Warum ist gerade das jemandes Füße waschen zu einem berühmten Akt der Nächstenliebe geworden?
4 Antworten
Das war in der Antike u.a. im hellenistischen Raum üblich. Als Odysseus in seine Heimat zurückkehrte, hat ihn seine frühere Amme, als sie ihm, ohne zu wissen wer er ist, die Füße wusch, wiedererkannt und er musste ihr den Mund zuhalten, um nicht enttarnt zu werden.
Zu biblischen Zeiten wanderte man in Sandalen durch die Wüste, wodurch die Füße schmutzig wurden. Deshalb war es Sitte, Gästen einen Trog Wasser bereitzustellen, damit sie ihre Füße waschen konnten. Wenn es Sklaven (oder meistens Sklavinnen) gab, war es deren Aufgabe, den Gästen die Füße zu waschen. Dies galt als besonders niedere Arbeit.
Als Jesus beim letzten Abendmahl seinen Jüngern die Füße wusch, erniedrigte er sich damit selbst, da er an ihnen einen Sklavendienst verrichtete. Es war ein Symbol dafür, dass vor Gott kein Mensch über dem anderen steht.
Der Papst und Priester waschen in diesem Geist auch heute noch Menschen die Füße, die in der gesellschaftlichen Hierarchie weit unten stehen.
Auch bei Hochzeiten gibt es die Tradition, dass sich das Brautpaar gegenseitig die Füße wäscht, als Zeichen der Liebe und gegenseitigen Hingabe.
In einigen christlichen Gemeinden waschen sich die Gemeindemitglieder bei bestimmten Gottesdiensten gegenseitig die Füße.
Im Prinzip geht es immer darum, zu zeigen, dass man sich nicht über die andere Person stellt, sondern sich ganz und gar dem Dienst an der Gemeinde widmet.
Das soll Maria von Bethanien bei Jesus gemacht haben. Hohen Gästen hat man sozusagen die Füße gewaschen (der war ja lange unterwegs) und massiert, bzw. mit Öl eingesalbt. War im heutigen Sinn "Wellness" für müde Füße und eine sehr niedere Arbeit. Dort soll er auf seinen Wanderungen übernachtet haben.
War scheinbar so üblich in dieser Zeit und in dieser Gegend und eine große Ehrerbietung, zumal sie ja die Schwester vom Lazarus war. Für dessen Wiederbelebung war die sicher sehr dankbar.
Ist das jemandes Füße küssen eine Abwandlung des Füße waschens? Auch ein Zeichen der Ehrerbietung?
Ja, denke schon. Das kommt sicher von daher und eher auch ein Zeichen von Dankbarkeit, obwohl man das halt nur so sagt und nicht macht.
Füße küssen ist eher ein Zeichen von Unterwürfigkeit statt Dankbarkeit.
Jesus hat seinen Schülern (Jüngern) die Füße gewaschen. Laut gängiger Sitte war es aber andersrum üblich.
So wäscht auch der Papst in der Karwoche anderen Menschen die Füße. Das waren auch schon mal Strafgefangene.
Weil Jesus das bei seinen Nachfolgern gemacht hat.
Wem gefällt sowas nicht nach einem langen Tag auf Arbeit. 😁