In welchem Fach kann man am ungerechtesten bewerten?
35 Stimmen
12 Antworten
Kein vernünftiger Lehrer legt es darauf an, ungerecht zu bewerten. Jede Bewertung muss nachvollziehbar sein und bei Zweifeln hat der Lehrer dem Schulleiter Rede und Antwort zu stehen und muss beweisen, dass die Bewertung den Normen entspricht.
Viele glauben, dass es gerade bei Kunst leicht wäre, subjektiv zu bewerten.
Ich habe zu meiner Zeit als Kunstlehrer dem vorgebeugt und meine ganz eigene Bewertungsmethode eingeführt, die den Schülern bisher unbekannt war. Sie kannten es vorher nur so, dass sie pro Bild oder sonstigen Werken ein bis zwei Noten bekamen
Ich bewertete dagegen j.edes Werk mit vier bis sechs Noten für einzelne Teilaspekte wie Blattaufteilung/Komposition, Vorzeichnung, Proportionen, Körperhaltung, Perspektive, Farbmischung usw. sowie einer Note für den Gesamteindruck.
Dadurch konnte man auch ohne Maltalent wenigstens ein paar bessere Noten „abstauben” und wusste hinterher genauer, wo man sich verbessern könnte.
Ich hielt jeder neuen Klasse zu Beginn des Schuljahres einen kleinen Vortrag, wo ich das erklärte und ihnen sagte, dass niemand mit einer schlechteren Note als einer Drei rechnen müsse, SOLANGE ich sehen könnte, dass man sich bemüht hätte. Wer mit Vieren, Fünfen oder Sechsen bewertet würde, hätte es nichtmal versucht und wäre auch nicht bereit gewesen, sich helfen zu lassen.
Und das klappte so gut. dass mir ehemalige Schüler, die inzwischen auf dem Gymnasium waren, erzählten, dass die dortigen Lehrer über ihre Leistungen staunten, weil sie bei mir in der Grundschule schon Dinge gelernt hatten, die eigentlich erst im Gymnasium Unterrichtsstoff wären.
Für den Lehrer bedeutet so eine Bewertungsmethode natürlich einen erheblichen Mehraufwand, aber ich fand es schon immer ungerecht, einem kreativen Prozess nur eine oder zwei Noten zuzuordnen.
Hier mal eine alte Zensurenliste einer 6. Klasse, 1. Halbjahr

Geschmacksache , danach kommt deutsch mit dem ganzen Interpretationszeug.
Militärischer Drill, mit Einfluss durch einen Körper durch den man meist nichts kann.
(Ich habe übrigens meistens eine 2-3 in Sport)
Grüße
Deutsch und Kunst hier ist bei Aufsätzen, Berichten, Bewertungen, Interpretationen, Beschreibungen etc. dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet.
Da können Noten von 1-6 fallen......
BTW: Ich bin jetzt gute 5 Jahrzehnte aus der Schule aber ich hatte nur einen Lehrer der Aufsätze nach Aufgabe, Inhalt und Textgestaltung bewertet hat ohne das man "seine Meinung" im Aufsatz hinterhertragen musste.....solcvh Missbewertungen sind kein neues Problem.
Kunst, Sport und Religion
...und ob du im Mannschaftssport (dessen Regeln nie erklärt werden) innerhalb der Mannschaft akzeptiert wirst und mitspielen kannst?
So als Klemmstelle der Realität?
Bei allen anderen Fächern kann man allerdings lernen und erfolgreicher werden, während man in Sport oft nur danach bewertet wird, wie der Körper aussieht.
Mannschaftssport ist nicht alles, deswegen hab ich das ausgeklammert aber ja da ist es sehr subjektiv vom Lehrer
Hast du jemals Schulsport gemacht?
Da steht keiner mit Maßstab.
Das ist alles subjektive Einschätzung per Auge.
Maßstab = vorbildhafte Norm, nach der jemandes Handeln, Leistung beurteilt wird.
"Ich riechte mich nach einem MAßSTAB"
Es beginnt schon damit das eine unsportliche Person prinzipiell benachteiligt ist und das was wir z.B im Schulsport hatten kannst du gar nicht Objektiv bewerten
Sport ist bei vielen Sportarten GENAU messbar und man hat einen Maßstab. Wie weit du wirfst, wie schnell du schwimmst/rennst, wie weit du springst, wie hoch du springst, wie lange du im Ausdauersport durchhältst....
ggf. wie sauber du turnst und übungen ausführst, auch gut einschätzbar.