Er ist kein Feminist?
Ich hab derzeit ein Problem mit meinem Partner. An und für sich ist er total für Gleichberechtigung, bei uns im Haushalt läuft alles 50/50 und so auch mit Geld. Er verurteilt Männer die sich unsittlich gegenüber Frauen verhalten und informiert sich auch über diverse Themen (Femizide usw.)
da er aber ein sehr offener Mensch ist und in einem klassischen Dorf aufgewachsen ist hat er sich, besonders früher, nicht grade „feministisch“ verhalten. Er war in einer Tennisgruppe wo Männer und Frauen dabei waren und die haben oft viel gefeiert und getrunken. Haben sich im Suff immer umarmt, er hat den Frauen einfach einen Kuss auf die Wange gedrückt oder ihnen am Hintern geschlagen - Er findet nichts schlimmes dabei und sagte es war in der Gruppe ein normales Verhalten. Ich finde aber das sowas Belästigung ist und nicht NORMAL darauf sagte er immer nur „haben die Frauen auch gemacht, keiner hat sich je beschwert“.
ich find das alles nicht normal und grenzwertig!
15 Antworten
Das kann durchaus normal sein, genauso wie es grenzwertig sein kann. Worauf es ankommt, ist ob diese Frauen damit einverstanden waren. Das können wir nichr nachvollziehen, da haben wir nur die Aussage deines Freundes. Und ich wage es mal der Meinung zu sein, dass er die Wahrheit spricht und es jedem in der Gruppe recht war.
In einer Freundesgruppe kann das schon normal sein, solange alle damit einverstanden sind. Wichtig ist halt dass man abgrenzen kann, dass was in dieser Gruppe als normal gehalten wird, woanders nicht so akzeptabel ist. Solange er das einsehen kann, sehe ich da kein Problem.
Was ich aber komisch finde das er einer ein Wangenbussi gegeben hat die einfach nur eine Bekannte ist und die Freundin von seinem Freund war - also mir kommt vor er überträgt das Verhalten nicht nur auf die jeweilige Gruppe sondern auch auf Leute die dort dazustossen oder vom gleichen Dorf wie er kommen
Normales Verhalten in einer gefestigten Gruppe.
Wenn es noch zudem im der Vergangenheit war (so lese ich das) ist das doch eigentlich abgeschlossen und erledigt.
ich sag dir das mal so, wie es ist: unterschiedliche Gruppen von Menschen haben einen ganz unterschiedlichen Umgang miteinander. Um mal ein Beispiel zu nennen: In meinem Freundeskreis haben wir erst vor kurzem über drei Stunden über Menstruation und Geschlechterspezifische Gesundheitsvorsorge gesprochen. inklusive dem teilen der höchst persönlichen Erfahrungen ( einer hat mich da auch gefragt, ob ich eher Tampons oder Binden benutze). für die Meisten wäre so ein Gespräch in einer Geschlechtergemischten Gruppe wohl eher unangenehm und einige würden das auch als absolutes No Go bezeichnen. Für uns war das jedoch kein Problem. nicht im geringsten.
Und gerade, wenn es um Belästigung geht, ist e immer schwierig, als aussenstehender darüber zu urteilen. Ich war schon in vielen Situationen, die andere vielleicht als belästigend empfunden hätten, mich aber in keiner Weise gestört haben. und anders rum. Am ende können nur die damals anwesenden Frauen wissen, ob sie sich belästigt gefühlt haben oder nicht. Da aber anscheinend auch die Frauen anderen an den Hintern gelangt haben würde ich schwer davon ausgehen, dass sie sich daran nicht gestört haben.
Als Teenager vertritt man andere Werte als heute. Warum ihn für seine Vergangenheit anpflaumen. Mittlerweile sieht er falls sowss kommt auch kritischer