Ist die "Was ist der Sinn des Lebens" Frage genauso subjektiv und individuell wie die Frage, was einem selbst im Leben Erfüllung bringt?

Ja 64%
Nein 36%
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11 Stimmen

9 Antworten

Nein

"Was ist der Sinn des Lebens ?" ist eine sehr häufige, aber falsche Frage, denn darin steckt die falsche Vorstellung, dass es nur einen Sinn gibt.

Die Frage, was einem selbst im Leben Erfüllung bringt, führt dagegen zu der richtigen Erkenntnis, dass erst eine Vielfalt von Einflüssen und Erlebnissen Erfüllung und Sinn ins Leben bringt.

Ja

Für mich Ist der Sinn, das es keinen Sinn gibt. Man lebt/existiert einfach und Himmel oder Hölle machst du dir mit deinen Gedanken selbst während deines Lebens. Manche möchten etwas hinterlassen und in Erinnerung bleiben, für manche ist der Sinn dem Geld hinterher zu jagen, für andere Religionen usw usw. ✌🏻

In der Frage nach dem "Sinn des Lebens" steckt noch weit mehr Offenheit. Hier könnten auch sehr allgemein gehaltene Antworten möglich sein, wie z.B. "große soziale Akzeptanz und Wertschätzung" oder "etwas schaffen, das der Nachwelt hilft ein besseres Leben zu führen", oder "durch ein gutes Vorbild möglichst vielen Menschen Orientierung für ihr Leben zu geben".

Die Frage, "was einem selbst im Leben Erfüllung bringt" hängt dagegen stark von der persönlichen Biographie ab: Wie war mein Elternhaus? War ich ein geliebtes und wertgeschätztes Kind oder eher ein ungewünschtes störendes Element im Leben meiner alleinerziehenden Mutter? Ferner sind die eigenen Fähigkeiten, die zufällig den Lebensweg kreuzenden Freunde und Bekannten, die Lehrer und Mitschüler mit ihren sozialen Einflüssen von Bedeutung bei der Ausbildung meiner Vorlieben, Neigungen und Idealen.

Nein

 Ist die "Was ist der Sinn des Lebens" - Frage genauso subjektiv und individuell wie die Frage, was einem selbst im Leben Erfüllung bringt

Die Frage nach dem Sinn des Lebens kann man objektiv beantworten. Die Frage, was einem selbst im Leben Erfüllung bringt, hat m.E. mit der Sinnfrage überhaupt nicht zu tun.

Den Sinn des Lebens könnte ich nur dann beantworten, wenn ich wüsste, warum ich hier auf diesem Erdball vorübergehend eine Zeit verbringen muss, um dann nach einer bestimmten Frist durch den Tod mein Hiersein auf der Welt wieder zu beenden. Natürlich habe ich darüber zunächst einmal keine Ahnung, aber ich kann mich einer plausiblen Antwort annähern. Denn eins weiß ich: Dieses „Abtreten“ von der Welt geschieht in Form einer physischen Vernichtung meiner Existenz, desgleichen auch mit der physischen Vernichtung der Existenz aller anderen Menschen. Wir alle starren mit großer Angst diesem Vernichtungsprozess entgegen, zumal keiner weiß, was nach dem Tode auf uns zukommt. In dieser Form des unerwarteten gewaltsamen, uns oft Schmerzen bereitenden „Abtretens“ von der Welt liegt bereits ein deutlicher Hinweis, dass derjenige, der uns außerdem in dieses Leben ohne unseren Willen hineingeworfen hat, es nicht besonders gut mit uns meint. Denn dass wir von einer höheren Macht total abhängig sind, dürfte wohl durch die Tatsache des Todes klar sein, sowohl den Atheisten als auch den Gläubigen; die Atheisten tun nur so, als wäre ihre Gottesleugnung ein Rest Freiheit, den sie für sich - zitternd und bebend - im Angesichts von unabänderlichen Prozessen versuchen geltend zu machen. 

Erkennen wir also in dem Bestreben der höheren Macht, mit uns nach Belieben umzugehen (in dem sie uns gar nicht fragte, ob wir mitten auf dem Planeten in der schauerlichen Einsamkeit des Weltalls ausharren möchten, oder indem sie uns am Ende die ungeahnte Vernichtung unserer - physischen - Existenz in Aussicht stellt), so werden wir in unserem Dasein auf dem Planeten außer dem noch mit einer knüppelharten Existenz konfrontiert, auf die wir wohl lieber gerne verzichtet hätten (dass viele von einem „erfüllten Leben“ redeten oder in Nachrufen dieses „Erfüllt-sein“ zugestanden bekommen, ist eigentlich belanglos, denn der Sausewind der Zeit lässt solche Belobigungen völlig sinnlos erscheinen, mit Ausnahme vielleicht solcher Namen, die die Jahrhunderte überdauert haben, z.B. Aristoteles).

Zwar erscheint vielen, wenn nicht den meisten zunächst einmal das Leben auf der Erde, trotz der sie umgebenden Wüstenei des gestirnten Himmels, in einem angenehmen, hoffnungsvollen Licht, doch da täuscht man sich: Das Licht erlöscht nach und nach oder auch ziemlich rasch, und statt seiner erscheinen uns nur noch Leid, Qual und Jammer als das eigentliche Credo unseres Lebens. Mit dieser Deutung des irdischen Lebens stimme ich vollkommen mit Schopenhauer (in seiner „Welt als Wille und Vorstellung“) überein, der darin schrieb: „Will man wissen, was die Menschen, moralisch betrachtet, im ganzen und allgemeinen wert sind, so betrachte man ihr Schicksal, im ganzen und allgemeinen. Dieses ist Mangel, Elend, Jammer, Qual und Tod. Die ewige Gerechtigkeit waltet: wären wir nicht, im ganzen genommen, nichtswürdig, so würde ihr Schicksal, im ganzen genommen, nicht so traurig sein. In diesem Sinne können wir sagen: Die Welt selbst ist das Weltgericht.“

Da die höhere Gewalt (also Gott) dermaßen mit uns Menschen in dieser Weise gefühllos, ja unbarmherzig umgeht, so muss man doch fragen, warum wir Menschen Gottes Sympathien so sehr verscherzt haben. Es gibt nur eine Erklärung: alle Menschen, die ständig durch die Geburt auf der Erde herunterkommen, sind aus irgendeinem Grunde schuldig, allein schon durch ihr Dasein hier auf der Welt. Und diese Schuld (Schopenhauer spricht von „Minderwertigkeit“) hat offenbar die höhere Gewalt dermaßen in Zorn versetzt, dass sie uns beinah in allen Belangen unseres Hierseins auf der Welt in Unklaren lässt bzw. sich selbst niemals zu erkennen gibt, allenfalls in Form von Glaubensgewissheiten, die aber leider keine echten Gewissheiten sind.

Was aber sollten wir in Anbetracht solcher Einsichten tun? Ich glaube, wir sollten nicht lange überlegen, sondern uns dieser Tatsache des Schuldig-seins bewusst werden. Das heißt, wir sollten der höheren Macht unsere Schuld bekennen, soweit wir diese identifizieren können, und um Vergebung bitten, auf dass wir aus dem unheilvollen, mit schwerem Leid behafteten Dasein erlöst werden. Darin also, in dieser Nachforschung nach einer vermutlich schweren Verfehlung (oder Verfehlungen) in unserem Leben liegt der Sinn des Lebens; wir sollten nicht nachlassen, nach dieser Schuld zu suchen, die nach der Fähigkeit Gottes, die Dinge im Voraus zu erkennen, für ihn von vornherein klar zu Tage lagen.

Woher ich das weiß:Recherche
Ja

Natürlich, es gibt sich ja jeder seinen Sinn im Leben selbst.