Witcher 3

Ich kenne die Bücher und finde sie klasse. Aber da ist auch mein größter Kritikpunkt. Ciri hat im Spiel charakterlich einen wahnsinnigen Rückschritt gemacht, der absolut nicht erklärbar und völlig unnötig ist.

Sie sucht immer noch Bestätigung bei Yen und Geralt, sie "fürchtet" immer noch die Loge, sie reist mit Avallach und traut ihm. (Und ist dann völlig überrascht, wenn er sie wieder mal hintergeht). Diese idiotische Klamotte mit Rittersporn und dem Schatz... Das passt überhaupt nicht zu ihr, wenn man eben die Bücher mit nimmt. Sie ist dort bereits von einem nervigen Kind zu einen verantwortungsvollen, selbstbewussten jungen Erwachsenen geworden. Warum noch mal diese Entwicklung durchmachen?

Ich bin ehrlich: Eigentlich spricht mich Ciris Stil total an - schnelle Schläge, Hit and Run. Das ist mein Ding. Aber ansonsten ist sie einfach nur unmöglich. Da wäre so viel mehr drin gewesen.

Nungut, das kann man tatsächlich so sehen. Deine Ausage klang nur so, als wären überall Verständnislücken was mich annehmen ließ, du würdest die Bücher nicht kennen, die eben diese Lücken schließen.

Es ist tatsächlich anders herum xD

Ich liebe die Bücher, Sapkowski spielt ähnlich clever mit grauem Wissen und Geschichten wie Pratchett. Ich habe jeden Schritt der Entwicklung von W1 wie so ein verrückter Stalker verfolgt. Ich halte den ersten Teil atmosphärisch und erzählerisch immer noch für ungeschlagen. Zwei war ok - ein solides Spiel, aber mir ein wenig zu eng und zu sehr "Railroad".

Ähnlich geht es mir mit dem dritten Teil. Ein gutes, solides Spiel. Aber wo der zweite Teil zu "eng" war, ist mir der dritte Teil zu offen. Er erzählt eine gute Geschichte, aber für einen Teil des Witcher Universums fehlt mir das gewisse Etwas. Und wenn es nur der unterschwellige Hass ist, der irgendwie komplett fehlt; bzw kaum auffällt.

Kann ich absolut nachvollziehen. :)