Bin ich Schuld?
Ich und mein Freund wollten zusammen aufhören zu rauchen. Für mich war es der erste Versuch, für ihn schon der 6. oder 7. da er schon länger raucht als ich.
Nun ja leider bin ich nach 2 Wochen schwach geworden, als es mir grad psychisch nicht gut ging. Es ist schade aber ich werde nicht aufgeben und es weiter versuchen.
Leider ist mein Freund dann wegen mir auch schwach geworden, was ich auch irgendwie verstehe. Alleine konnte er diesen Entzug nicht schaffen.
Aber seine Familie macht mir jetzt Vorwürfe. „Sein Schicksal war an meins gekettet, und er hätte es nur geschafft wenn ich mit ihm stark geblieben wäre.“
Aber ich bin auch süchtig, genauso wie er. Und es ist schön wenn wir es zusammen durch ziehen, jedoch kämpft jeder auch alleine gegen seine eigene Sucht an und jeder muss auch für sich selbst über Konsequenzen nachdenken.
Findet ihr dass ich Schuld daran bin? Bin ich ihm eine schlechte Freundin, weil ich nicht stark mit ihm bleiben konnte?
4 Antworten
Nein, das ist Unsinn. Eigenverantwortung mag man heutzutage nicht mehr kennen, dennoch läuft ab einem gewissen Punkt alles darauf hinaus.
Die Entscheidung mit dem Rauchen anzufangen ist beispielsweise ein erster Anfang. Da kann man natürlich jeden anderen beschuldigen. Am Ende des Tages trägt man die Konsequenzen allerdings selbst.
Nein, bist du nicht. Dass seine Familie ihn so in Schutz nimmt finde ich bedenklich.
Ich habe letztes Jahr nach ca. 40 Jahren mit dem rauchen aufgehört. Meine Frau raucht weiter, was mich aber nicht stört.
Wer also will, der kann also allen die Schuld zu Verführung geben. Ich sehe das anders.
Schuld - oder besser Verantwortungs-Verschiebung hilft beim Ausstieg aus einer Gewohnheit nicht weiter.
Im Übrigen zeigt sich "starker Wille" besonders dann in einer Beziehung, wenn man es schafft alleine aufzuhören, obgleich der Partner weiterraucht. Nur so kann man zum Vorbild des Partners bei seinem Ausstiegsversuch werden.