An euch Jungs wie war es zb mit plus 20 Jungfrau zu sein?

3 Antworten

Ja, sie wusste es ... ob das für die Sache jetzt produktiv oder kontraproduktiv war, sei dahingestellt - liegt auch nicht an der Sache, sondern lag an ihr als Person - ich für meine Begriffe bin da aber immer bei der Wahrheit geblieben. Damit fährt man meiner Meinung nach am Besten.

An euch Jungs wie war es zb mit plus 20 Jungfrau zu sein?

Also ich war bis ich 23 war Jungfrau und diese 5 Jahre zwischen 18 und 23 waren nicht ganz einfach. Aus - meiner Erfahrung nach - zwei Hauptgründen:

1) Feminisierung des Ersten Mals: Alle Fragen, Probleme, etc. die darum kursieren, die sind stark frauenzentriert. Ein paar Beispiele: Wenn man sich fragt: Wann soll/kann ich mein erstes Mal haben? Dann ist die Standardantwort: Dann wenn du dich bereit dafür fühlst. Und diese Argumentation kommt eben stark aus der femininen Ecke, weil quasi die Grundvoraussetzung ist: Wenn du willst, dann kannst du auch. Und das ist eben meistens nur bei Frauen der Fall. Ich kenne sehr viele Männer - mich damals eingeschlossen - die hätten gerne mit 18 gehabt, aber die Möglichkeiten waren nicht da. Und es war jetzt nicht so, dass man dafür nichts getan hätte, sondern man hat immer wieder versucht Frauen kennenzulernen, aber es wurde einfach nichts draus. Und während bei jungen Frauen dann immer mit sehr viel Empathie, Einfühlsamkeit und einem positiven Mindset an die Sache rangegangen wurde, wurde man als Mann entweder völlig alleine gelassen oder dafür fertig gemacht - nicht dafür dass man Jungfrau ist, sondern dafür, dass man sich darüber Gedanken gemacht hat. Obendrauf kamen dann so Standardnarrative wie: Du MUSST als Mann auf sie Rücksicht nehmen, du MUSST als Mann leistung bringen, Du musst als Mann sie befrieden können. Und besonders eben in jüngeren Jahren kann das sehr belastend sein. Je älter man wird - und je souveräner, selbstsicherer man wird - desto relativer wird das ganze.

2) Wahrgenommene Verspätung (ob tatsächlich ist eine andere Frage): Man hatte dann mit 20+ konstant das Gefühl des "Zu spät"-Seins, des "Was verpasst" habens, weil kommt man dann mit 23 (jf) an eine ungefähr gleichaltrige Frau, die schon seit 7 Jahren ... dann ist das nicht unbedingt schön. Leistungsdruck, man wurde konstant für seine Gedanken gejugded oder im regen stehen gelassen, usw.

Und gerade bei jungen Männern ist das meiner Meinung nach sehr problematisch. Wie gesagt, je älter man wird, desto souveräner und selbstsicherer wird man auch. Heute - ich bin jetzt 26 und hatte sage und schreibe eine Freundin und mit ihr auch nur 2 Mal dürftigen Sex - ist das ein völlig anderes Thema, obwohl sich rein technisch ja jetzt nicht viel geändert hat. Zwischen "Jungfrau sein" und "1 Freundin mit ihr 2 Mal Sex" da ist auf der rein technischen Ebene nicht der weltbewegende Unterschied. Aber heute denk ich mir eben: It is what it is, hier bin ich, nimm mich so wie ich bin, oder lass es bleiben, dann geh ich wieder.

Und ich finde - und das ist denke ich immer noch so - dass junge Männer, die sich da Gedanken drüber machen, die sich da Sorgen machen, dass die einfach im Regen stehen gelassen werden oder eben sogar dafür fertig gemacht werden. Und ich würde mir da wünschen, für die Zukunft, dass Männer mit derselben Empathie und Wertschätzung behandelt werden, wie die Frauen.

Meine Frau wusste davon, war ihr aber egal. Hauptsache ich belästigte sie nicht so oft mit Sex, weil sie nicht mehr so viel Sex brauchte. Sie hatte sich ja ausgelebt vorher.

Klar weiß sie das, sie ist es ja ebenfalls. Und warum zu früh? Wir haben noch 60 Jahre plus Zeit🤷🏼‍♂️