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AMA: Deine Fragen an eine unheilbar depressive Person

Ein Leben ohne die Depression kennt unser Nutzer LilPeep15112017 nicht. Seit seinem vierten Lebensjahr wird er von dem "Schatten", wie er die Krankheit nennt, begleitet. Nach außen wirkt er oft ganz normal: Er kann lachen, sprechen und sich konzentrieren. Aber echte Freude zu empfinden ist ihm kaum möglich. Seine Depression gilt als unheilbar. Im Blickwechsel stellt er sich Deinen Fragen rund um die Themenbereiche Depression, Anhedonie, Leere Therapie und seinen Alltag mit der chronischen Krankheit.
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Fragen mit vielen "Daumen hoch" werden am wahrscheinlichsten beantwortet.

111 Fragen

Sind die Leute generell depressiver geworden?

Ich denke mir, dass vor allem seit 11.9.2001, als die ganzen Krisen anfingen, die Menschen auch in DE/AT/CH immer depressiver, bösartiger und hoffnungsloser wurden. Es ist auch statistisch bewiesen, dass beispielsweise die Armut in DE/AT/CH extrem gestiegen ist.

Arbeiten gehen lohnt sich gar nicht mehr und jedes vierte Kind in DE/AT/CH, ist bereits von Armut betroffen. Armut fördert Unzufriedenheit, Depression und Hoffnungslosigkeit. Ein Beispiel:

Als der erste deutsche Schulamoklauf in Erfurt im Jahr 2002 war, gab es noch ein riesiges Medienspektakel, das monatelang und man schaffte es sogar das Waffengesetz zu verschärfen und die Videospiele- und Filmeindustrie sehr schlecht zu machen und vieles zu zensieren oder gar zu verbieten und das über viele Jahre.

Als der erste österreichische Schulamoklauf in Graz im Jahr 2025 (dieses Jahr) war, war die Sache ungefähr eine Woche in den Medien aber das wars dann auch, obwohl der Amokläufer sogar offiziell in der ESL spielte und in den Gaming-Medien vertreten war!

Ich denke wenn heutzutage der 11.9. wäre, wäre das ebenfalls vielleicht ein paar Stunden in den Nachrichten und das am selbigen Tag und danach gäbe es nichts mehr davon zu hören. Nicht so wie früher 2001 wo es nur das Thema wochenlang 24/7 zu sehen gab und das weltweit.

Was denkt ihr darüber? Sind wir alle schon abgestumpft und depressiv und sehen einfach keine Hoffnung mehr in der Menschheit, weil gefühlt täglich schon Messerstechereien, Anschläge etc. alleine in DE/AT/CH passieren?

Unheilbare Depression?

Moin.

Ich hab ein kleines Problem mit der Aussage, unheilbare Depression! Wie kann irgendjemand diese Diagnose stellen, wenn Depression doch "heilbar"ist!? Auch mit der Aussage "seit dem 4. Lebensjahr..." hab ich so meine Probleme!

Leider ist es in den letzten Jahren zur Mode geworden, plötzlich ne Krankheit "seit Jahren" zu haben. Eine Depression kann nicht so leicht diagnostiziert werden und wenn man die "Passenden Antworten" hat, ist die Diagnose auch relativ leicht.

Ja, es klingt böse und provokant aber es sind halt Aussagen die nicht so wirklich zusammen passen!

Ich hab selber eine mittelgradige Depression und ich weiß wie hart der "Kampf" ist! Meine Diagnose wurde auch nicht nur so gestellt, es hat sehr lange gedauert ua auch weil ich es mir selber nicht eingestehen wollte! Meine Frau hat mich zum Arzt gejagt und auch mein Arzt ging mir damit schon sehr lange auf den Nerv!! Dann hatte ich ein sehr langes Gespräch mit meinem Hausarzt und als Ergebnis einen Reha-Antrag!

Es dauert sehr lange, bis man einen Erfolg sieht und es gibt verschiedene Ansätze! Kein Arzt/Psychologe hat jemals von einer unheilbaren Depression gesprochen oder davon berichtet, also wie soll diese Diagnose erstellt worden sein?

Meine Depression kann ich ziemlich gut erklären bzw den Auslöser nennen! Ich bin Asthmatiker und es war Jahre lang kein Problem, bis es sich zum bronchial Asthma entwickelt hat und kein Medikament eine Wirkung gezeigt hat. Mein Lungenvolumen war lange Zeit deutlich unter 50% und niemand konnte erklären warum das so ist! Ich habe auch unzählige Medikamente getestet und entweder gab es starke Nebenwirkungen oder keine Wirkung! Es wurde dann auch irgendwann überlegt, eine Lungentransplantation als letzte Möglichkeit zu nehmen...... Das war der Auslöser meiner Depression, denn dumm wie ich war hab ich es jahrelang ignoriert, denn schließlich "war das alles nicht so schlimm und das wird schon wieder"!

Würde es Dir guttun, Deine Sorgen in die Hände Jesu zu legen?

Möchtest Du es eventuell einmal versuchen?

Ich möchte Dir etwas anvertrauen: zwar war ich noch nie depressiv, aber ich war eine lange Zeit mit schweren Sorgen geladen. Irgendwann war ich wieder in meiner wundervollen Heimat und dort war ich auch in Gemeinde. Um es kurz zu fassen: Ich habe für mich beten lassen, von einem geliebten Glaubensbruder und von seinem Glaubensbruder.

Es hat mir tatsächlich geholfen. Diese Sorgen sind von mir abgefallen und ich fühlte mich fast so wie frisch geduscht, oder von einer frischen Brise erfrischt; ich wurde erquickt, durch den Herrn; meinen König.

Vor all dem spricht der Herr Jesus bereits in Matthäus: »Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig beladen seid; ich will Euch erquicken. Nehmt mein Joch auf Euch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für Eure Seelen. Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.«

(Matthäus 11:28-30)

Der Herr Jesus hat mir bereits alle Sorgen abgenommen und mir in allem geholfen – wie viel mehr wird er Dir dann helfen! Nichts ist für ihn zu groß. Keine Krankheit, keine Sorge, kein Leiden ist ihm zu schwer. Er kann Dir helfen! Wenn Du das willst.

Wie gesagt, Jesus hat mir geholfen. Ich bin frei von all meinen Sorgen und wurde undurchdringlich gemacht. Dem Herrn sei Dank und Lob, dass meine Seele geheilt ist. Er wird Dich auch heilen, wenn Du das magst!

Thema "endogene Depression": Dies hatte angeblich meine Mutter. Inwiefern kennst du dieses Thema?

Das Thema Depression finde ich immer wieder interessant. Obwohl es ja nichts Lustiges ist, beschäftige ich mich immer wieder damit, weil familiär betroffen.

Also, wie in der Frage schon angedeutet, hatte meine Mutter wahrscheinlich ihr ganzes Leben lang eine sogenannte "endogene Depression". Zur Erklärung für alle, die diesen Begriff nicht kennen: Das ist angeblich eine Depression, die vom Gehirn, also von innen heraus bedingt ist. Ursache ist wahrscheinlich oder möglicherweise ein Fehlen von Botenstoffen im Gehirn. Seratonin- bzw Noradrenalin-Mangel ?

Es könnte auch ihre nicht so gute Kindheit der Auslöser gewesen sein, wie sie meinte. Ein nicht so gutes Verhältnis zu ihrem Vater. Kein Missbrauch, aber er war sehr streng. Und nachdem er ihre Mutter verlassen hatte (diese hatte auch psychische Probleme), brach sie den Kontkat zu ihm ab, als er eine neue Freundin hatte. Kurz danach starb er, und meine Mutter machte sich dann sogar immer Gedanken, dass sie schuld an seinem Tod sein könnte. Sie war Zeit ihres Lebens immer sehr sensibel, aber man hatte auch immer wieder den EIndruck, das sie neben den zahlreichen Medikamenten die sie verschrieben bekam, auch ein recht normales Leben führte. Aber anscheinend immer nur zum Schein. Richtig gut ging es ihr angeblich nie. Mein Vater machte einiges mit. Aber er versuchte sie immer zu unterstützen so gut es ging.

Es gibt ja auch die Annahme, dass es eine "endogene Depression" nicht gibt, meinen manche. Ich glaubte in meinem Leben auch schon öfters, so etwas ähnliches geerbt zu haben, aber ich bin nun 56 und habe es ziemlich geschafft (außer ein paar Jahren in schlechteren Phasen, aber stets ohne Medikamente, denn seit ich gesehen habe was meine Mutter durchgemacht hat, wollte ich so etwas nie nehmen), ein recht normales Leben zu führen. Große Aktivität wie Sport in Form von Laufen oder Radfahren und immer wieder gern reisen und Musik und auch hier auf GF einiges zu machen, helfen mir sehr. Ich selbst glaube auch , dass ich besser nie Antidepressiva nehmen hätte sollen, was ich auch nie gemacht habe. Früher waren sie ja angeblich mit größeren Nebenwirkungen, aber ich bin sehr skeptisch diesen gegenüber.

Man sagt ja auch, dass man nur die Veranlagung zu einer Depression erben kann, aber nicht diese selbst. Aber ich weiß, dass dieses Thema sehr kompliziert ist.

Ich habe auch eine Tochter, die anscheinend nichts davon geerbt hat, und die nun selbst Mutter wird.

Ich selbst zweifle auch immer wieder daran, aber es eine Veranlagung zu einer Depression geben kann und wie einen diese beeinflussen kann. Aber ich weiß, dass es manche sehr schwer haben.

Wie sehen in etwa deine Symptome aus und bekommst du Behandlungen in Form von Medikamenten ?

Gerne können wir über dieses Thema schreiben.