Religion: In "Grauzonen" oder "knifflichen Fällen": Was ist denn genau richtig oder Falsch?
Religion (bei den Katholiken, Mormonen, Zeugen Jehovas,...): In "Grauzonen" oder "knifflichen Fällen": Was ist denn genau richtig oder Falsch?" Ich finde, dass es in manchen Situationen oder in kniffligen Fällen gar nicht so leicht zwischen "richtig" und "falsch" zu unterscheiden oder eine Entscheidung zu treffen, die nur richtig ist oder ein klares Urteil zu fällen (es ist im Leben bei Entscheidungen nicht alles schwarz-weiss).... Oft gibt es Situationen, in denen eine Entscheidung gleichzeitig Gutes (zu 60 % gut) und Schlechtes (zu 40 % schlecht) hat. Es gibt nicht unsinst das Sorichwort": Es gibt keine Situation, due so schlecht ist, dass sie nicht auch was Gutes hat...
Es gibt Situationen, in denen alle Enscheidungen schlecht sind.
Beispiel 1: Ein Ehepaar lebt zusammen mit Kindern. Das Ehepaar hat oft Streit, weil der Mann (oder die Frau) gewalttätig ist, trinkt, depressiv ist.
Lösung a: Trennt sich das Ehepaar, dann ist die Frau zwar frei (das ist das Gute daran), aber der Mann bringt sich um, weil er durch die Trennung noch depressiver wird und die Kinder leiden darunter (das wäre das "Schlechte").
Lösung b: Bleibt die Frau bei den Mann und den Kindern, ist das für die Kinder vielleicht etwas besser (das wäre das Gute), aber die Frau geht durch das Verhalten des Mannes kaputt, die Familie geht finanziell durch die Trunkenheit des Mannes auf längere Sicht zugrunde, die Frau könnte attackiert werden...
Beispiel 2: Ein Ehepaar lebt zusammen mit einem Kind und im Bett läuft es nicht. Trennen oder zusammenkleben? Beides hätte Nachteile.
Beispiel 3: Ein Mann hat Krebs im Endstadium, hat Schmerzen. Soll er sein Leben beenden oder nicht?
Beispiel 4: Ein Musiker war lange arbeitslos, nun hat er plötzlich einen Hit, wird reich und berühmt. Ein Christ sagt zu ihm, dass es Götzendienst ist, sich so in Mittelpunkt zu stellen. Er sollte sich lieber eine einfache Arbeit suchen, was aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist. Würde er mit seiner Musik aufhören, würde er Bürgergeldempfänger sein (und würde dem Steuerzahler zur Last fallen). Auch hier könnte jede Entscheidung Nachteile haben.
Beispiel 5: Ein Christ predigt in der U-Bahn. Er gibt einem anderen Mann, der private Probleme hat, eine religiöse Zeitschrift, er liest sie, wird gläubig und gerettet. Ein anderer Mann, der das beobachtet, meint, dass die U-Bahn kein Ort ist, in dem man erdigen sollte. Er nimmt so daran Anstoß, dass er nichts mehr mit Glauben zu tun haben will und in ewige Vernichtung geht. Der Christ hat einen Mann aus religiöser Sicht gerettet und gleichzeitig einen anderen Mann vernichtet d.h. er hat eine gute und schlechte Tat begangen...
Was meint ihr dazu? Was ist denn genau richtig oder Falsch in schwierigen Situationen? Was ist Eure Meinung?
5 Stimmen
4 Antworten
Religion ist eine Leitlinie, kein definitives Regelwerk. Der "gesunde Menschenverstand" und die örtliche Rechtsprechung haben Vorrang. Die Frage ist "Was will ich von meinem Leben? Und was für Ressourcen habe ich?"
- Trennung ist für alle Beteiligen die beste Lösung
- Abklären, warum Sex für das Paar nicht mehr machbar ist. Ggf Ärzte oder einen Paartherapeuten hinzu ziehen. In den seltensten Fällen besteht eine erfolgreiche Beziehung nur aus Sex.
- Was sagen die Ärzte? Ist eine Medikation möglich? Ist ein Freitod gesetzlich machbar? Zur Not die Ethikkommission einschalten.
- Wenn Gott mit mal mit einem Spricht, sollte man erstmal alle fragwürdigen Substanzen absetzen. Gerade bei plötzlichem Erfolg in der Künstlerszene ist Drogenmissbrauch nicht ungewöhnlich.
- Ist der Mann wirklich gerettet, weil eine Zeitschrift ließt? Ist der andere Mann wirklich verdammt, weil ihm (dieser) Gott egal ist?
Keine der Situationen ist wirklich "schwierig". Man darf nur nicht vergessen, dass Lösungen für Probleme auch außerhalb des eigenen Glaubens existieren.
Da stimme ich grösstenteils zu. Natürlich müssen biblische Grundsätze berücksichtigt werden. Das ist wichtig. Besonders bei een Zeugen Jehovas. Vielen Dank auch für die ausführliche Antwort und Mühe, die Du Dir gemacht hast. Dafür gibt es eine Auszeichnung.
Hallo Eduardo ... Gewiss keine einfache Frage, die du da stellst. Hier ist dann auch nicht nur das religiöse und der Glauben ins Visier zu nehmen, sondern tatsächlich auch die Philosophie, die mir am Ende dann auch geholfen hat, deine Frage nach besten Gewissen zu beantworten.
Also, angenommen, wir betrachten die Konzepte von "richtig" und "falsch" durch die Brille unseres westlichen Wertesystems, das sich von anderen Kulturen erheblich unterscheiden kann. Was für uns als "richtig" gilt, könnte in einem anderen Teil der Welt oder zu einer anderen Zeit als "falsch" angesehen werden. Folglich ist die Betrachtung dieser Polarität relativ und sollte als variabel betrachtet werden.
Um das Problem zu lösen, habe ich mal die axiomatischen Gegebenheiten des menschlichen Wesenskerns betrachtet. Hier wird ein gewisses hedonistisches Naturell ersichtlich. Wir sind uns wohl einig, dass es als universell gilt, dass der Mensch von seiner Natur her versucht, weitgehend Leid zu vermeiden. Diese Erkenntnis sollte dann das Fundament für deine Frage bilden.
Wenn wir nun den religiösen Aspekt noch hinzuziehen, etwa durch die Anwendung der teleologischen Ethik (zielorientierte Ethik) und einen hedonistischen Utilitarismus, erhalten wir eine Fokussierung auf den Nutzwert. Es geht dann konkret darum, möglichst viel Leid zu vermeiden (nach dem Prinzip der Nächstenliebe) und stattdessen das größtmögliche Wohl zu erreichen. In diesem Kontext ist die Option, dass das Gute in einer Situation immer überwiegen sollte, definitiv nicht falsch – sie ist vielmehr eine bevorzugte Wahl, die man aus diesem Blickwinkel treffen sollte.
Aber selbst wenn dieses philosophische Kalkül umsetzbar wäre, bleibt der Aspekt der Metaebene bestehen: Was gibt uns die Gewissheit, dass im Sinne einer möglichen Prädestination nicht alles genau so sein soll, wie es ist? Vielleicht ist es Gottes Plan, der uns prüfen soll. Jede Entscheidung, ob richtig oder falsch, führt uns zu neuen Erkenntnissen, aus denen wiederum neue Entscheidungen hervorgehen. Ein Nicht-Entscheiden findet also nie wirklich statt. Was wir benötigen, sind die Substanzen für die Waagschalen – die Informationen, die wir brauchen, um eine optimale Entscheidung zu treffen, die dann begünstigend für das Subjekt (uns selbst) wirkt.
Auf dieser Grundlage habe ich in der Auswahl an Optionen abgestimmt.
LGuGS :-)
Dies sind keine Beispiele und natürlich muss niemand in seiner Entscheidung mit einkalkulieren was jemand daraus sündhaftes (Selbstmord wegen Kränkung der Ehre) machen könnte, dafür trägt man nicht die Verantwortung wenn man für sich den Entschluss zieht dass man sich zum Beispiel nicht mehr der Gewalt in der Ehe aussetzt!
Und wer sich von verpeilten Menschen (als Star stellst du dich unerlaubt in den Mittelpunkt) Weisung geben lässt hat letztlich schon die Weisung Gottes ausgeschlagen denke ich.
Nur weil jemand Anstoßes nimmt an etwas heisst dies nicht das er Recht hat, meist ist genau das Gegenteil der Fall.
Dieses Bündel von Fragen wird dir beantwortet, wenn du die Bibel liest. Sie ist Gottes Weisung für uns Menschen. Und der Schlüssel zum Verständnis ist JESUS - ER allein ist die Antwort Gottes auf alle unsere Fragen:
Jesus sagt: „Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden, und niemand erkennt den Sohn als nur der Vater; und niemand erkennt den Vater als nur der Sohn und der, welchem der Sohn es offenbaren will.“
Matthäus 11:27 SCH2000 https://bible.com/bible/157/mat.11.27.SCH2000
„Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich!“
Johannes 14:6 SCH2000 https://bible.com/bible/157/jhn.14.6.SCH2000