Seid ihr für das bedingungslose Grundeinkommen für Jeden?
40 Stimmen
13 Antworten
Und wer soll das bezahlen - sicher die „bösen“ Reichen; oder zieht man den Leuten das Geld über 30% Mehrwertsteuer wieder direkt aus der Tasche?
Abgesehen davon, ist das „Experiment“ in Finnland nicht wirklich nach den Vorstellungen von Linken ausgegangen - komisch, dass man davon gar nichts mehr hört…😂
Hast du dich damit schon beschäftigt, oder geht es dir nur darum in Stammtischmanier direkt dagegen zu sein, weil es dir unrealistisch scheint? Bezüglich Finanzierung gibt es einige Ideen und Konzepte, lies dich doch gerne mal rein.
Nein, ich bin dagegen. Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist - wie der Name sagt - "bedingungslos" und somit an keine Kriterien gebunden.
- Ein zentrales Problem des BGE ist seine enorme fiskalische Belastung.
Angenommen, jeder Bürger in Deutschland erhielte monatlich 1.200 €, würde das bei rund 83 Millionen Einwohnern etwa 1,2 Billionen Euro jährlich kosten – mehr als der gesamte aktuelle Bundeshaushalt.
Um diese Ausgaben zu finanzieren, müsste der Staat entweder:
- Steuern massiv erhöhen (z. B. Einkommen-, Umsatz- oder Vermögensteuer),
- Staatsausgaben drastisch kürzen (etwa bei Bildung, Infrastruktur, Gesundheit), oder
- sich neu verschulden, was zu einer Erhöhung der Staatsverschuldung und langfristig zu Zinsbelastungen führen würde.
- Anreizproblem – Arbeitsangebot und volkswirtschaftliche Produktivität:
Wenn Menschen ein ausreichendes Einkommen ohne Erwerbstätigkeit erhalten, könnten Teile der Bevölkerung ihre Arbeitszeit reduzieren oder ganz aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden – insbesondere bei gering qualifizierten Jobs. Aus persönlicher Sicht wäre das natürlich vorteilhaft, aber ökonomisch problematisch. Höhere Löhne im Niedriglohnsektor sowie bessere Arbeitsbedingungen wären definitiv besser als das BGE für entsprechende Personen.
Aus volkswirtschaftlicher Sicht stellt sich hier die Frage nach dem Grenznutzen des Einkommens und der Opportunitätskosten der Arbeit: Wenn der Nutzen des Nicht-Arbeitens durch das BGE den Nutzen der Erwerbsarbeit übersteigt, könnte die gesamtwirtschaftliche Produktivität sinken.
- Inflationsgefahr
Um ernsthaft die Einführung des BGE zu fordern, muss man schon herzlich wenig Ahnung von Wirtschaft haben (Stichwort: mögliche Nachfrageseitige Inflation).
Ein flächendeckendes BGE würde die aggregierte Nachfrage stark erhöhen, da die Kaufkraft der Haushalte steigt. Wenn die Angebotsseite (also die Produktion von Gütern und Dienstleistungen) mit dieser erhöhten Nachfrage nicht Schritt halten kann, kommt es zu einem Nachfrageschub, der die Preise steigen lässt.
Gerade in Sektoren mit begrenztem Angebot (z. B. Wohnungsmarkt, Energie, Lebensmittel) könnte es zu nachfrageinduzierten Preissteigerungen kommen. Das gefährdet die Preisniveaustabilität.
Ein dauerhaft hohes Inflationsniveau würde nicht nur Realeinkommen entwerten, sondern könnte auch zu Zinserhöhungen führen, was Investitionen bremst und die Volkswirtschaft belastet.
Nachfrageeffekte und Preisniveaustabilität
Nein. Geld hat immer Bedingungen, wie eigentlich alles. Gute Leistung. Arbeitsbereitschaft, Solidarität bei Krankheit. Ausbildungsförderung Bafög. Menschenwürdiges sterben im Palliativbereich. Gesellschaftliche Werte. Selbst in unserem Gesundheitssystem wird nicht alles bezahlt, wenn eine lebensnotwendige Behandlung sehr teuer ist und die Person schon sehr alt, zahlt die Krankenkasse nicht.
Ist nach wie vor nicht finanzierbar, auch wenn die Befürworter es sich schönrechnen.
Das noch weniger Leute arbeiten gehen? Und wer soll das dann finanzieren?
Höhere Steuern, das wäre ne Möglichkeit. Fräße das dann aber auch wieder auf.
Nur weil ein paar Leute meinen Sessselfurzen reicht: Für die bestimmt und erst recht nicht.