Kann mir jemand erklären, wie ein Mietendeckel den Wohnungssuchenden hilft?


07.08.2025, 13:33

Bisher konnte keiner der Mietendeckelbefürworter erklären, wer die 10 Wohnungen in meinem Beispiel bekommen soll. Interessant.

Nein - funktioniert nicht 60%
Ja, kann ich (bitte erklären) 40%

10 Stimmen

3 Antworten

Nein - funktioniert nicht
Die anderen 10 Interessenten suchen sich eine billigere Wohnung, die zu ihrem Geldbeutel passt und bekommen diese auch.

Wobei das natürlich völliger Unsinn ist.


SmarterAss 
Beitragsersteller
 07.08.2025, 12:54

Wieso?

SmarterAss 
Beitragsersteller
 07.08.2025, 13:04
@Oponn

In der Stadt gibt es neben diesen 10 Wohnungen noch Tausende von anderen Wohnungen. Wenn es keinen Mietendeckel gibt, dann ergibt sich für jede Qualität von Wohnung ein Marktpreis, der dazu führt, dass Angebot und Nachfrage identisch sind.

Oponn  07.08.2025, 13:07
@SmarterAss

Nach dieser "Logik" hätte es ja vor der Mietpreisbremse keinen Wohnungsmangel gegeben. Dem war aber nicht so. Warum nur?

SmarterAss 
Beitragsersteller
 07.08.2025, 13:11
@Oponn

Es gibt ohne Mietendeckel keinen Wohnungsmangel. Wohl aber sehr unterschiedliche Preisniveaus je nach Lage und Ausstattung. Aber jeder findet eine Wohnung.

Oponn  07.08.2025, 13:13
@SmarterAss

Diese Behauptung ist ja nachweislich falsch, wie ich oben bereits schrieb.

Oponn  07.08.2025, 13:18
@SmarterAss

Habe ich doch oben schon. Die Wohnungsnot existierte bereits vor der Existenz der Mietpreisbremse.

SmarterAss 
Beitragsersteller
 07.08.2025, 13:23
@Oponn

Das musst du mir erklären. Wie definierst du „Wohnungsnot“ und wo sind dafür in Deutschland bei freier Preisbildung (also ohne Mietendeckel) Beispiele zu finden.

Bitte mit Link.

CMDer  07.08.2025, 17:05
@SmarterAss

SmarterAss, warum hast du dann versucht an einem 10-Wohnungen-Modell zu beweisen, dass 20 Leute eine Wohnung finden können, wenn am Ende das Modell ja eh egal ist, da es tausend andere Wohnungen geben soll. Das löst das Problem nicht. 1 Million Menschen passen nicht in 1000 Wohnungen.

Jetzt dein stark vereinfachtes Modell aber richtiger:

10 Wohnung, 20 Personen suchen eine eigene Wohnung, die sie alleine beziehen. Alle Personen haben common sense und wollen natürlich so wenig wie möglich bezahlen. Nach einigen Anfragen merken die Besitzer der Wohnung, dass echt viele Menschen suchen. Hohe Nachfrage wenig Angebot -> der Preis steigt. Einfache Folge basierend auf der Einkommensverteilung in DE -> die Ärmeren können das nicht bezahlen und finden keine Wohnung. Es gibt in dieser Stadt keine Alternative.

Okay, ist der Mietendeckel damit bewiesen? Nein. Ist es ein eindeutiger Grund dagegen? Nein. Dein Modell ist zu simpel und konzentriert sich überhaupt gar nicht auf die Effekte eines Mietdeckels.

Definition Mietdeckel:

Ein Mietdeckel beschreibt einen maximalen Mietbetrag in einem Bereich, z.B. eine Kommune, der sich an einkommensspezifischen Werten wie dem Median(untere 50%) Nettoeinkommen orientiert.

Effekt: Durch die Orientierung an diesem Wert kann verhindert werden, dass Wohnungsmieten bei sowohl Neubezug als auch ordentlicher Mieterhöhung einen bestimmten Wert überschreiten. Dadurch können Personen, die weniger Geld verdienen auch zukünftig eine Chance auf bestimmte Wohnungen haben bzw. nicht aus der momentanen Wohnung vertrieben werden, sollten die Kosten zu teuer sein.

Hat keinen Effekt auf:

Auf die Anzahl existierender Wohnungen. Sollte es nicht genug Wohnungen geben, werden immer welche leer ausgehen.

SmarterAss 
Beitragsersteller
 07.08.2025, 17:10
@CMDer

Du beantwortest meine Frage nicht: wer soll beim Mietendeckel die 10 Wohnungen bekommen?

CMDer  07.08.2025, 17:33
@SmarterAss

Du ignorierst, was ich schreibe? Dann willst du keine Antwort.

SmarterAss 
Beitragsersteller
 07.08.2025, 19:05
@CMDer

Was ist denn deine Antwort? Wer erhält in dieser konkreten Situation die Wohnung?

Ja, kann ich (bitte erklären)

Wenn deine Denkweise logisch wäre, hätte es ja vorher gepasst. Hat es aber nicht, daher die Idee mit dem Mietpreisdeckel. Der Mietpreisdeckel kann und sollte daher nur eine Übergangslösung sein.

Das Angebot an Wohnungen oder Immobilien überhaupt unterliegen den Marktmechnismen. Bei Verknappung wird es teurer, bei Überangebot billiger. Die Preissteigerungen sind also eine Folge von Verknappung.

Das Problem wäre schnell gelöst, wenn einfach mehr Wohnraum da wäre oder hinzu kommen würde. Da aber die Baustoffpreise, Bodenpreise und Baukosten in die Höhe geschnellt sind, gibt es zu wenig Investoren oder Häuslebauer, die bereit sind ihr Geld in Bauprojekte zu stecken. Kann auch sein, dass sie einfach nicht mehr reich genug dafür sind.

Man könnte jetzt also an der Kostenschraube regeln, Obergrenzen für Mieten einführen, abwarten oder den Markt es selber regeln lassen.

Der Markt bekommt es nicht alleine geregel. Die Mieten und Kosten, steigen, steigen, steigen. Die Anzahl der Singlehaushalte auch.

Abwarten? Vielleicht ändert sich das, wenn der Ukrainekrieg endet oder Trumps bzw. Putins Zeit um sind. Who knows? Nur wie lange dauert das noch? Wie lange brauchen kluge Köpfe, bis ihnen moderne Lösungen für moderne Probleme einfallen?

Kostenschraube drehen? Ein Grundgesetz der Volkwirtschaft lautet: In schlechten Zeiten sollte der Staat investieren um die Wirtschaft anzukurbeln. Und in guten Zeiten genau dafür ansparen. Man könnte hier sicherlich was bewegen. Es wäre auch hilfreich gewesen, wenn Söder und Co. in ihren früheren Amtszeiten nicht so viele öffentliche Gebäude und Gründstücke verscherbelt hätten. Die sind vor langer Zeit bereits privatisiert und luxussaniert worden. Damit hat man keinen Zugriff mehr darauf. Langfristige Planung war also nicht ihr Dingen.

Bleibt noch über den Mietendeckel nachzudenken. Das Rundumsorglospaket für den Bürger: bedingungslosem Grundeinkommen und billige Wohnungen für alle. Nur was passiert, wenn der Immobilieninvestor kein Geld mehr mit seinen Wohnungen verdient, oder zu wenig? Er investiert in andere Projekte, also nicht in Bauprojekte. Es wird weder neu gebaut noch renoviert. Einfach weil dafür nicht genug Geld da ist. Die Marktlage verschäft sich noch mehr und der bestehende Bestand verfällt zusehends oder wird nur geflickt. Wie das endet weiß man z. B. noch aus DDR-Zeiten. Das kann also nur eine vorübergehende Lösung sein, bis man das Grundproblem behoben hat. Nur je länger das andauert, umso weniger Geld bleibt für die echte Lösung des Grundproblemes: Neubauten.

Bei dem Problem gibt es schon sinnvolle Bewegungen:

Ein Ansatz ist es übrigens weniger bis keine Einfamilienhäuser mehr zu genehmigen und für Senioren Anreize zu schaffen, ihre zu groß gewordenen Wohnungen im gleichen Viertel mit kleineren zu tauschen. Also Pärchen oder Single auf über 150 m² zu überreden sich mit 75 m² oder weniger zu begnügen und die großen Wohnungen Familien zu überlassen. Was dann auch mit schmaler Rente bezahlbarer wäre.

Es gibt auch innovative Baulösungen. Häuser aus dem 3D-Drucker, die mit Beton drucken und ein Haus in wenigen Wochen statt in Monaten fertigen.


SmarterAss 
Beitragsersteller
 07.08.2025, 13:46

Meine Frage ist ganz einfach: wer bekommt die 10 Wohnungen, wenn es einen Mietendeckel von 1.000 € gibt?

Deine Antwort bitte.

Realisti  07.08.2025, 13:50
@SmarterAss

Das darf der Vermieter ganz alleine entscheiden. Er kann sich eine Schufaauskunft holen, damit er sein Ausfallrisiko schmälert. Oder den nehmen, den sein bester Freund kennt oder einfach einen Mieter auswählen der verspricht alles selber zu reparieren oder ggf. mit Sex bezahlt.

Es wird immer der die Wohnung bekommen, der sich am besten mit dem Vermieter versteht - egal wie der Preis sich gestaltet. Daran ändert auch ein Mietpreisdeckel nichts. Der müsste mit einer zentralen Vergabestelle gekoppelt sein, damit es fair und gerecht zugeht. Gibt es aber nicht. Also bleibt weiter die willkürliche Vergabe, durch den Vermieter.

Wer dann eine Wohnung bekommt hat doppeltes Glück, nicht nur eine Wohnung zu haben, sondern auch eine bezahlbare.

SmarterAss 
Beitragsersteller
 07.08.2025, 13:54
@Realisti

Man bezahlt die Wohnung also nicht mit Geld, sondern mit Sex oder sonstige Nebenleistungen. Ein Rückschritt in den Realtausch.

Ist das gut für die Wohnungssuchenden?

Realisti  07.08.2025, 13:59
@SmarterAss

Es herrscht Krieg in manchen Städten beim Thema Wohnungen.

Wer verzweifelt genug ist, geht auf Bedingungen ein. Der Mietpreisdeckel ist nur ein verzweifelter Versuch die schlimmsten Auswüchse zu begrenzen.

Natürlich ist das schlimm für die Suchenden. Macht hat der, der am längeren Hebel sitzt, in diesem Fall die Vermieter. Die nutzen das nicht selten aus um sich zu bereichern oder unanständige Forderungen zu haben.

Geh mal als hübsche Blondiene auf Wohnungssuche. Anschließend kannst du unglaubliche Geschichten dazu erzählen. Obwohl es die Gesetzeslage nicht hergibt, versuchen es trotzdem welche.

Ja, kann ich (bitte erklären)

Du gehst von gleich mehreren falschen Prämissen aus, vermischt wirtschaftspolitische Aspekte und Bedingungen und lässt die nunmal gängige Realität in der Praxis der Markt- und hierbei halt speziell Wohnungsmarktwirtschaft außer Acht. Das zusammen mit, so meine Vermutung, Vorurteilen und fehlenden Wissens über das wie, was, warum führt zu falschen oder unvollständigen Schlussfolgerungen, die du ja teilweise nennst.


SmarterAss 
Beitragsersteller
 07.08.2025, 13:29

Wer bekommt in meinem Beispiel die 10 Wohnungen, wenn der Preis auf 1.000 € gedeckelt ist?

Deine Antwort bitte.

J1gsaw  07.08.2025, 14:26
@SmarterAss
Wer bekommt in meinem Beispiel die 10 Wohnungen, wenn der Preis auf 1.000 € gedeckelt ist?

Da du den Kontext meiner Antwort weglässt…

Sinnbildlich wenn du verstehst… Du willst ein ja oder nein, auf ein Thema wo es weit mehr Relevantes als schwarzweiß gibt.

Und das ist atypische Verkürzung und Vereinfachung von komplexen und komplizierten Fragestellungen/ Problemen/ Lösungsansätzen.

SmarterAss 
Beitragsersteller
 07.08.2025, 14:31
@J1gsaw

Wie funktioniert der Mietendeckel: wer bekommt in der von mir geschilderten Situation die Wohnung?