Werden Klassentreffen immer weniger

Klassentreffen werden weniger 48%
Klassentreffen sind immer noch beliebt 31%
Andere Meinung 21%

29 Stimmen

13 Antworten

Andere Meinung

Irgendeiner muss sie ja organisieren.

Der Abi Jahrgang meiner Mutter (73 Abi) führt die z.B. noch regelmäßig durch. Aber bis auf meine Mutter und ein paar andere Mitschüler wohnen auch fast alle noch im nahen Umfeld. Zumal es bei ihr damals auch wirklich eine Klasse war. Es ist also tatsächlich nicht schwer das herauszufinden. Und wenn die Schüler nicht mehr da wohnten, dann taten es bis vor ein paar Jahrzehnten zumindest noch die Eltern

Wenn ich an meinen Jahrgang denke (2010), dann wohnen viele von uns gar nicht mehr in der Stadt, einige sogar im Ausland. Es ist wesentlich umständlicher hier Adressen rauszufinden. Dazu kommt, dass wir in den letzten zwei Jahren ein großer Jahrgang waren. Viele, mit denen ich dann plötzlich im Kurs saß, kannte ich kaum. 2020 sollte es das erste Mal eins geben. Dafür gab's auf Facebook eine Gruppe zur Absprache. Wer also kein Facebook hatte, der hätte davon gar nicht erfahren. Auch lange nicht mehr alle Eltern leben dort, wo sie damals wohnten .

Im Endeffekt wäre es ein Abend gewesen. Man hätte die Schule besucht, wäre etwas essen gegangen. Dafür hätten vermutlich nicht viele großartige Wegstrecken in Kauf genommen.

Von den etwa 130 waren ca 50 in der FB Gruppe, darunter auch Leute wie ich die letztlich gar kein Abi gemacht haben (bin nach der 12 abgegangen). Die Zahl der tatsächlichen Abiturienten lag also noch niedriger. Wirklich gekannt hätte ich von denen vielleicht 6-7 Leute. Der Rest war in meinem Jahrgang und das vielleicht im Mathe Grundkurs oder im Bio Leistungskurs. Wie viele von den 50 tatsächlich gekommen wären...keine Ahnung. Viele haben es auch abhängig gemacht, ob XY kommt.

Letztlich fand es wegen Corona dann eh nicht statt.

Ich kann nur berichten weshalb meine "Klasse" keine Klassentreffen veranstaltet. Mit der gesamten Grundschulklasse hat man keinen Kontakt, in der Unterstufe der weiterführenden Schule gab es eine Klasse die zur Mittelstufe neu durchmischt wurde und etwa zwei Jahre später wieder alles neu. Es gab nie wirklich Zeit eine Klassengemeinschaft aufzubauen und es haben sich immer nur "Gruppen" gebildet. Es gibt so gesagt von keinem das Interesse an einem Treffen und wahrscheinlich auch keine Gedanken daran.

Klassentreffen sind immer noch beliebt

nur ist es schwer, 30 Leute nach 30 Jahren erstens zu erreichen und zweitens an einem Termin unter den Hut zu kriegen. Viele sind weggezogen und ich hatte auch keine Lust zu unserem 30 Jährigem 2.800 Km für einen Abend aus Italien anzureisen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Klassentreffen sind immer noch beliebt

In meinem Abschlussjahrgang, und auch in dem meiner Frau, wurden die Treffen sogar häufiger. Anfangs nur alle fünf oder zehn Jahre, finden sie jetzt jedes Jahr statt. Über Social Media ist man in Dauerkontakt, sozusagen permanentes Klassentreffen.

Andere Meinung

Meiner Meinung nach sind Klassentreffen umso beliebter, je älter man wird und je länger die Erinnerungen zurückliegen. Bei uns fängt das auch so langsam an, dass man bewusst alle zwei Jahre ein Treffen anberaumt, mit Freude plant und mit Freude durchführt - die Jahre davor war das völlig uninteressant, es muss ja auch immer jemand da sein, der das alles koordiniert.

Es findet aber in einem anderen Rahmen statt: Wir zum Beispiel treffen uns in einem Lokal in unserer Heimatstadt, alles ist total zwanglos und locker, es hat keinen offiziellen Charakter. Ein Lehrer, dem wir als Klasse viel zu verdanken hatten kommt immer, er ist mittlerweile um die 80 und freut sich jedes Mal. Aber auch eher kommt ganz ungezwungen.

Die Generation, für die Klassentreffen festliche Anlässe sind, wo man sich den besten Anzug anzieht, einen Fotografen einlädt, den Artikel in die Zeitung gibt, ins erste Haus am Platz geht zum Abendessen, bei der Pfarrei einen Gottesdienst für die Verstorbenen bestellt, einen Kranz auf dem Friedhof niederlegt und das Ganze wie eine Art Veteranentreffen oder Festkommers mit Ansprache usw. aufbaut (so war das bei meiner Oma, die Jahrgang 1928 war) dürfte aber langsam aussterben und die Nachkommenden halten dieses "Brimborium" für überkandidelt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung