"Im dritten Reich gab es viele Schweine. Und einer davon war ein Dreck Schwein!" - Ist das sinnvoll, wenn ein Lehrer so ausfallend seine eigene Meinung äußert?
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6 Antworten
Ein Lehrer sollte die zu behandelnden Themen sachlich unterrichten und nicht solche eher intelligenzbefreiten Äußerungen von sich geben. Zumal es der Geschichte in keiner Weise gerecht wird, da es damals eine Vielzahl von schlimmen Tätern gab. Die Reduktion oder Projektion auf eine einzelne Person (z.B. Adolf Hitler), wäre in Anbetracht aller Täter und Taten unzutreffend. Es gab mehrere zentrale Akteure und es daher schon rein geschichtlich falsch wäre, nur einen von ihnen voran zu stellen.
Egal ob Göring, Goebbels, Himmler, Heydrich, Eichmann, Mengele und viele weitere. Als Geschichtslehrer sollte man es eigentlich wissen und gerade mit diesem dunklen Teil unserer Geschichte gescheiter umgehen. Dort ist mit Blick auf die Wichtigkeit des des Themas nicht der richtige Platz, um solche Stammtisch-Sprüche herauszuhauen. Erst recht nicht in Schulen, in denen es um die Wissensvermittlung geht. Mein Cousin ist Geschichtslehrer und nicht mal im privaten Umfeld derlei Sprüche äußern würde.
Der Erkenntnisgewinn ist gleich null.
Ist einfach unsachlich. Die eigene Meinung von Lehrern hat in der Schule nichts zu suchen, es sei denn man will speziell (Von Schülern aus) ihre Meinung hören. Aber selbst das sollte man diskret machen.
Sinnvoll nicht, aber verständlich;)
Dass man über dieses Thema nicht "wertfrei" reden kann, sollte klar sein. Alles Andere wäre eine Entwürdigung der vielen Millionen Ermordeten im Dritten Reich.
Allerdings ist es die Aufgabe des Lehrers, zu vermitteln, was in dieser Zeit geschehen ist und wie es so weit kommen konnte.
Gerade Begriffe wie "Schweine" sollte sich ein Geschichtslehrer in diesem Kontext sparen, da das Schwein bei den Nazis und anderen Antisemiten ein Symbol für Juden war. Und das muss ein Geschichtslehrer wissen.
Außerdem lenkt es davon ab, dass die Shoah nicht ohne die Unterstützung eines großen Teils der Bevölkerung hätte stattfinden können.
Passender wäre es, das Thema aus Sicht eines Betroffenen zu behandeln. In meiner Schulzeit haben wir beispielsweise das Buch "Damals war es Friedrich" gelesen.