Zerreißen E-Autos die Hersteller?
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6 Antworten
Die deutsche Autoindustrie kommt bei der E-Mobilität nicht richtig voran, und das hat vor allem zwei Gründe. Zum einen wird auf wichtigen Auslandsmärkten, vor allem in Asien, deutlich an den Bedürfnissen der Kundschaft vorbeiproduziert. Dort zählen nicht nur Reichweite und Qualität, sondern vor allem digitale Funktionen, smarte Details und Spielereien. Genau da wirken deutsche Modelle oft nicht zeitgemäß. Die Zurückhaltung in Sachen Innovation und Verspieltheit, gepaart mit hohen Preisen, lässt sie neben chinesischen oder koreanischen Wettbewerbern alt aussehen.
Zum anderen ist auch der heimische Markt eine große Hürde. Nicht wegen der Technik, sondern wegen der Stimmung. In sozialen Netzwerken, Kommentarspalten und bestimmten Medien wird das Thema E-Mobilität regelrecht zerlegt. Da wird mit Halbwissen, bewusster Desinformation und emotional aufgeladener Rhetorik Stimmung gemacht, die weit über gesunde Skepsis hinausgeht. Das E-Auto wird nicht nüchtern hinterfragt, sondern zum Symbol eines Kulturkampfs stilisiert. Wer elektrisch fährt, muss sich teils sogar rechtfertigen. Dieses Klima lähmt nicht nur den Fortschritt, sondern macht es auch schwer, Vertrauen in neue Technologien aufzubauen, selbst wenn sie im Alltag problemlos funktionieren.
Erschwerend kommt hinzu, dass viele Hersteller den Wandel zu lange hinausgezögert haben. Man hat auf den Verbrenner gesetzt, als wäre der Spielraum unbegrenzt, und dadurch wertvolle Zeit verloren. Jetzt fehlen nicht nur Erfahrung und Effizienz, sondern oft auch die nötige strategische Klarheit, um international Schritt zu halten.
Insgesamt kämpft die deutsche Autoindustrie nicht nur mit technischer und wirtschaftlicher Konkurrenz, sondern auch mit einer verfahrenen öffentlichen Debatte und vielen Vorurteilen gegenüber der E-Mobilität.
Die E-Absätze steigen nicht wie erwartet an, aber dennoch rasant. Der Trend ist ganz klar. Der Fehler der dt. Autohersteller war e, sich zu lange auf dem Verbrenner-Aus auszuruhen
Nein, nicht die E-Autos, sondern das Management, die politischen Rahmenbedingungen und die Betonköpfe bei der Kundschaft.
Wer immer noch glaubt, dass Verbrenner eine Zukunft haben, verkennt nun mal vollkommen die Realität. Und die Politik müsste auch den Mut haben, klar zu sagen, wo die Reise hingeht und auch entsprechende Entscheidungen zu treffen. Das wagt sie aber nicht , aus der (leider berechtigten) Angst heraus, dass es dann noch mehr blaue Wähler gibt. Aber den Kopf in den Sand zu stecken bringt nicht.
Es muss auch klar gesagt werden, dass die Zahl der Autos weniger werden muss und in Zukunft nicht mehr jeder eines haben wird. Auch nicht mehr jede Familie.
Die meiste Schuld tragen aber die Manager. Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln, wieder rein, aber nur halb usw. war noch nie eine gute Strategie. Die Konzentration auf das Chinageschäft war von Anfang an ein Fehler. Ja, das hat traumhafte Gewinne gebracht, aber es wird sich bitter rächen. Für die deutsche / europäische Autoindustrie wird bald das Ende der Fahnenstange erreicht sein. Verbrenner wird es nicht mehr geben und bei E-Autos haben sie leider den Anschluss verpasst und China wird den Markt übernehmen. Hier werden nur einige Luxushersteller übrig bleiben. Der Massenmarkt und die Volumenproduktion wandert nach Asien.
Was die Hersteller, eventuell „zerreißen“ könnte ist die Überheblickeit mit der sie sich vor wenigen Jahren noch über sprudelnde Gewinne aus dem Verbrennergeschäft gefreut haben und alles dafür getan haben dass ihre EAutos bloß nicht allzu attraktiv werden.
Das Geld ist jetzt weg und der Verbrenner Markt beginnt nun langsam zu bröckeln. Ich schreibe bröckeln weil der echte Einbruch noch bevorsteht.
Das Geld was in den letzten Jahren mit vollen Händen an die Shareholder ausgeschüttet wurde fehlt jetzt natürlich. Drücken wir alle die Daumen dass die Hersteller mit zwei bis drei blauen Augen davonkommen.
Lada wird wahrscheinlich draufgehen.