Zeigt man selbst Intoleranz, wenn man intolerante Menschen ablehnt?
Laut Wikipedia:
Toleranz, auch Duldsamkeit, bezeichnet als philosophischer und sozialethischer Begriff ein Gewährenlassen und Geltenlassen anderer oder fremder Überzeugungen, Handlungsweisen und Sitten.
Umgangssprachlich meint man damit häufig auch die Anerkennung einer Gleichberechtigung, die aber über den eigentlichen Begriff („Duldung“) hinausgeht.
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6 Antworten
Jede Person wird von sich selbst behaupten, tolerant zu sein, aber Intoleranz nicht zu akzeptieren. Es gibt keine objektive Definition von Intoleranz, die nicht toleriert werden darf, um tolerant zu bleiben.
Jeder Mensch hat auch Sympathien und Aversionen.
Wenn man einen intoleranten Mensch nicht mag, spielen immer noch andere Faktoren eine Rolle.
Ausserdem kann man tolerant sein und sehr negative Eigenschaften nicht dulden, wenn sie die moralischen Grenzen überschreiten.
Ja, meiner Meinung nach bin ich nur dann wirklich tolerant, wenn ich jede andere Meinung akzeptiere...dazu gehört eben auch, zu akzeptieren, wenn jemand intolerant ist.
Das nennt man auch Paradox der Toleranz. Das Tolerieren intoleranter Haltungen führt langfristig zu einer intoleranten Gesellschaft.
Wichtig ist jedoch, dass man die Haltung ablehnt, nicht die Person. Wir sollten in der öffentlichen Debatten einem intoleranten Gegenüber die Möglichkeit einräumen, seinen Standpunkt wieder zu ändern.
Beispiel: "Nazis raus rufen" ist schlecht.
Versuchen, mit Nazis in einen vernünftigen Dialog zu treten und ihnen die Möglichkeit bieten, sich zu bessern, ist gut.
Jein. Wenn du intolerante Menschen ablehnst, sprich nicht akzeptierst, ist das nicht intolerant. Wenn du sie aber nicht tolerierst, sprich gegen sie vorgehen willst bzw. vorgehst, dann ist das sehr wohl intolerant.
So sind Leute, die Neonazis abstechen, ebenfalls intolerant