Wäre Gott vom Universum getrennt (dualistisch), oder wäre Gott in allem (monistisch)?
Glaubt ihr an Dualismus (Es gibt zwei grundlegend verschiedene Prinzipien, z. B. Gut und Böse, Diesseits und Jenseits, Geist und Materie, Gott und Welt als getrennte Entitäten) oder Monismus (Alles ist letztlich eins. Es gibt keine fundamentale Trennung – alles ist Ausdruck eines einzigen Seins oder Prinzips).
17 Stimmen
11 Antworten
Mir ist der Monismus besonders wichtig für Anthropologie und Ethik: Die Grenze zwischen Gut und Böse verläuft nicht zwischen Menschen oder Gruppen von Menschen, sondern durch jedes einzelne Herz. (Solschenizin)
Aber dualistisches Denken ist meiner Meinung nach immer eine Versuchung, eine gefährliche Versuchung.
Gott zeigt uns auf dass wir auch böses in uns haben, und natürlich ist der Mensch nicht nur zu beidem fähig er trägt beides an Poolen in sich, aber eben weil er ein gefallenes Wesen ist.
Die Schrift hat Sprachstile die nicht unbedingt eine Wahrheit aufzeigen müssen, sondern Gedanken von uns Menschen ernstnehmen und Überlegenswertes aufzeigen, zum Beispiel die Erzählung über Hiob oder dass Satan ein gefallener Engel wäre.
Letzteres zeigt Jesus doch klar auf: "Satan ist von Anfang an ein Lügner und Mörder", aber die Fantasie hat leider oft mehr Interesse als deutlichste Worte die Weisung sind.
Oder die Erzählung von Lazarus der aus dem Totenreich spricht, dies ist natürlich kein Faktum der uns als Möglichkeit aufgezeigt werden will sondern es gibt keinen Zugang unsererseits zum Totenreich! Ganz etwas anderes ist der Himmel bzw. das Königreich Gottes.
Wir Christen sollen geistliche Menschen sein und uns nicht auf das materielle ausrichten und dadurch definieren, was leider bzw. im Kapitalismus selbstverständlich ist.
Gott und Welt sind in dem Sinne getrennt wie das NT die Welt definiert, als Herrschaftsbereich Satans.
Nach Ansicht der hiesigen Religionen (nicht der fernöstlichen) steht Gott klar außerhalb als Schöpfer und Lenker.
Die "interne" Variante als etwas der Materie Innewohnendes (Pantheismus) wäre nicht lukrativ, weil man sich ja vor allem eine Weiterexistenz in einer anderen Welt erhofft. Das gibt ein lenkendes Prinzip allein nicht her und gilt daher als "Ketzerei".
Tatsächlich wäre es dann ziemlich belanglos, ob es dieses Prinzip gibt oder doch alles nur auf einem Haufen höchst unwahrscheinlicher Zufälle beruht.
Eine sehr schöne Frage, da ich mich mit dem Hinduismus befasse, möchte ich mal eine Sichtweise aus dieser Richtung einbringen:
Der Hinduismus hat ein sehr feines Gottesbild.
Wie es in den Veden heißt:
„Ein Viertel von Ihm sind alle Wesen – drei Viertel aber ruhen im Unvergänglichen.“
(Ṛgveda 10.90 – Puruṣa Sūktam)
Das heißt: Gott ist in allem, aber mehr als alles.
Die Welt ist nicht von Gott getrennt, aber sie erschöpft Ihn nicht.
Er ist zugleich immanent und transzendent – jenseits von Dualismus und bloßem Monismus.
LG
Zuerst muss man hier vielleicht die Begriffe klären:
In der Theologie :
beschreibt" Dualismus"
- die Lehre, dass die Welt von zwei gleichwertigen, oft gegensätzlichen Mächten oder Prinzipien beherrscht wird. Diese können beispielsweise Gut und Böse, Licht und Finsternis, oder eine geistige und eine materielle Welt sein. (Gnosis /Hinduismus )
➡️Im Gegensatz eben zum Monismus, der von einer einzigen, übergeordneten Macht ausgeht.
Wie im Christentum
Das Christentum lehrt demnach keinen Dualismus .Hier steht Gott (der Transzendent ist ) der Schöpfung :Gegenüber .Daher ist das kein Dualismus .