Ist die Weiterbildung außerhalb der Uni verdammt wichtig, da man in Schulen und Unis nicht wirklich was fürs Leben lernt?

Evtl 40%
Ja 30%
Nein 30%

10 Stimmen

4 Antworten

Ja und nein.

Grundsätzlich sind ja schon einmal schule und Uni zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe.

In der Schule sollen jungen Menschen die Grundlagen im Wissen verschiedenster Bereiche vermittelt werden. Lesen und Schreiben, Fremdsprachen, Rechnen, Geschichte, Erdkunde, Wirtschaft/Politik, Religion/Ethik, Kunst/Musik usw.

Auf der Universität bzw. Hochschule geht es dann darum, sich auf akademischem Niveau in einer bestimmten Disziplin weiterzubilden - genauso wie in der Ausbildung/Berufsschule, nur dort halt berufspraktisch und nicht akademisch.

Das alles ersetzt aber a) nicht das Erlernen von Wissen, dass in der Regel im Elternhaus erworben wird (vom Schuhe schnüren und Zähne putzen über Essen kochen und kleinere Reparaturen im Haushalt bis hin zu Umgangsformen und b) nicht notwendige Fortbildungen im privaten und beruflichen Bereich, welche der laufenden Entwicklung und der persönlichen Weiterentwicklung geschuldet sind.

Also:

Ist die Weiterbildung außerhalb der Uni verdammt wichtig,

Ja, definitiv!

da man in Schulen und Unis nicht wirklich was fürs Leben lernt?

Nein, definitiv nicht! Man lernt in den Schulen und Unis sehr viel fürs Leben.

Nicht ohne Grund spricht man heute vom "lebenslangen Lernen".

Nein

Ich lerne nie und bin einfach so 50 geworden.

War gar nicht schwierig.

Ja

Die Schulen und Hochschulen haben nicht die Aufgabe, Lebenskompetenz zu vermitteln!

Die Schule hat die Aufgabe, eine allgemeinbildende Grundlage für eine spätere Berufsausbildung zu setzen. Damit Ausbildungsbetriebe ihren Abzubis nicht erst noch lesen, schreiben und das kleine Einmaleins beibringen müssen.

Und Hochschulen haben die Aufgabe, eine wissenschaftsbasierte Ausbildung für einen jeweils eng begrenzten Fachbereich zu bieten, damit Unternehmen hochqualifizierte Fachkräfte mit tiefem Verständnis des fraglichen Fachbereichs rekrutieren können.

Aber sowas wie "wie schminke ich mich so, dass ich nicht wie ein Zombie aussehe" oder "wie oft muss ich mich waschen, um nicht zu stinken" oder "wie entscheide ich, welches Auto ich kaufen möchte", das ist nicht die Aufgabe der Schulen. Diesen Teil der Erziehung sollen die Eltern erbringen.

Dass ein Teil der Erziehung von den Eltern und ein Teil von den Schulen kommt, nennt sich geteilter Bildungsauftrag.

Natürlich könnte man auf die Idee kommen, den Schulen einen größeren Teil dieser Gesamtaufgabe zu geben! Aber das hieße, dass die Kinder auch mehr Zeit in der Schule verbringen müssen, um dergleichen zu lernen. Womöglich wären wir da ab dem Kindergartenalter bei einer durchgehenden Internatsbildung, d.h. Eltern und Kinder sehen einander nur noch ein Wochenende pro Monat, weil sonst alles in der Schule läuft. Das will halt aus diversen Gründen niemand.

Solange Kinder mehr Zeit außerhalb der Schule verbringen als in der Schule, kann man nicht verlangen dass sie in der Schule mehr lernen als außerhalb.

___

Also kurzum:

Wer außerhalb der Schuleinrichtungen nichts lernt, ist komplett inkompetent, was das Leben angeht.

Und wer erwartet, nur in der Schule was lernen zu müssen, hat so einiges missverstanden.

Evtl

Ich habe bis zum Master studiert und würde es jetzt nicht nochmal machen, da man schon einsehen muss, dass das Studium irgendwo nur für privilegierte Leute aus wohlhabenden Familien ist. Grob gesagt, gibt es sehr wenige Studiengänge, die einen Menschen in seinem Karriereweg wirklich weiterbringen (z.B. Medizin und Jura). Und diese Studiengänge können nur Leute studieren, denen es sehr gut geht und sie nebenbei noch die Finanzen haben, ein gutes Leben zu führen.

Also vereinfacht gesagt, würde ich lieber eine Ausbildung machen jetzt, statt das Ganze nochmal auf mich zu nehmen :)