Ist es schlecht, dass heutzutage auch die schwachen Menschen überleben?

Gut, auch die Schwachen sind nützlich 69%
Schlecht, wir brauchen nur die Starken 19%
Einerseits gut und schlecht 13%

32 Stimmen

9 Antworten

Gut, auch die Schwachen sind nützlich

Die "Euthanasie" der Nazis führte uns zur Bestialisierung. Bestialität und Herzlosigkeit sind eine Rückentwicklung der Evolution.

Salü Show4Ever,

ich habe mich bewusst gegen die Option "Gut, auch die Schwachen sind nützlich" entschieden, denn mich stört schon der Gedanke, einen Menschen sozusagen als "Kosten-Nutzen-Rechnung" zu betrachten.

Hat ein Mensch nicht per se einen "Wert", eine Menschenwürde, ganz abgesehen von seinem "Nutzen" für die Gesellschaft?

Insofern stimme ich Gustav Heinemann zu: "Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit den Schwächsten ihrer Glieder verfährt".


Einerseits gut und schlecht

Stephen Hawking war körperlich ein Wrack, aber geistig ein Genie. Also einerseits schwach aber andererseits stark.

Schwäche lässt sich nicht so einfach definieren.

Gut, auch die Schwachen sind nützlich

Erstens läuft die Evolution beim Menschen nur zu einem Teil auf individueller Ebene ab. Viel wichtiger ist die kulturelle Evolution. Also: Welche Kulturen setzen sich durch?

Zweitens überleben ja keineswegs alle Schwachen und es pflanzen sich auch nicht alle gleich gut fort. Es gibt Menschen, die so krank sind, dass sie früh sterben. Es gibt Unfruchtbare. Es gibt Menschen, die aus psychischen Gründen viel kleinere Chance haben, sich fortzupflanzen.

Drittens erweisen sich Menschen, die als Kinder schwach und kränklich erscheinen, ab und zu auch als äusserst wertvoll für die Menschheit. Man muss nicht stark sein, um eine grosse Erfindung zu machen. Manchmal sind es gerade die Menschen, von denen man es am wenigsten erwartet, die etwas schaffen, was niemand für möglich gehalten hat. Solche Menschen haben eine andere Sicht auf die Welt. Das ist manchmal wertvoller als in den Standarddisziplinen der Beste zu sein.

Also, du möchtest ja vermutlich auf die Selektion hinaus.

Nehmen wir mal ein Beispiel: Eine Katze sieht zwei Mäuse und möchte sie fressen. Da die Mäuse dies allerdings merken, hat die Katze nur für eine Maus Zeit. In diesem Fall überlebt die Maus, die schneller fliehen kann. Die Maus, die langsamer ist, wird gefressen und kann sich dementsprechend nicht mehr fortpflanzen, was gut für die Mäuse als Art ist, da die "schwache", also die langsamere Maus, sich nicht fortpflanzen kann, sondern die Maus mit den besseren Eigenschaften.

Das kannst du allerdings nicht auf den Menschen übertragen. Bei Menschen, obwohl sie Fluchttiere sind, gibt es nämlich mehr Faktoren als die der Schnelligkeit. Ja, von Natur aus ist der Mensch, der am schnellsten ist, der, der am "hochwertigsten" ist und dementsprechend überlebt bzw. überleben sollte. Nicht der stärkste, der schnellste. Da hast du schon einen Verständnisfehler. Jedenfalls hat ein Mensch, wie zuvor angemerkt, mehr Faktoren, die seinen evolutionären "Wert" betreffen, als eine Maus. z.B. Intelligenz. Ein Mensch, der sehr schlau, aber körperlich schwach ist, ist folgend genau so viel "wert", wie ein Mensch, der körperlich sehr stark, aber total dumm ist.

Außerdem gelten kaum noch Selektionsfaktoren für Menschen. Wenn ein Mann bzw. eine Frau unfruchtbar ist, können sie trotzdem irgendwie Kinder haben. Als Beispiel. Aufgrund unserer weit entwickelten Medizin müssen Menschen auch nicht mehr bei kleinen Verletzungen bzw. Krankheiten sterben.

Heutzutage kann man mit Selektion bei Menschen nicht mehr argumentieren.

Also nein, auch die "Schwachen" sollten auch überleben dürfen.