich selber nicht Trinke, weiß ich nicht was viel und was wenig ist. Man merkt ihm schon manchmal an das er getrunken hat, er ist aber nie unangenehm in jeglicher hinsicht.
Ist das alles vielleicht normal (in unserer gesellschaft)? was soll ich darüber denken? kann ich irgendwas tun? (ist das überhaupt meine aufgabe? bin ich als 16 jähriger überhaupt in der position das zu bewerten?)
bitte einfach um externe meinungen.
Vielen dank :)
5 Antworten
Du kannst es mal vorsichtig ansprechen und die Reaktion abwarten. Möglicherweise befindet er sich noch im Anfangsstadium. Da hat man noch einigermaßen gute Chancen den Menschen zu erreichen. Wenn deine Mama und dein Stiefvater zuhören, rede. Machen beide dicht oder dein Stiefvater will nichts davon hören, dann lass es sein.
Ich habe Alkoholiker als Eltern. Fing auch harmlos an. Einer mehr, der andere weniger. Leider werden die beiden nicht lustig, wenn sie getrunken haben. Wenn sie nicht zuhören wollen, ist es zwecklos. Dann hartnäckig zu bleiben, kann und würde eine Katastrophe auslösen. Ich weiß wovon ich rede.
Ich wäre an deiner Stelle schon froh darüber, dass dein Stiefvater diesen scheinbar verträgt und nicht unangenehm auffällt.
Vielleicht braucht er Hilfe und vielleicht weiß er das auch. Aber wenn er es sich nicht selbst eingestehen kann, kannst du nichts machen.
Das Einzige was ich dir raten kann ist, sei vorbereitet. Verbock dein Leben nicht. Mache eine Ausbildung, such dir einen guten und sicheren Job, bau dir finanzielle Sicherheit auf und achte auf deine Mama. Falls es doch irgendwann ausartet, kannst du nur helfen, wenn du selbst mit beiden Beinen fest im Leben stehst.
Sei wirklich behutsam wenn du das ansprichst.
Hallo!
Heute um 18:30 gibt es einen Bericht im ZDF, den du dir ansehen solltest. Dort wird unter anderem auch auf Nacoa hingewiesen. Diesen Chat, der jeden Dienstag um 18 Uhr stattfindet, findest du hier: https://nacoa.de/projekte/beratungsangebote-rund-um-das-thema-kinder-aus-suchtfamilien
Deiner Mutter gib mal den link www.Al-Anon.de
Ja dein Stiefvater ist ganz sicher Alkoholiker, und das nicht erste seit gestern.
Was sagt denn deine Mutter dazu? Das muss sie doch merken und auch eingreifen.
Auch sie braucht Hilfe. Der erste Ansprechpartner sollte der Hausarzt sein.
Ich finde das sehr löblich von dir, dass du es bemerkst und dir Gedanken machst.
Leider weiss ich nicht wie gut ihr zueinander steht. Im Grunde ist es nicht deine Sache, ihn darauf anzusprechen. Wenn euer Verhältnis gut ist, vielleicht aber ein Anstoss, dass er von dir etwas annimmt.
Tatsächlich ist es für Polizisten sehr schwer, das alles was man zu sehen bekommt zu verkraften. Irgendwann ist es zu viel, das kann manchmal einfach ganz plötzlich auftreten. Dann versucht man das mit Alkohol, statt mit einem Psychiater zu besprechen. Gerade für Leute in helfenden Berufen ist das besonders schwer, weil sie nur die helfende Rolle kennen.
Glaube fast dass deine Mutter auch nicht traut das Problem anzusprechen. Sie macht sich sicher auch Sorgen.
meine Erfahrung ist, wenn anderen Menschen etwas auffällt ist es meistens schon ein kritischer Konsum. Sprich mal mit deiner Mutter drüber und vielleicht auch mit deinem Stiefvater. Einfach, dass es dir auffällt und das du dir Sorgen machst. Du schreibst das hier wirklich sehr nett und respektvoll. Das wird dir gut gelingen.
ich finde du hast mit allem was du schreibst recht. es ist viel was er trinkt und der grund wird wohl der job sein.
das einzige was du tun kannst, ist vlt. mit deiner mutter mal drüber reden und zwar genau so, wie du es hier geschrieben hast.
du machst dir einfach sorgen um ihn, weil du ihn eben magst.