Geschichte

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Wahrnehmung der Berliner Mauer im Alltag?

Hey alle zusammen! Ich schreibe momentan meine Seminararbeit, die sich mit der Erinnerung an die Berliner Mauer beschäftigt. Dabei konzentriere ich mich vor Allem auf die Wahrnehmung der Mauerreste durch Berliner*innen und Tourist*innen. Im Fokus stehen dabei die Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße als auch die East Side Gallery entlang der Spree. Beide Erinnerungsorte sollen dabei miteinander verglichen werden. Vielleicht finden sich hier einige Berliner*innen/Tourist*innen, die mir dabei ein wenig helfen können. Hilfreich wäre es zu wissen, wie ihr die Berliner Mauer an den genannten Orten wahrnehmt. Inwiefern sind sie Teil eures Alltags? Beschäftigt ihr euch mit ihnen und der Geschichte, wenn ihr diese Erinnerungsorte seht? Wie unterscheidet sich die Wahrnehmung/Erinnerung an die Mauer zwischen Gedenkstätte und East Side Gallery? Welche Art der Erinnerung bevorzugt ihr persönlich, und warum? Welche Gefühle rufen diese Orte in euch hervor? Welche Ort findet ihr authentischer, um an die deutsche Teilungsgeschichte zu erinnern? Kann man die Erinnerung an die Berliner Mauer im gesamten Berliner Stadtbild festmachen, oder konzentriert sie sich vor allem auf die beiden Orte? Ich würde mich über Antworten auf diese Fragen sehr freuen und bedanke mich jetzt schon für die Zeit und Mühe! Andere Ideen und Anregungen, die hilfreich sein könnten, sind selbstverständlich herzlich willkommen! Liebe Grüße :)

Warum wollte sich Filip Müller als Häftling des Sonderkommandos in Auschwitz selbst vergasen lassen – obwohl der Krieg fast vorbei war?

Ich habe die Geschichte von Filip Müller gelesen, einem jüdischen Häftling aus dem Sonderkommando in Auschwitz. Er war gezwungen, bei der Vernichtung von Menschen mitzuhelfen – also bei der „Abfertigung“ in den Gaskammern, beim Verbrennen usw.Gegen Ende der Morde soll er sich mit einer Gruppe Frauen in die Gaskammer gestellt haben, weil er psychisch am Ende war. Er wollte einfach nicht mehr weiterleben. Und obwohl der Krieg zu diesem Zeitpunkt fast vorbei war (kurz vor der Befreiung), wollte er trotzdem sterben.Was ich nicht verstehe und was mich irgendwie unheimlich berührt: Warum wollte er gerade auf diese Weise sterben – gemeinsam mit den Opfern, obwohl er vielleicht nur wenige Wochen später frei gewesen wäre? War das aus Schuldgefühl? Aus Verzweiflung? Oder hatte er einfach keine Hoffnung mehr?Und was sagt das über den seelischen Zustand eines Menschen aus, der monatelang mit ansehen musste, wie Tausende ermordet wurden?Ich kann diese Szene einfach nicht vergessen – vor allem, dass eine Frau in der Gaskammer ihn erkannt und gesagt haben soll: „Du gehörst nicht hierher.“ Und ihn dann herausgeschickt hat.Kennt jemand weitere Hintergründe dazu? Oder wie man das psychologisch verstehen kann?

Warum wollte eine Frau in der Gaskammer, dass Filip Müller wieder hinausgeht und nicht mit ihr stirbt?

Ich habe gelesen, dass Filip Müller als Häftling im Sonderkommando von Auschwitz gezwungen war, Leichen aus den Gaskammern zu holen und zu verbrennen. Irgendwann war der seelische Schmerz für ihn so groß, dass er sich selbst mitvergasen lassen wollte. Er ging mit einer Gruppe Frauen in die Gaskammer hinein – mit dem Gedanken: „Ich kann das alles nicht mehr. Ich will mit ihnen sterben.“Doch dann sprach ihn eine Frau an, die selbst wenige Minuten später ermordet wurde. Sie erkannte, dass er nicht dazugehört. Und obwohl sie selbst keine Chance mehr hatte, flehte sie ihn an, zu gehen. Sie sagte sinngemäß: „Du musst leben. Du musst es der Welt erzählen. Was sie hier mit uns tun.“Diese Szene hat mich tief berührt. Warum, glaubt ihr, wollte diese Frau – im Angesicht des eigenen Todes – noch einem anderen das Leben retten? War es ein letzter Akt der Menschlichkeit? Hoffnung, dass die Wahrheit ans Licht kommt? Ich finde, das ist eine der bewegendsten Begebenheiten aus der Zeit des Holocaust. Was denkt ihr darüber?