Ist es eine Sünde als Christe von einer anderen Person befriedigt zu werden?

4 Antworten

Lieber Sonisolit!

Ich kann verstehen, dass die Frage Dich beschäftigt. Denn vielleicht bist Du ja mit den Regeln und Geboten des Glaubens großgeworden, so dass sie Dich im Laufe der Jahre sehr geprägt haben. Dass sie nicht unproblematisch sind, sondern verunsichernd und belastend, insbesondere wenn diese Regeln und Gebote die Liebe betreffen, spürst Du ja selbst daran, dass Du die Frage stellen musst: ob es denn eine Sünde wäre, mit Deiner Freundin die Zärtlichkeit lernen zu wollen ‒ und nicht vielmehr jeder Berührung tabu, jeder Kuss von Amoral vergiftet, jede intime Wärme zwischen Euch unzulässig, jedes wirklich liebevolle Wort verboten sei.

Aber die Religionen und Kulturen, und zwar wahrlich auch das Christentum!, haben unrecht, wenn ihre (ja nun wirklich meist männlichen) Vertreter denken, es sei in eindeutig und selbstverständlich ganz und gar fraglos in Gottes Sinne, ein verwirrendes Dickicht von Regeln aufzustellen und Gesetze zu erlassen, die alle Zärtlichkeit außerhalb einer bürgerlich besiegelten und solchermaßen nun also vertraglich abgesicherten Ehe zwischen Mann und Frau unterdrücken, verbiegen und verbieten. Was sie erreichen, ist bis auf den heutigen Tag lediglich, dass die Menschen Angst bekommen von Kindheit an vor der Liebe, der Zärtlichkeit, der Sinnlichkeit; nichts anderes ist das Resultat all dieser Eingriffe, als dass die Menschen von Panik ergriffen werden, wenn sie spüren, dass die Sehnsucht nach Zärtlichkeit sich in ihnen regt ‒ und dass ein schlechtes Gewissen sie in den Dingen der Liebe Tag und Nacht zu quälen vermag und ihnen das Herz in einer Weise schwer macht, dass es sich innerlich anfühlt, als hätten sie einen Mühlstein um den Hals gehängt bekommen.

An der Liebe jedoch hängt der ganze Glaube; Glaube aber, recht verstanden als Vertrauen in Gott, gibt es nur in innerer Freiheit ‒ niemals als Folge formalen Einhaltens von Regeln, Gesetzen und Geboten, die äußerlich auferlegt werden, ‒ was immer sie besagen und wie alt sie auch immer sein mögen. Es geht in keiner Weise darum, etwa allen Glauben in Bausch und Bogen zu verdammen und beiseite zu schieben, selbstverständlich nicht. Sondern darum, dass wir lernen, wie sehr die Bibel Recht hat, wenn sie im Ersten Johannesbrief sagt: »[…] die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott. Wer aber nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist die Liebe« (1 Joh 4,7‒8) ‒ und dass, mühsam genug, von diesem Wort vom Wesen der Liebe Gottes vor allem auch die Zärtlichkeit der Liebenden nicht ausgeschlossen ist. ‒

Manchmal, ganz manchmal, hilft ja tatsächlich ein Buch, einen neuen Blick, in diesem Falle auch: einen neuen, gleichwohl biblischen Standpunkt zu gewinnen. Dieses besondere kenne ich seit mittlerweile mehr als 30 Jahren. Mir wurde an so vielen Stellen warm ums Herz, als ich es damals als Jugendlicher las ‒ und ich halte es bis heute in hohen Ehren:

Heinrich Dickerhoff: Daß wir Zärtlichkeit nicht gottlos nennen. Zur Versöhnung von Christentum und Sexualität. Würzburg: echter Verlag 31992 ‒ ISBN: 978-3-429-01195-6

Natürlich ist es, vor mehr als drei Jahrzehnten erschienen, mittlerweile längst vergriffen. Aber im Internet ist es antiquarisch noch immer leicht zu bekommen. Du kannst überlegen, ob es nicht schön wäre, es gemeinsam mit Deiner Freundin zu lesen.

Ich wünsche Deiner Freundin und Dir eine befreiende Lektüre und von Herzen alles Gute für Euren gemeinsamen Weg! Achim

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Theologiestudium

Als Christ muss ich dich an dieser Stelle ermahnen.

Es ist Gott ein Gräul, wenn ein Mann mit einem Mann zusammen ist und eine Frau mit einer Frau. Das ist Unzucht.

Du kannst Gott durch das einhalten der Gebote nicht gefallen, wenn du trotzdem in Sünde lebst. Diese Sünde trennt dich von Gott egal wie oft du dich an die Gesetze hälst.

Wir werden nur durch Jesus Christus gerecht und sonst nicht! Auch nicht durch das Einhalten der Gebote kommen wir in den Himmel, sondern allein aus Gnade.

Wir müssen unser Leben Gott abgeben und erst dann sind wir gerettet.

  1. Buße
  2. Bekehrung
  3. Wiedergeburt
  4. Taufe
  5. Heiligung

Dass sind die 5 Gehorsamsschritte eines wahren Christen.

Du musst dich von deiner Freundin trennen und über die Sünde Buße tun.

Also wenn ich richtig verstanden habe ,,Lesbische Beziehung"?

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Sonisolit 
Fragesteller
 07.01.2024, 21:37

Du hast es leider falsch verstanden. Ich bin ein sehr konservativer Mensch. Ich bin biologisch männlich und meine Freundin biologisch weiblich. Ich werde es nächstes Mal besser formulieren. Trotzdem vielen Dank.

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  1. was ihr macht, wenn ihr unter euch seid, ist privat und geht keinen etwas an.
  2. in der Bibel kannst du nichts darüber nachlesen.
  3. das alles und noch viel mehr ist keine Sünde, wenn keiner gezwungen wird.
  4. Gott sieht alles, aber er verrät euch nicht.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.