Welcher ist euer Arzt des Vertrauens? Immer der Hausarzt oder doch nicht?
Ich hab kürzlich festgestellt, dass mein Arzt des Vertrauens nach Jahren vom Hausarzt zu meiner Psychiaterin geändert hat.
Wenn ein Arzt meine gesamten Unterlagen inklusive Informationen über Medikamente, Erkrankungen, Datenschutz Freiheiten verfügt, dann tatsächlich meine Psychiaterin.
Selbst wenn von den Krankenhäusern Berichte oft als Nebeneffekt zum Hausarzt gelangen, meine Psychiaterin hat sie auch und ist oft die einzige welche überhaupt weiss wenn ich in einem Krankenhaus liege, vor allen anderen.
Wer ist euer Arzt des Vertrauens und gibt es eine Geschichte dazu, wie es dazu kam?
11 Stimmen
9 Antworten
Er kennt mich, weiß meistens, was 'mir fehlt' und kann mich zu Spezialisten überweisen.
Ich habe jetzt meinen vierten Hausarzt.
Als Dorfkind geht man natürlich irgendwann Mal vom Kinderarzt zum Dorf - Hausarzt. Der Dorf - Hausarzt hatte irgendwann keine Lust mehr zu untersuchen, was mir nicht gefallen hatte. Als ich dann aber noch bemerkt habe, dass er nach meinem Besuch immer bei meiner Mutter angerufen hat und ihr schön brav berichtet hat, was ich habe, war mein Vertrauen zu ihm dahin. Inzwischen ist er in Ruhestand und sein Schwiegersohn betreibt die Praxis weiter, aber bei ihm war ich noch nie. Der erste ehemaloge Arzt wohnt im gleichen Dorf, grüßt mich aber bis heute noch nicht, obwohl ich vor über dreißig Jahren bei ihm weg bin. Also habe ich es richtig gemacht.
Mein neuer Hausarzt war ein paaar km weiter in der Kreisstadt. Mit ihm war ich sehr zufrieden. Er hat sich zum einen an den Datenschutz gehalten und hat gründlich untersucht, und ich konnte ihn dazu bringen, nicht immer gleich mit starken Medikamenten, sondern mit pflanzlichen Medikamenten zu behandeln, so wollte ich das auch haben. Er zeigte großen Ehrgeiz bei meiner damaligen Asthmaerkrankung, auch was den Arbeitsplatz betraf. Irgendwann ist auch er inden wohlverdienten Ruhestand gegangen.
Er übergab seine Praxis an einen türkischen Arzt, der seine Landsleute bevorzugte und die deutschen Stammpatienten stunden lang warten lies, weshalb irgendwann fast nur noch Türken da waren. Er hatte auch keine Lust auf untersuchen, weshalb ich jetzt bei meiner vierten Praxis bin.
In meiner jetzigen Hausarztpraxis, also die vierte Praxis, sind zwei Frauen. Die eine macht normale schulmedizinische Hausarztversorgung, während die andere zusätzlich noch Naturheilverfahren anbietet. Beide Ärztinnen vertreten sich gegenseitig, untersuchen gründlich und machen klasse Arbeit, deshalb werde ich dort jetzt auch bleiben.
Ich muss ganz ehrlich sagen, die Ärztin mit Naturheilverfahren ist für mich ein Lottogewinn mit Zusatzzahl! Was ich ihr auch schon so gesagt habe. Ich übergab ihr leihweise zwei dicke Aktenordner mit Befunden von Orthopäde uund Radiologe, mit allen Röntgen, CT und MRT - Berichten. Die sie sich alle eingeschannt hat. Ich spiele bei ihr mit offenen Karten, weil ich absolutes Vertrauen zu ihr habe. Sie setzt sich wirklich gut für mich ein und kämpft für mich bestimmte Dinge durchzubekommen, so viel Ehrgeiz zeigte bisher kaum ein anderer Arzt. Sie ist auch für den Erhalt der Papierakte und kopiert mir immer fleißig Berichte, damit ich sie auch abheften kann, weil sie kein Vertrauen in die Digitalisierung hat. Genauso stelle ich mir eine Hausarztpraxis vor. Sie vermittelt problemlos auch an andere Fachärzte weiter, ohne groß darüber reden zu müssen, ein Anruf genügt und die Überweisung wird gemacht. Einfach menschlich und unkompliziert.b
Ich kann Ärzte nicht leiden. Daher scheint mir das die passendste Antwort zu sein.
Leider hatte ich in meiner Zeit schon sehr viele negative Erfahrungen bei vielen verschiedenen Ärzten. Mir wurde teils sogar geschadet.
Das fing schon in meiner frühen Kindheit an.
Als Kind wurden mir Medikamente verschrieben, welche meiner Gesundheit massiv schadeten. Mir wie den meisten anderen Kindern wurde ADS und/oder ADHS angedichtet, um so massenweise Medikamente wie unter anderem Ritalin unters Volk zu bringen.
Mir haben speziell das besagt Medikament, aber auch andere, massiv geschadet.
Ich habe schwere Nebenwirkungen davon getragen und wurde u.a. auch von ärztlicher Seite weiter dazu gezwungen, diese zu nehmen. Ich verlor extrem an Gewicht, aß nichts mehr, mir war und ging es richtig schlecht und am Ende stand ich kurz vor der Zwangsernährung, welche da ich häufig alles was ich einnahm wieder erbrechen musste, wohl auch intravenös vorgenommen wäre.
Jedoch erübrigte sich das, nachdem meine Mutter da dann den endlich den Cut setzte und die gesamte Medikation komplett einstellte und sich weigerte dies weiter zu praktizieren.
Ein weiteres Beispiel war ein Zahnarzt, der mir im frühen Jugendalter viele meiner Milchzähne zog, da es seiner bzw. ihrer Expertise notwendig wäre, um meinen Zahnwuchs der bleibenden Zähne zu unterstützen. Das führte dazu, dass ich über ein Jahr nicht normal essen konnte, da die angeblich nachkommenden Zähne, noch gar nicht im Begriff gewesen waren nachzukommen. Auch spätere Ärzte teilten mit, dass diese Maßnahme absolut nicht not- oder gar sinnvoll gewesen sei. Im späteren Verlauf wurde diese Praxis angeblich aufgrund mehrerer solcher oder anderweitiger Vorfälle geschlossen.
Ein letztes Beispiel: vor viele Jahren wurden mir schwere psychische Probleme diagnostiziert: PTBS, schwere Depression, schwere Angststörungen.
Mein damaliger Thearpeut (aber auch ärztlich), verschrieb mir Medikamente, welche meine Probleme noch verstärkten oder im besten Fall gar keinen Effekt hatten. Das ging so über Monate bis Jahre. Ich wurde immer skeptischer was diese Behandlungsweise anging und weigerte mich letztlich diese Medikationsschiene weiter zu fahren. Der Arzt/ Therapeut begann dann mich zu erpressen, falsche Arztberichte auszustellen oder die Therapie zu beenden. Letztlich beendete ich bzw. wir die Therapie einvernehmlich, wobei er in einem Arztbericht auch meine Untherapierbarkeit aufgrund Verweigerung ausstellte.
Ich gehe aufgrund solcher Erfahrungen seit Jahren extrem ungerne zu Ärzten. Und das sind auch noch nicht alle Negativerfahrungen. Ich hatte auch noch etwas zu Augenärzten.
Seit über drei Jahren habe ich auch bspw. gar keinen Hausarzt mehr. Zwar finde/ bekomme ich in meiner Region auch einfach keine mehr, bin aber auch nicht mehr daran interessiert einen zu finden. Selbst bei schwerer Krankheit, gehe ich meist lieber hin und sitze es aus.
Ich empfinde insgesamt tiefes Misstrauen (also Thema Vertrauen - ich vertraue ihnen nicht mehr, ganz im Gegenteil) und einfach auch eine starke Abneigung gegenüber Ärzten. Ich sage nicht, dass alle Ärzte schlecht sind, aber ich würde behaupten, dass gute Ärzte zu finden, sehr schwer ist und auch immer schwerer wird, weil sie insgesamt sehr selten sind.
Das was ich lese tut mir schrecklich leid, als Kind war ich fast nie beim Arzt aber hab seit frühstem Alter Ritalin bekommen.
Leider hab ich eine Arztkittel Phobie entwickelt, selbst viele schlechte Erfahrungen gemacht und hab eigentlich nur mir selbst vertraut.
Ich hoffe für dich wenn du jemals wieder doch einen Arzt aufsuchen musst, dass du dieses Mal dann an eine menschlich und fachlich kompetente Person gerätst.
Gute Gesundheit wünsche ich
Ja, ich meine - wenn es sein muss, dann muss es eben sein.
Ich sage nicht, dass ich es konsequent und grundsätzlich ablehne. Zumindest hoffe ich, dies so nicht geschrieben zu haben.
Ich meine vielmehr, dass ich es bestmöglich vermeide und mitunter auch mehr als vielleicht oder wahrscheinlich auch gut wäre. Also darum reißen tue ich sicher nicht! Niemand könnte mir vorwerfen, dass ich bei jeder Lappalie zum Arzt gehen würde, ganz im Gegenteil.
Ich vertraue Ärzten einfach nicht mehr und habe durch die Erfahrungen eine teils heftige Ablehnung entwickelt, die sich durch tiefes Misstrauen und negative Erwartung äußert.
Das geht soweit, dass ich auch schon schwere Krankheiten einfach ausgesessen habe, welche sogar tödlich hätten enden können. Und tiefe Schnittwunden, nicht ärztlich behandelt habe, sondern mir selbst zugenäht habe, wenn sie es denn zugelassen haben (so von wegen Erreichbarkeit). Tatsächlich auch mit normaler desinfizierter Nähnadel und Faden.
Schlau war das insgesamt nicht, aber wenn man kein Vertrauen in eine Sache hat und es insgesamt sehr viel Überwindung und Kraft kostet, die man nicht aufbringen will und auch nicht kann, dann kann es sein, dass man zu radikalen Schritten greift.
Letztlich "Im still standing".
Aber manches kann man leider nicht einfach aussitzen oder alleine kurieren.
Also wenns muss, dann muss es ... das macht es für mich jedoch nicht leichter.
Wenn ich dann noch auf Hindernisse stoße, wie dass es keine verfügbaren Ärzte gibt, dann zerreiße ich mich da dann halt auch nicht doch einen zu finden. Darum habe ich eben auch seit über drei Jahren keinen Hausarzt. Ich will mich da nicht abhängig von anderen machen. Insbesondere wenn ich da dann eben kein Vertrauen oder starke Zweifel habe. Ich sage nicht, dass es jeder so halten soll.
Aber danke und ebenso ;)
So wie du das schreibst, könnte ich manche meiner Erfahrungen teilen. Im übrigen ist es ja nicht schlecht im Notfall Wunden selbst versorgen zu können. Ideal mag es grundsätzlich nicht sein, aber wenn ich bedenke was ich schon erlebt hab, das selbst Krankenhaus genährte Wunden, in meinem Fall auf ein bestimmtes Krankenhaus bezogen, Nähte so hinbekommt das sie nach 3 Tagen sich öffnen und das ohne äussere Manipulation, sagt das ja alles.
Solange du bei so was wie einer Krankheit, die ohne Behandlung immer tötet, Dir entsprechende Behandlung holst, passt es ja.
Darf ich dir eine PN Frage stellen, weil ich noch etwas interessant finde, da du tatsächlich die erste Person bist. Ausserhalb des Kommentar Bereichs?
Dr sommer ehrenmann 🗿
Ich wollte zwar keine Namen von Ärzten wissen, aber irgendwie liest sich aus der Nachricht eine andere Vermutung heraus 🤔
Das ich jetzt lust auf ein kühles bierchen hätte? Safe^^
Alles klar, ich hab meine Antworten zwar etwas ernster erwartet. Aber deine Antwort hätte zur Kategorie „Ich habe keinen Vertrauensarzt“ gezählt. Trotzdem danke für die Ehrlichkeit
Meine neurologische Fachambulanz, weil ich dort alle 2 Wochen bin. Die Ärzte wechseln zwar, aber mittlerweile kenne ich eigentlich alle.
Zu meiner Hausärztin habe ich aber auch viel Vertrauen.
Du bist die erste Person, die wie ich sich eine Vertrauens Person ausserhalb des Hausarzt geschaffen hat und dies auch offen mitteilt, es ist schön das du dir in einer ganzen Praxis deine Sicherheit für dich selbst gefunden hast.
Ich schätze, das es viel Vertrauen braucht, aufgrund der Tatsache das du wahrscheinlich eine solche Häufigkeit beim Neurologen bist.
Ich finde stark das du dies so offen sagen kannst, da es sicher nicht einfach ist wenn man nicht immer bei der selben Person ist auch wenn es sich immer auf bestimmte Personen als Fachkräfte beschränken tut.
Vielen Dank für die Antwort
Danke für die Antwort