Kann Asperger Autismus und Höchstbegabung nah beieinander liegen oder gibt es hier irgendeinen Zusammenhang?

8 Antworten

Na ja, erstmal gibt es die Diagnose Asperger nicht mehr wirklich, sondern Autismus wird als Spektrum betrachtet und im Spektrum ist die Intelligenz (vermutlich) genauso normalverteilt wie bei anderen Leuten auch. Allerdings war es bei der Diagnose Asperger so, dass gerade keine Sprachentwicklungsverzögerung vorliegt und ähnliche Kriterien, die dazu geführt haben, dass quasi nur Leute mit mindestens durchschnittlichem IQ diese Diagnose bekommen - dementsprechend ist die Wahrscheinlichkeit für Hochbegabung (IQ größer als 130) auch etwas höher als in einer ganz zufälligen Stichprobe.
Betrachtet man allerdings das ganze Spektrum, funktioniert das nicht mehr.
Einen direkten Zusammenhang zwischen Autismus und Intelligenz gibt es meines Wissens nicht wirklich, von Hochbegabung bis geistige Behinderung ist eben alles dabei.

Wie du dir das mit dem "nahe beieinander liegen" vorstellst, kann ich mir gerade nicht so ganz erklären. Autismus (gaaanz vereinfacht gesagt) ist eine Störung, die die soziale Interaktion und die Wahrnehmung verändert. Hochbegabung bedeutet - ebenfalls vereinfacht - dass man bei netten Puzzlespielchen genügend Punkte sammeln kann, um am Ende einen IQ über 130 rauszubekommen. Höchstbegabung wird gelegentlich als IQ über 145 definiert, allerdings sind die vorhandenen IQ-Tests in diesem Bereich ohnehin bestenfalls noch eine ungefähre Schätzung. Allerdings ist das meines Wissens kein so richtig fest definierter Begriff wie Hochbegabung.

Was ich damit sagen will: Hochbagabung/hoher IQ und Autismus sind zwei verschiedene Sachen. Die können gemeinsam auftreten - genau wie Kurzsichtgkeit und Sommersprossen - kann passieren, hat aber nichts miteinander zu tun.


lifeiscomplex 
Fragesteller
 25.04.2016, 08:20

Also ich hatte es mal gelesen bzw. auch mal gehört, dass hochbegabte Menschen oftmals leicht autistische Züge aufweisen. Die Idee, die dahinter steht: Autisten zeigen ja oftmals Stärken bei der Mustererkennung, so viel ich weiß. Gleichzeitig haben sie einen ausgeprägten Blick fürs Detail. Es gibt die Idee der Intense World Theory bei Asperger Autismus: alles ist intensiver, alle Reize werden eben intensiver wahrgenommen und damit eben auch die Möglichkeit einen anderen Blick auf die Welt zu haben. Letztlich einen Blick, der mehr in die Tiefe geht, wenn man ihn interpretieren und einordnen kann. Wenn man die Reize entsprechend einordnen kann, spricht viel für eine hohe Intelligenz. Ich merke gerade schon, dass die Sache damit noch nicht erklärt ist, außer dass die Wahrnehmung von Autisten und Hochbegabten evtl. näher beieinander liegen, als bei anderen Menschen.

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Bei Autismus ist das dann eher die sogenannte Inselbegabung, natürlich gibt es auch Hochbegabte, aber signifikant oft ist die Inselbegabung, sprich auf ein ganz spezielles Gebiet ausgerichtet. Mein Mittlerer hat Asperger Züge und grade was Tiere angeht hat er ein scheinbar unbegrenztes Wissen...

Ich denke nicht, dass es tatsächlich mehr hochbegabte Autisten gibt als hochbegabte Nicht-Autisten. Das wollen uns die Medien nur weismachen.

Auch das Savant-Syndrom (Inselbegabung) ist unter Nicht-Autisten ebenso häufig, bzw. ebenso selten vertreten. "Echte" Savants gibt es nämlich nur eine handvoll auf der Welt.

Es ist allerdings so, dass Asperger-Autisten in den wenigen Dingen, die sie interessieren, tatsächlich um einiges besser sein können als Gleichaltrige. Das muss nicht unbedingt Mathe sein.

Ich kann zum Beispiel mit Zahlen überhaupt nichts anfangen, kannte dafür aber mit 9 schon alle vom FCI anerkannten Hunderassen auswendig. Das sind heute übrigens 343 Stück. Dürften vor 8 Jahren nicht viel weniger gewesen sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – diagnostizierter (Asperger-)Autist
User9384293233  30.04.2019, 16:00

1/3 aller hochintelligenten sind autistisch, veranlagt. Das ist Fakt!

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Revic  30.04.2019, 23:47
@User9384293233

Ein Fakt ist, dass Wasser nach unten fließt und das die Sonne heiß ist, aber sicher nicht die subjektive Einschätzung, wer "autistisch veranlagt" ist und wer nicht, gerade wo der Übergang zwischen Neurotypischen und Menschen aus dem Spektrum fließend ist.

Wenn wir jedoch annehmen, deine Behauptung würde zutreffen, beweist das lediglich, dass ich mit meiner Aussage recht hatte: es gibt mehr neurotypische Hochbegabte als autistische Hochbegabte. Das 2/3 mehr sind als 1/3 ist nämlich auch ein Fakt, wo du doch so gerne Fakten für deine Argumentation heranziehst ;)

MfG

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naja nicht wirklich. Ich war ein mal für ein halbes Jahr, ob du es mir glaubst oder nicht, so was wie ein Betreuer von Authisten, aber eher im Helferbereich. in einer von nur zwei existierenden Wohngruppen die es damals in Deutschland gab. Was ich in Bezug auf Begabung sagen kann ist dass keiner von Ihnen wirklich zu irgendwas mehr begabt war als ganz normal, nicht autistische Menschen. Gut der eine hat Chemberlo die andere Klavier gespielt so einigermaßen gut und das war es auch schon, Meist waren sie eher träge, in sich gekehrt, ok, zwei waren super aufgedreht aber insgesamt wussten sie nichts mit ihrem Leben anzufangen und hatten dementsprechend auch keine wirklichen Ziele oder Ambitionen irgendwas ernsthaft nachzugehen.
Der eine stand, nachdem er aus der Schule gekommen ist den ganzen Tag auch nur im Zimmer rum, und das meine ich genau so wie ich es sage, er stand fast den ganzen Tag nur im Zimmer an einer Stelle, zwischendurch mal 1-2 Stunden fernsehen. 

Revic  23.04.2016, 22:15

Na, die Arbeit mit scheint dich ja nicht gerade begeistert zu haben, was? Hoffentlich gerate ich nicht mal an solche Betreuer, die nicht mal wissen, wie "Autist" geschrieben wird.

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lalala321q  24.04.2016, 23:41
@Revic

Ein Mal habe ich es falsch und ein Mal richtig geschrieben, was ist in dem Fall? Bin ich dann doch ein guter Betreuer oder wenigstens ein Halbguter? Kommt es auf so eine rechtschreibtechnische Kleinigkeit an ob man ein guter oder ein schlechter Betreuer ist?Außerdem habe ich dazugeschrieben dass ich nur als Helfer dort gearbeitet habe. Habe davor mit Autismus nichts zu tun gehabt und auch keine Ausbildung in der Richtung abgesehen von einer Zeit als Pfleger während meiner Zivizei. 
Nun, ja also so wirklich der Hit war der Job jetzt nicht wirklich undzwar aus mehreren Gründen. Erstens bin ich eher der Typ der jeden Menschen seinen freien Willen lässt. Das geht aber bei Autisten aber nicht wenn du ein Betreuer bist weil sie entweder ganz lethargisch nichts tun bzw. nicht wissen was sie mit dem Tag anfangen sollen, bei allem wozu man sie irgendwie dazu drängen will kommt entweder ein ,,puh, muss das jetzt sein" oder ein superaufgedrehter Mensch mit dem man nicht so einfach umgehen kann weil er dich beschimpft oder aggressiv wird. Des weiteren war insgesamt mit Ihnen nicht so viel anzufangen, sie steckten irgendwie in ihrer lethargischen Welt drinnen.

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Ja, das gibt es. Im Silicon Valley wurde nach einer Erhebung in der 1990er Jahren festgestellt, dass es besonders viel Kinder mit Asperger-Syndrom gegegeben haben soll

Das heißt aber nicht, dass Leute mit Asperger-Syndrom automatisch sehr intelligent sind und sehr intelligente Leute das Asperger-Syndrom haben.

lifeiscomplex 
Fragesteller
 23.04.2016, 20:55

danke, ich habe gerade mal diesbzgl. gegoogelt.

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