Welche Erzählperspektive sollte ich verwenden?

Ich bin mir unsicher welche Erzählperspektive ich nutzen soll bei der Geschichte die ich gerade schreibe... Der Hauptgrund aus welchem es mir schwer fällt mich zu entscheiden, ist, dass ich eine Geschichte schreibe die in eine eher abstrakte Richtung geht.

Ich würde es gerne weitestgehend vermeiden den Namen der Hauptfigur erwähnen zu müssen, da es sonst an stylistischer Aussagekraft verlieren würde. Dies bedeutet jedoch, würde ich die Personale Erzählweise verwenden, könnte ich nur wieder und wieder er bzw. sie verwenden, was wiederum
1. zu Verwirrung führen würde (Bsp.: Sie sagte etwas zu ihrer Freundin. Dann drehte sie sich um. Wer ist "sie" in diesem Fall?). Da würde mir nur einfallen das "sie", welches als Ersatz für den Namen gilt, hervorzuheben, jedoch weiß ich nicht wie schnell man das als Leser versteht.
2. Extrem viele Wiederholungen wären. Ich bezweifle dass dies auf Dauer angenehm zu lesen wäre.

Schreibe ich jedoch in der Ich-Perspektive bin ich unsicher ob es nicht wiederrum stilitisch etwas verliert. Ich persönlich bin kein großer Fan der Ich-Perspektive, da sie einem, meiner Meinung nach, etwas an Freiheit weg nimmt. Der Ziel meiner Geschichte ist, dass der Leser für sich selbst denken soll. Er soll sich seine eigenen Gedanken machen, und nicht die der Hauptfigur übernehmen bzw. diese als einzigen Richtpunkt haben. Der Leser soll NICHT die Person werden, sondern ein eigener ausenstehender Betrachter bleiben.

Für einen allwissenden Erzähler ist die ganze Geschichte schlicht und einfach zu sehr auf der Ahnungslosigkeit des Erzählers aufgebaut. Der Erzähler soll gerade so viel verraten um dem Leser seine eigene Interpretationsbreite zu lassen. Zudem würde das Problem der ersten Erzählperspektive, die ich erwähnt habe, weiterhin bestehen und mir keine Lösung für dieses Problem bieten.

Ich würde mich sehr über ein paar Ideen freuen wie man das ganze Lösen könnte...

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Perspektive Buch schreiben?

Hallöchen, ich habe vor aus Langerweile ein kleines Buch zu schreiben. Habe schon Ideen und so weiter ,nur scheitert es am Schreibstil.

Es soll um 2 Personen gehen, welche sich zu Beginn nicht kennen, sich sber im Laufe des Buches Näher kommen.(das ist jetzt nur sehhhr grob aber die Details sind jetzt unwichtig)

Erst hatte ich vor das Buch quasi aus 2 verschiedenen Perspektiven zu schreiben. Also ein Kapitel je eine der beiden Personen. Allerdings wüsste ich dann nicht, wie ich das machen soll wenn beide zusammen sind. Da es doppelt gemoppelt wäre wenn ich zu jeder Person ihre eigene perspektive zum selben Event erzählen lasse. Könnte auch bei dem "zusammentreffen" einen eingerückten Text machen, der dann quasi einen allwissenden Erzähler symbolisiert.

Ich könnte auch am Anfang in 2 Perspektiven schreiben und dann zu einem allwissend wechseln, wenn beide Charaktere vereint sind.

Ich könnte auch einen allwissend Erzähler nehmen, aber da habe ich bedenken , dass wichtige Infos verloren gehen. Denn beide Perspektiven sind sehe wichtig für den Inhalt der Geschichte.

Hoffentlich hat man das irgendwie verstanden und vielleicht kann mir jemand helfen Ideen zu finden, wie man 2 Personen mit verschiedenen Ansichten verbinden kann. Lg

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Weidmanns Nachtgespräche - Erzählperspektive?

Aus welcher ist Erzählperspektive ist eurer Meinung nach diese Kurzgeschichte erzählt? Ich bin der Meinung, dass es ein personaler Erzähler aus der Sicht der Frau ist, im Bewertungsbogen steht allerdings, dass es ein auktorialer Erzähler wäre, doch ich kann keine Textstelle finden, die dies belegen würde.

Hier der Text:

Martin Suter

Weidmanns Nachtgespräche (2002) Regula Weidmann liest beim Licht der Nachttischlampe ein leidenschaftliches Leben, die Biographie von Frieda Kahlo. Die Art der Lektüre verbietet ihr, sich schlafend zu stellen und die Frage zu überhören. Sie antwortet ohne aufzuschauen. „Hm?“ „Wie du mich findest.“ 5 Jetzt schaut Regula von ihrem Buch auf. Kurt liegt mit offenen Augen auf dem Rücken, knapp außerhalb des Lichtkegels ihrer Lampe. Er sollte das Nasenhaarscherchen, das ich ihm geschenkt habe, öfter benützen, denkt sie. Sie versucht Zeit zu gewinnen. „Wie 

meinst du das?“

„Einfach so. Es interessiert mich halt. Also: Wie findest du mich?“

10 „Du bist mein Mann.“

Einen Moment scheint er sich mit der Antwort zufriedenzugeben. Aber gerade als 

Regula ihr Buch wieder hochnimmt, sagt er: „Ich meine, objektiv.“

„Wir sind seit achtzehn Jahren verheiratet, da ist es schwer, objektiv zu sein.“

„Versuch es.“

15 Sie lässt das Buch sinken und überlegt.

„Musst du da so lange überlegen?“, fragt Weidmann nach ein paar Sekunden. Er klingt 

etwas beleidigt.

„Du meinst als Mensch? Ganz allgemein?“

„Nein, nicht als Mensch. Als Mann.“

20 Regula Weidmann schließt das Buch, behält aber einen Finger als Buchzeichen 

zwischen den Seiten. „Du meinst, so vom Aussehen?“

„Auch, ja.“

„Auch?“

„Und was so dazugehört: Ausstrahlung, Anziehungskraft, so Sachen“

25 Weidmann dreht den Kopf zur Seite und schaut seine Frau an. Sein Gesicht liegt jetzt knapp innerhalb des Lichtkegels. Keine günstige Beleuchtung.Regula Weidmann legt Frieda Kahlo aufs Nachttischchen und dreht sich zu Kurt. Vielleicht ist jetzt der Moment, das Gespräch zu führen, das sie schon so lange führen will. Über die letzten Jahre, die letzten vier, fünf- auch, seien wir ehrlich: acht Jahre. 30 Seit „Mitglied des Direktoriums“, genaugenommen. Als die Abende mit „Privatbewirtung“ zu Hause begannen. Stundenlang ovolactovegetarisch2 Kochen für Gattinnen von Männern mit Einfluss auf niedrige Entscheidungen. Und später Damenprogramme mit Zoo- und Museumsbesuchen in Gesellschaft von Gattinnen von Männern mit Einfluss auf höhere Entscheidungen. Kurt, dem die Karriere immer 35 wichtiger wurde und sie immer gleichgültiger. Vielleicht ist jetzt der Moment , über all das zu reden. „Ich bin froh, dass du das fragst“, beginnt sie behutsam. „Ich wollte auch schon lange  darüber reden.“ „Die Frage lässt mich nicht mehr los“, gesteht Weidmann erleichtert. „Seit neue  40 Untersuchungen bewiesen haben, dass attraktive Männer bessere Karrierechancen  besitzen. Sei bitte ganz ehrlich.“ Regula Weidmann greift sich ihr Buch vom Nachttisch. „Du bist sehr attraktiv, Kurt. Ganz ehrlich.“

Personal, weil... 67%
Anderes, weil... 33%
Auktorial, weil... 0%
Deutsch, Schule, Kurzgeschichte, Literatur, erzählperspektive

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