Kapitalmarkt und Kommunismus – Widerspruch oder Chance?
Ist es ein Widerspruch, Kommunist zu sein und gleichzeitig aktiv an den Kapitalmärkten zu investieren?
Denn Kapitalmärkte basieren auf kapitalistischen Prinzipien wie Privateigentum und Gewinnmaximierung, die im klassischen Kommunismus abgelehnt werden. Andererseits nutzen manche Kommunisten Kapitalanlagen pragmatisch, um finanziell unabhängig zu sein oder ihre politischen Ziele zu unterstützen. Wie seht ihr das?
12 Stimmen
8 Antworten
Ist ja fast schon eine Art Sünde
Jaein, je nachdem wie radikal man in seinen Überzeugungen ist, dürfte man ja eigentlich gar nichts konsumieren, da alles das kapitalistische System unterstützt.
Theoretisch, müsste man sich dann in autonomen Szenen bewegen. Wer aber nicht unbedingt als Hausbesetzer leben will, dem bleibt keine andere Wahl als mitzuspielen.
Deine politische Überzeugung bringt dir im Alter auch kein Brot auf den Tisch.
Die Kapitalmärkte gehören mit zu den Kernsäulen des Kapitalismus.
Ohne den kapitalistisch getrieben Drang, ständig zu wachsen, sähe es hier düster aus. Aktien an sich sind ja schon private Anteile an Unternehmen, sind also nicht öffentlich.
Die Kursentwicklungen entstehen zudem maßgeblich durch Umsatz, Gewinn und Absatzzahlen. Als Aktionär ist das also auch dein Fokus.
Wenn du z. B. ein paar Netflix Aktien hältst, dann hoffst du, dass Netflix hier seine Profite steigert, also den Unternehmenswert vergrößert. Dabei interessiert es dich nicht, ob der einzelne Verbraucher mehr zu bezahlen hat.
Gleichzeitig hat der Staat mit all diese Handlungen nichts zu tun, alles basiert auf privaten Entscheidungen und je mehr Vermögen man besitzt, desto mehr profitiert man davon.
Aktienmärkte sind insofern das komplette Gegenteil vom Kommunismus. Zu sagen, man sei Kommunist, kauft dann aber regelmäßig Aktien, kann man also bestenfalls als lustig empfinden. Kommunist zu sein und gleichzeitig ultrakapitalistisch zu handeln, passt nicht zusammen.
Nein, klassische Bigotterie Linker.
Sozialismus macht nur dann Spaß, wenn sich die anderen daran halten sollen.
Ich finde, das perfekte Beispiel, was Kommunismus mit Kapitalismus gepaart hervorbringt, ist China.