Was würdet ihr tatsächlich tun , um einen Menschen vor dem Suizid zu bewahren?
24 Stimmen
13 Antworten
Insofern möglich, würde ich zu der Person gehen und ihr mein offenes Ohr oder einfach Präsenz als Zeichen, dass sie nicht allein ist, anbieten. Klarmachen, dass ich ihren Schmerz und die Not sehe und sie nicht allein lasse.
Je nach Einschätzung der Situation, wenn ich die Menschen kenne und wir ein Vertrauensverhältnis haben.
Bei fremden Menschen oder hochkritischen Situationen immer die 112 zusätzlich.
Ggf würde ich die Person über die Alarmierung der Rettungskräfte informieren und bei ihr bleiben. Die Person sollte nicht übergangen werden. Sie braucht dennoch das Gefühl, respektiert zu werden und Klarheit über nächste Schritte.
Explizit nach Gründen fragen, halte ich für keine gute Idee, wenn man kein enges Vertrauensverhältnis hat. Ich würde die Person höchstens fragen, ob sie ihre Gedanken teilen möchte, oder lieber nicht.
Wichtig ist eine ruhige Atmosphäre mit Verständnis und Wertschätzung für den Betroffenen. Raum geben um die Gefühle gemeinsam auszuhalten.
Was auch hilft, ist Bewegung in die Situation bringen. Spazieren gehen, an einen anderen Ort. Bei Rauchern eine rauchen gehen, gemeinsam Zigaretten holen oder Ähnliches.
Panik, drohen oder Schuldgefühle provozieren „denk dran, was du deiner Familie/mir antust“, helfen niemandem.
Da es nicht zwangsweise Nutzlos ist, das.
Ich sehe es als übergriffig an, jemanden zu etwas zu überreden, das er nicht will. Das bedeutet konsequenterweise auch, jemanden, der nicht mehr leben will, umzustimmen.
Allerdings kann man die Gründe in Erfahrung bringen und sich darum bemühen, denjenigen aus seinem Tunnelblick zu holen, ihm Alternativen aufzeigen. Denn in den meisten Fällen gibt es eben Möglichkeiten. Diese liegen jedoch nicht gerade auf der Hand, sodass es sich lohnt, eine Weile darüber nachzudenken.
Also ich hatte tatsächlich mal den Fall dass sich ein guter Freund den ich rein online kenne das Leben nehmen wollte (hat zumindest andeutungen gemacht) und es war mitten in der Nacht
Ich wusste seinen ungefähren Wohnort und seinen Namen und habe dann sofort die Polizei bei ihm angerufen (es war 2 Uhr nachts)
Die haben dann auch bei ihm geklingelt (und seine Eltern aufgeweckt) und mit ihm darüber geredet. auch wenn es ihm unangenehm war und / oder er es nicht ernst gemeint hat, geh ich bei sowas lieber auf nummer sicher
würde das auch immer wieder für egal wen tun
Schaut bitte bei sowas NIEMALS weg
Ich meine es nicht böse. Aber die Frage war, ob du persönlich vor Ort gehen würdest um dich für die Person einzusetzen. Wenn die Person sich, zum Beispiel aufgrund polizeilichem Fehlverhaltens und weiterer Fehler im System, umbringen will, dann ist der Person nicht geholfen, wenn man die Polizei oder andere des gleichen Systems hin schickt. Natürlich sollte man das trotzdem tun, wenn einem nichts besseres einfällt. Kann aber, unter Umständen, genau das Gegenteil bewirken. Danke für deine Abstimmung.
In meinem Beispiel sind die Gründe absolut egal weil die Person einfach ihr handy weglegen und sich in der Zeit das Leben nehmen kann. Bei akuter Suizidgefahr ist IMMER der Rettungsdienst zu alarmieren und nicht erst versuchen in Ruhe ein Gespräch zu suchen, da zählt jede Minute
Die Frage nach dem warum kann man danach stellen
Wenn er kurz davor ist selbstverständlich 112.
Psychiatrie ist nicht sinnlos, ansonsten natürlich auch emotionaler Beistand, zuhören, etc. Für die person da sein, mich einfühlen, zuhören, aber auch zu ihr gehen wenn nötig
Du bist nicht vor Ort gegangen und hast dich für ihn eingesetzt. Du hast das Problem verwaltet und weitergegeben.