Kann man überhaupt „falsch” leben?
Exemplarisch könnten präzise Handlungen oder Entscheidungen als moralisch inakzeptabel erachtet werden, sofern sie Schaden für andere herbeiführen oder elementaren ethischen Prinzipien zuwiderlaufen. Gemäß dieser Auslegung vermag es durchaus möglich sein, auf "fehlerhafte" Weise zu leben, indem man bewusst oder unbewusst gegen moralische Grundlagen verstößt.
Indessen führt eine alternative Perspektive ins Feld, dass das Leben an und für sich subjektiv sei und daher eine objektive Beurteilung über die "Richtigkeit" oder "Falschheit" einer Lebensweise unmöglich sei. Entsprechend dieser Ansicht stellt das Leben eine individuelle Strebsamkeit nach persönlichem Glück und Erfüllung dar, welche von diversen Werten und Überzeugungen geprägt wird. Was für eine Person "richtig" erscheint, vermag für eine andere "falsch" zu sein, und umgekehrt. In diesem Kontext lässt sich argumentieren, dass kein absoluter Maßstab für ein "fehlerhaftes" Leben existiert, da ein jeder Mensch seine eigenen, einzigartigen Ziele und Prioritäten hegt.
Ferner lässt sich die Fragestellung aus einer existenziellen Perspektive betrachten. Sofern wir das Leben als eine Suche nach Sinnhaftigkeit und Zielsetzung betrachten, könnte ein "fehlerhaftes" Leben als ein Dasein angesehen werden, das frei von Erfüllung, Bedeutung oder tiefgründiger Zufriedenheit ist. In diesem Sinne definiert ein "fehlerhaftes" Leben sich nicht zwangsläufig durch spezifische Handlungen oder Entscheidungen, sondern vielmehr durch das Fehlen einer tieferen Ergründung der eigenen Existenz. Nichtsdestotrotz bleibt selbst diese Definition subjektiv, da individuelle Vorstellungen von Bedeutung und Zielsetzung stark variieren können.
Kann man also „falsch” leben?
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5 Antworten
Ich bin der Meinung, dass auch spezielle Handlungen ein fehlerhaftes Leben beschreiben können. Ein Beispiel wäre ein Serienmörder. Dieser mag Erfüllung in seinen Morden und Taten finden, lebt aber ganz sicher falsch.
Oder starke Drogenabhängigkeit, sie führt dazu, dass ein Mensch nicht mehr zum rationalen Denken in der Lage ist und verändert diesen grundlegend. Auch wenn man sich einredet diesen „Lifestyle“ zu mögen.
Starke, wenn auch selbst ausgesuchte Abhängigkeit und Sucht in jeder Hinsicht würde ich als falsch bewerten.
"Falsch" Leben kann man meiner Meinung nach definitv.
Das ist jedoch von jeder einzelnen Person, und auch nur für diese, selbst zu bestimmen, ob diese nun "falsch" lebt oder eben nicht.
"Falsch" Leben würde ich hier so interpretieren, dass man nicht nach seinen eigenen Prinzipien lebt, sondern sich die Prinzipien anderer aneignet, weil es in IHREN Augen der richtige Weg zu Leben ist.
Natürlich können durch das Ausleben der eigenen Prinzipien Verhaltensmuster und auch Impulse und Handlungen entstehen, die andere Menschen als falsch und bösartig abstempeln. Doch diese Person empfindet es in diesem Fall eben anders.
Das ist aber natürlich kein Freifahrtsschein alles auszuleben, nur weil es den Prinzipien des jeweiligen entspricht. Sich an die Regeln der Gesellschaft zu halten und diesen nachzugehen ist für die Allgemeinheit richtig, für die Person aber der "falsche" Weg zu leben.
Indem man gegen das lebt, was Gott von uns möchte! Anweisungen dafür finden sich m. E. in Gottes Wort, der Bibel...
Man kann insofern falsch leben, als man sich von Falschheit leiten lässt, sich selbst also etwas vormacht und einer Lebenslüge aufsitzt.
Sofern aber dies wiederum einer Wahrheitsgrundlage bedarf, hat auch ein auf Falschheit beruhendes Leben stattgefunden und sich erfüllt. Was war, kann nicht rückgängig gemacht werden. Es war dann halt vielleicht ein unglückliches Leben, aber deswegen nicht weniger wahr.
Was richtig oder falsch ist liegt immer im Auge des Betrachters bzw. der Gesellschaft