Selbst gemachter Alkohol gefährlich?
Ich habe ein paar Videos und Beiträge gesehen in denen Alkohol mit Hilfe von Gärung hergestellt wurde. Und zwar mit Zucker und Hefe. Ich habe gelesen das bei der Gärung Ethanol entsteht, das ungefährlich ist. Jedoch haben einige auch von Methanol geschrieben was ich mir jedoch nicht vorstellen kann, dass das bei der Gärung entsteht. Nun also meine Frage: Wird auch Methanol bei der Gärung hergestellt und wenn ja, ist die menge die dabei entsteht gefährlich für mich?
Danke im Voraus
12 Antworten
Klar.Der erste Alkohol wird bei der Destillation immer vernichtet.Total ungenießbar und auch andere Lösungsarten sind da drin
Ja, wenn man Alkohol "falsch" herstellt können lebensgefährliche Nebenprodukte entstehen.
Daß regelmäßig Leute an selbst gebranntem Alkohol sterben, halte ich für ein Gerücht. Vielmehr vermischen geldgierige skrupellose Verbrecher Spirituosen mit billigem Methanol und bringen diese in den Handel.
Wenn man die Gärung richtig durchführt und Vorlauf und Nachlauf verwirft, passiert auch nichts.
Bei der Vergärung von zuckerhaltigen Rohstoffen entsteht nicht ausschließlich Ethanol, sondern ebenfalls etwas Methanol und andere Gärungsnebenprodukte, die sogenannten Fuselalkohole/-öle. Solange man den vergorenen Ansatz nicht destilliert, ist das relativ unbedenklich, da dann auch keine Fraktionen anfallen, in denen das Methanol oder sonstige unerwünschten Gärungsprodukte aufkonzentriert vorkommen können. Der Methanolgehalt ist dann eher gering. Also als Experiment, um die alkoholische Gärung einmal in Aktion zu sehen, kann man das undestillierte Produkt ohne Risiko verkosten. Ich würde mich damit aber ohne vorherige Analyse nicht ins Koma saufen. Man weiß ja nie!
Methanol entsteht grundsätzlich in verschiedenen Anteilen bei jeder Gärung. Gefährlich wird er aber erst dann wenn man ihn aufkonzentriert zB durch das Schnaps brennen.
Solange dabei die Brenntemperatur unter 78°C ist, ist im Destillat der Methanol konzentriert weil dieser vor dem Ethanol verdampft.
Methanol: 65°C
Ethanol: 78°C
Alles was also beim Brennen bei einer Temperatur unter 78°C raus kommt ist Vorlauf und der kann höchstens als Reinigungsmittel oder Frostschutz verwendet werden, beim Genuss ist der giftig und das ist auch der Grund warum immer wieder Menschen von selbst gebrannten Schnaps sterben.
Wenn man eine geübte Nase hat kann man den Moment am Geruch erkennen, der Vorlauf riecht wegen dem Acetaldehyd meist nach Kleber
Steigt die Temperatur dann weit über 78°C handelt es sich um den sogenannten Nachlauf auch Fuselöle genannt.
Sofern man sich nur auf die Herstellung von Wein oder ähnlichen konzentriert spielt der Methanol aber keine Rolle, weil er in zu geringen Mengen auftritt. So kann man zB gefahrlos Fruchtweine selbst herstellen.
Wenn ich es also destilliere mit ner Destille kann ich es sorgenlos trinken ohne angst vor Nebenwirkungen zu haben. Und wenn ich es nicht tue, ist es für ein paar mal nicht schlimm sollte es aber nicht häufiger trinken?!