Wie lässt sich das Vertrauen in die unsichtbare, nicht beweisbare Treue des Partners mit dem Glauben an einen unsichtbaren, nicht beweisbaren Gott vergleichen?

Man kann tatsächlich einen Vergleich ziehen, aber man muss auch klar die Unterschiede sehen.

Gott ist nicht einfach „unsichtbar" wie ein Mensch, den man nicht kontrollieren kann. Er ist der Schöpfer, absolut vollkommen und frei von Fehlern. Seine Treue ist keine Vermutung, sondern ein Versprechen. Er sagt im Koran:

„Allah bricht Sein Versprechen nicht.“ (3:9)

Beim Partner ist das Vertrauen rein menschlich: wir hoffen, dass er treu bleibt. Aber es gibt keine Garantie.

Bei Gott aber haben wir die Offenbarung – klare Worte, die uns sagen, dass Er gerecht, treu und barmherzig ist. Diese Zusage kommt von einer Quelle, die niemals lügt.

Propheten haben durch ihr Leben gezeigt, dass Gottes Verheißungen wahr sind: Siege, Hilfe, Wunder, Schutz. Wir sehen in der Geschichte Beweise, dass Gott hält, was Er verspricht.

Das Vertrauen in Gott ist deshalb keine „blinde Hoffnung“, sondern eine Form von Anbetung. Es ist ein bewusstes Festhalten an der absoluten Wahrheit, die durch den Koran und die Sunna bestätigt wird.

Wenn wir das Glaubensbekenntnis sprechen, ist es ein wahres Bekenntnis: Ich vertraue Gott vollkommen, weil Er nie täuscht. Ein Partner kann uns enttäuschen – Gott nie.

Beim Partner basiert Treue auf Vermutung und menschlicher Schwäche.

Bei Gott basiert Treue auf Gewissheit, weil Er der Allwissende und Allmächtige ist, der nie lügt und nie untreu wird.

Man kann es so zusammenfassen: Beim Partner hoffen wir – bei Allah wissen wir.

Der Partner beweist es durch sein Verhalten, durch emotionale Nähe, durch Verständnis.

Nichts davon kann eine Gottheit in der Art bieten, weil man es sich nur vorstellen, nicht erleben kann.

Wenn man bedenkt, dass Jesus oft den Vergleich einer Hochzeit für sich und uns verwendet, dann gibt es durchaus Gleichheiten in der Treue.

Wobei ich selbst Gott mehr vertraue als irgendeinem Menschen. Und ich bin verheiratet 😊