Wieso wird Prostitution oft negativ angesehen, man hat halt nicht immer das Glück eine Frau zu finden?

8 Antworten

Wer Prostitution verurteilt bedient sich oft einer Doppelmoral, denn bei der gerne empfohlenen Alternative "Such Dir doch einen One-Night-Stand" wird oft gelogen bis sich die Balken biegen ("Natürlich bin ich Single", "Ich suche etwas Festes..." usw.) um das Opfer ins Bett zu bekommen. Warum der angeblich so verwerfliche "Sex ohne Liebe" in einem solchen Fall moralisch wertvoller ist, als bei einem fairen Geschäft, ist mir nicht klar. Auch eine Versorgungsehe, bei der der Braut die finanzielle Ausstattung des Gatten wichtiger war, als die Liebe zu einem "armen Schlucker" wird selten wirklich beanstandet.

Frauen sind Prostituierte natürlich allein schon deswegen suspekt, da die Möglichkeit jederzeit unkompliziert Sex kaufen zu können, die Damen eines beliebten Belohnungs- und Steuerungsinstruments beraubt... .

In einem modernen Sauna- oder FKK-Club (im Amtsdeutsch "Bordellähnlicher Betrieb") findet die Begegnung zwischen Dienstleisterin und Freier quasi auf Augenhöhe statt und zwar fern der gängigen Klischees von Schmuddel und Zwang. Man sollte in Bezug auf Paysex auch nicht alle Erscheinungsformen über einen Kamm scheren - es ist ein Unterschied ob jemand unter Zwang auf dem Drogenstrich anschafft oder man eine freiwillig und selbstbestimmt arbeitende Sexworkerin in einem seriösen Bordell besucht!

Es ist ein Klischee, dass die meisten Frauen gezwungen werden als Prostituierte zu arbeiten. Allerdings behaupten einige Frauenrechtlerinnen bereits die Notwendigkeit Geld verdienen zu müssen sei "Zwang" - dann bin ich allerdings auch "Zwangsarbeiter", denn ich gehe nicht ins Büro, weil mir zuhause langweilig ist! Die meisten Dienstleisterinnen stammen aktuell aus Rumänien und Bulgarien, wo der Durchschnitts-Monatsverdienst unter 400€ liegt. Die "Generation Party" dieser Länder steht oft auf dem Standpunkt "ich bin jung - ich will mir JETZT etwas leisten können" - da kommt ein Job in Germany, wo man in einer Nacht mehr verdienen kann als eine Krankenschwester in der Heimat im ganzen Monat, gerade recht! Die allermeisten Männer gehen mit den Damen auch zärtlich und respektvoll um, weshalb diese ihre Tätigkeit auch z.B. der einer Krankenschwester usw. vorziehen, da Schwestern einen unangenehmen Patienten beim nächsten Mal nicht einfach ablehnen können!

Eine Session ist meist erotischer, wilder, zärtlicher, verschmuster, alberner und schöner, als es sich die Theoretiker und Moralapostel überhaupt vorstellen können. Auch von der viel beschworenen Distanz zwischen Dienstleisterin und Gast ist hier wenig zu spüren, denn die meisten Frauen praktizieren den beliebten "Girlfriend-Sex" wo neben dem eigentlichen Akt auch Streicheleinheiten, Schmusen, Kuscheln, Zungenküsse, Lecken und Blasen ganz selbstverständlich dazugehört.

Daher haben laut verschiedenen Umfragen im Laufe ihres Lebens die meisten Männer schon einmal für Sex bezahlt. Laut der Zeitschrift Brigitte sogar 88% und 47% sogar einmal jeden Monat:

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/peinlich-aber-erfolgreich-und-keiner-wills-gewesen-sein-1.1782896-6

Im Bordell finden sich daher ein Querschnitt durch die männliche Bevölkerung - und keineswegs nur "Perverse", "hässliche" und "alte" Männer, die in der "freien Wildbahn keine abbekommen".

Wer im Bordell "Liebe" sucht ist allerdings fehl am Platz - denn die Gefühle gehen selten über gegenseitigen Respekt und der Sympathie für einen guten Geschäftspartner hinaus. Wer sich bemüht kann allerdings auch im Bordell eine Menge über guten Sex hinzulernen und nicht alle Orgasmen der Dienstleisterinnen sind gespielt... . Viele Details über die verschiedenen Geschäftsmodelle und die Motivation von Gästen und Dienstleisterinnen findest Du in dem unterhaltsamen und informativen Buch "Wir sehen uns im Puff!" (Amazon).

Wir sehen uns im Puff!

R. Fahren

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bekennender Paysex-Nutzer und Autor von Fachliteratur

Weil oft Frauen gezwungen werden sowas anzubieten oder es unfreiwillig oder ungern tun und Männer die es halt geil finden das ausnutzen. Nur weil jemand zu faul ist sich eine Freundin zu suchen "beutet" er dann diese Frauen aus

Hab persönlich nichts dagegen, jeder wie er will, es gibt auch immer eine Alternative zu Prostitution. Man hat immer eine Wahl, sowohl der Freier als auch die Prostituierte sind beide da weil sie diese Alternative nicht wahrnehmen wollten.

LG

Weil Prostitution meistens einen Hintergrund aus Menschenhandel, Ausbeutung, Mißbrauch und Gewalt hat.

Hi,

die Prostitution ist vermutlich eines der ältesten Gewerbe der Welt. Es darf dabei halt nicht um die Ausbeutung der Frau gehen und manche Männer mögen es halt, unkompliziert und durch diese Gegenleistung Befriedigung zu erfahren. Man darf das halt nur nicht mit "das Glück eine Frau zu finden" vergleichen. Sex mit einer Prostituierten ist halt in der Theorie wie zu einem Dienstleister zu gehen und wem es gefällt, der hat die Möglichkeit dazu. Doch mit einer festen Partnerin ist es doch intensiver und ehrlicher denke ich.

Woher ich das weiß:Hobby – Guten Freunden gibt man mal ein Küsschen.

Man hat nicht immer Glück, die richtige zu finden. Das stimmt.

Aber jemanden zu finden, der/die mit einem schläft, ist heutzutage nicht besonders schwer. Dafür ist Prostitution oft nicht nötig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung