Streistschlicht - Vergebung oder Zeit

Die Zeit führt eher zum Gegenteil. Die Fronten verhärten sich noch mehr.

In der Orthodoxie ist Vergebung nicht optional, sondern ein grundlegender Bestandteil des geistlichen Lebens. Christus selbst sagt:

„Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.“

(Matthäus 6,15)

Das bedeutet: Ohne Vergebung keine wahre Versöhnung weder mit dem Nächsten noch mit Gott. Die Kirchenväter und Heiligen folgen diesem Prinzip konsequent.

Zitate der Kirchenväter:

Hl. Johannes Chrysostomos:

„Nichts macht uns Gott so ähnlich wie die Bereitschaft, zu vergeben.“

Hl. Isaak der Syrer:

„Vergebung ist das Siegel der Liebe. Wer nicht vergibt, liebt nicht.“

Hl. Siluan vom Athos:

„Wo der Geist des Herrn ist, da ist Frieden, und Frieden kommt durch Vergebung.

Diese Aussagen machen klar. Die Vergebung ist der eigentliche Schlüssel zur Versöhnung, nicht die bloße Zeit.

Die Orthodoxie erkennt an, dass Zeit eine Rolle sspieltund insbesondere auf psychologischer und seelischer Ebene. Zeit kann Emotionen beruhigen, Abstand schaffen, Selbstreflexion ermöglichen

Aber die Zeit heilt nicht von selbst, wenn nicht der Wille zur Vergebung da ist. Die Kirchenväter warnen sogar davor, Konflikte zu „verschleppen“

Die Sonne gehe nicht unter über eurem Zorn.“

(Epheser 4,26)

Diese Mahnung zeigt, dass die Heilige Schrift die zeitliche Aufschiebung der Versöhnung nicht empfiehlt.

Ist individuell, manche früheren Streitigkeiten sind einfach "vergessen" wenn man sich nach Jahren wieder sieht, bei anderen Dingen muss man aktiv dem anderen vergeben, um den Streit zu schlichten.

Tolles Bild! Früher waren vor allem in den bergigen Gegenden im Osten die Kirchen immer aus Holz...

Es kommt doch wohl auch darauf an, was der andere getan hat. Es ist ein Unterschied, ob jemand gesagt hat, Du wärest doof oder Deine Mutter zu Tode gefoltert hat.