Das Thema Depression finde ich immer wieder interessant. Obwohl es ja nichts Lustiges ist, beschäftige ich mich immer wieder damit, weil familiär betroffen.
Also, wie in der Frage schon angedeutet, hatte meine Mutter wahrscheinlich ihr ganzes Leben lang eine sogenannte "endogene Depression". Zur Erklärung für alle, die diesen Begriff nicht kennen: Das ist angeblich eine Depression, die vom Gehirn, also von innen heraus bedingt ist. Ursache ist wahrscheinlich oder möglicherweise ein Fehlen von Botenstoffen im Gehirn. Seratonin- bzw Noradrenalin-Mangel ?
Es könnte auch ihre nicht so gute Kindheit der Auslöser gewesen sein, wie sie meinte. Ein nicht so gutes Verhältnis zu ihrem Vater. Kein Missbrauch, aber er war sehr streng. Und nachdem er ihre Mutter verlassen hatte (diese hatte auch psychische Probleme), brach sie den Kontkat zu ihm ab, als er eine neue Freundin hatte. Kurz danach starb er, und meine Mutter machte sich dann sogar immer Gedanken, dass sie schuld an seinem Tod sein könnte. Sie war Zeit ihres Lebens immer sehr sensibel, aber man hatte auch immer wieder den EIndruck, das sie neben den zahlreichen Medikamenten die sie verschrieben bekam, auch ein recht normales Leben führte. Aber anscheinend immer nur zum Schein. Richtig gut ging es ihr angeblich nie. Mein Vater machte einiges mit. Aber er versuchte sie immer zu unterstützen so gut es ging.
Es gibt ja auch die Annahme, dass es eine "endogene Depression" nicht gibt, meinen manche. Ich glaubte in meinem Leben auch schon öfters, so etwas ähnliches geerbt zu haben, aber ich bin nun 56 und habe es ziemlich geschafft (außer ein paar Jahren in schlechteren Phasen, aber stets ohne Medikamente, denn seit ich gesehen habe was meine Mutter durchgemacht hat, wollte ich so etwas nie nehmen), ein recht normales Leben zu führen. Große Aktivität wie Sport in Form von Laufen oder Radfahren und immer wieder gern reisen und Musik und auch hier auf GF einiges zu machen, helfen mir sehr. Ich selbst glaube auch , dass ich besser nie Antidepressiva nehmen hätte sollen, was ich auch nie gemacht habe. Früher waren sie ja angeblich mit größeren Nebenwirkungen, aber ich bin sehr skeptisch diesen gegenüber.
Man sagt ja auch, dass man nur die Veranlagung zu einer Depression erben kann, aber nicht diese selbst. Aber ich weiß, dass dieses Thema sehr kompliziert ist.
Ich habe auch eine Tochter, die anscheinend nichts davon geerbt hat, und die nun selbst Mutter wird.
Ich selbst zweifle auch immer wieder daran, aber es eine Veranlagung zu einer Depression geben kann und wie einen diese beeinflussen kann. Aber ich weiß, dass es manche sehr schwer haben.
Wie sehen in etwa deine Symptome aus und bekommst du Behandlungen in Form von Medikamenten ?
Gerne können wir über dieses Thema schreiben.