Eifersucht und Verlustangst bekämpfen?
Hallo liebe Leute,
ich habe folgendes Problem.
ich (29) bin seit 7 Monaten mit meiner Freundin (29) zusammen.
Schonmal vorweg: Es läuft alles mehr als gut. Wir haben eine sehr tiefe Verbundenheit wie ich es noch nie in einer Beziehung hatte. Wir sind uns beide zu 100% sicher und an ihrer Liebe zu mir besteht kein Zweifel.
Das Problem ist dass ich aufgrund meiner vorherigen Beziehung (3 Jahre) ziemlich vorbelastet bin was das Thema Vertrauen und Eifersucht angeht. Meine Ex hatte gefühlt etwas mit jedem den sie kennt. Über diese 3 Jahre hatten wir immer wieder bekannte von ihr getroffen bei denen sich fast bei allen herausgestellt hatte dass sie mit ihm Sex hatte. Als ich dann mal nachfragte wieviele Sexpartner sie denn hatte überlegte sie und zählte einige auf. Bei 50 hat sie dann aufgehört und meinte dass sie es garnicht sagen kann. Ich habe an sich kein Problem damit wenn eine Frau viele Sexpartner hatte, das ist ja auch sehr wichtig für die sexuelle Entwicklung einer Frau und dass sie eben ihren Körper und ihre Grenzen kennt. Aber 50+unbekannt ist schon eine Menge. Und das hatte ich auch während unserer Beziehung gemerkt. Es war eigentlich völlig egal welcher Mann vor ihr stand. Jeder machte sie unsicher und wuschig. Ich vermute auch dass sie untreu war.
Ich merke nun in meiner neuen Beziehung dass ich schnell mal eifersüchtig werde und teilweise in tiefe Verlustängste falle die mich in negative Gedankenspiralen werfen.
Rational ist mir klar dass es völlig normal ist dass man mal andere Menschen objektiv attraktiv findet, passiert mir ja genauso. Ich denke auch nicht dass meine Freundin mich betrügen oder hintergehen würde. Doch schätze ich sie so ein dass sie schnell von Männern erregt ist. Da würde mich schonmal aus der Sicht von Frauen interessieren inwiefern etwas als Erregung zu verstehen ist oder nur als Sympathie die für jemanden womöglich schnell als Flirt oder Erregung deutbar sein kann obwohl dem doch nicht so ist.
Doch trotzdem entstehen durch die vorherige Beziehung immer wieder irrationale Ängste, die mich dann wiederum dazu bringen auf Distanz zu gehen, was weitere Ängste triggert usw usw usw.
Der Gedanke dass meine Freundin einen Mann ansieht und sich vorstellt mit ihm Sex zu haben kann ich nicht ertragen obwohl ich eigentlich weiß dass dadurch nicht unbedingt eine Gefahr entstehen muss. Ich möchte mich von diesem Bild der Verlustangst trennen dich ich finde keinen Weg der dauerhaft anhält. Ich habe mit ihr bereits darüber geredet, es war ein wunderschönes Gespräch. Doch nochmals etwas tiefer darüber zu reden traue ich mich nicht denn ich habe Angst dass ich dadurch irgendwann weichlich und unattraktiv für sie wirke. Klar ein Mann der sich öffnet und seine Gefühle zeigen kann ist sexy aber irgendwann ist das Fass dann doch voll.
Ich hoffe ihr habt ein paar gute Tipps für mich. Im Internet gibt es zwar viele Artikel doch eine Meinung von jemanden der persönlich damit Erfahrung sammeln konnte ist wertvoller.
LG Andi
1 Antwort
Du hast erkannt, dass Du in der Gefahr steckst, von irrationalen Ängsten beherrscht zu werden. Da sollte ggf. ein Therapeut in Anspruch genommen werden.
Was würde denn passieren, wenn sie untreu würde? Du würdest Dich trennen und würdest vermutlich sehr leiden. Das Gleiche wäre der Fall, wenn sie plötzlich von einem Bus überfahren würde. Du würdest leiden.
Das Leiden gehört zum Leben. Wir können niemanden festhalten - und wir können nicht alle Unglücksfälle vermeiden. Aber Du leidest schon im voraus, bevor irgendetwas passiert, was Dein Leiden begründen würde. Die Angst vor dem Leiden ist eben bei Dir irrational - und macht - wenn sie Dich auf Dauer beherrscht - Deine so schöne Beziehung kaputt.
Meine Empfehlung: Geh dem Leiden nicht aus dem Weg, wenn es denn kommt. Und bis es soweit kommt, wenn es denn überhaupt kommt, genieße Deine Beziehung. Sei Herr über Deine Gedanken und beschäftige Dich nicht mit einer Situation, die doch heute gar nicht gegeben ist.