Kam man die Genetik für die Brüste vom Vater vererben?

1 Antwort

Hallo,

Ich weiß nicht, wie alt du bist, was du über Genetik und Vererbung weißt.

Die Substanz, auf der die Erbinforationen stehen, heißt abgekürzt DNA. Sie liegt vor in Form von kleinen Körperchen, den Chromosomen. Wir haben davon in jeder Körperzelle 46 Stück. Diese lassen sich zu 23 Paaren ordnen. In 22 dieser Paare gleichen sich beide. Im letzten Paar ist es bei weiblichen Menschen auch so, beide Chromosomen gleichen sich. Dieses Chromosom, von denen Frauen zwei haben, wird X genannt. Männliche Menschen haben dagegen nur ein X, statt des zweiten haben sie ein anderes, das Y heißt. Bei der Bildung der Geschlechtszellen, also Eizellen und Spermien, werden die Paare getrennt und es gelangt jeweils nur eines hinein. Von den Spermien gibt es also sozusagen zwei Typen: die eine Hälfte hat bei der Aufteilung das X- und die andere Hälfte das Y- Chromosom erhalten. Eizellen enthalten immer ein X, eines der beiden, das die Frau in ihren Körperzellen hat. Nach der Verschmelzung ergänzt sich das wieder zu zu einem kompletten Satz mit 46 Chromosomen. Ist ein Y dabei, dann entwickelt sich der Fötus männlich, sind es zwei X, dann weiblich.

Was ergibt sich aus diesem Exkurs?

Es gibt kein "exklusiv weibliches" Chromosom. Wenn ein Mensch weiblich ist, weil die Person in ihren Körperzellen zwei X- Chromosomen hat, dann stammt eines der beiden vom Vater. Somit muss es so sein, dass die Ausprägung weiblicher Geschlechtsmerkmale genauso auch von Erbinformation mitbestimmt wird, die vom Vater stammt. Übrigens müssen die hier entscheidenden Gene nicht auf dem X- Chromosom sitzen.

Alle Erbinformation, die auf dem Y- Chromosom sitzen, das es nur bei männlichen Personen gibt, müssen vom Vater stammen. Allerdings ist dieses Y- Chromosom ziemlich klein, und enthält anscheinend nur ganz wenige Gene. Es dient wohl fast nur als "Schalter": ist es vorhanden, dann geht die Entwicklung in die eine, fehlt es, dann in die andere Richtung. Und die Informationen zur Ausprägung der männlichen Geschlechtsmerkmale sind keineswegs nur an dieses gebunden und können auch auf irgendeinem anderen Chromosom sitzen. Somit werden sie auch von der mütterlichen Seite mitbestimmt.