⚖️ Hebt sich gutes und schlechtes Karma gegenseitig auf – oder zählt jede Handlung für sich?

Nein - Jede Handlung zählt einzeln 60%
Ja - gutes und schlechtes Karma wird ausgeglichen 40%

5 Stimmen

7 Antworten

Es gibt kein Karma!

Du bist nicht verpflichtet, IRGENDwas Gutes zu tun. Wer nur Schlechtes tut, wird auch nicht zwingend dafür bestraft werden - wenn er nicht erwischt wird. 😉

Das, was Du Gutes tust, könnte unter Umständen nie anerkannt werden! Deshalb ist es wichtig, dass Du Gutes immer nur für Dich selbst tust - dass Du von Deinem Handeln überzeugt bist (auch von Deinem Denken und Sagen!). Du wirst für Dich nur ins Gleichgewicht kommen, wenn Du weißt, dass alles, was Du sagst, tust und denkst, richtig ist!

Werde selbstbewusst.


Ja - gutes und schlechtes Karma wird ausgeglichen

Ja, im weitesten Sinne können karmische Potentiale durch andere karmische Potentiale ausgeglichen oder beeinflusst werden.

Das Konzept des Karmas, insbesondere in östlichen Philosophien wie dem Buddhismus und Hinduismus, ist komplex und vielschichtig.

Es geht nicht nur um eine einfache "Auge um Auge"-Gerechtigkeit, sondern vielmehr um das Prinzip von Ursache und Wirkung, wobei die Intention hinter einer Handlung (Sankalpa) eine entscheidende Rolle spielt.

Erzeugung von "gutem Karma":

Positive Handlungen, Gedanken und Absichten können dazu beitragen, negative karmische Auswirkungen auszugleichen. Wenn man zum Beispiel in der Vergangenheit jemandem Leid zugefügt hat, kann das bewusste Bemühen, anderen zu helfen, Mitgefühl zu zeigen und positive Beiträge zu leisten, dazu führen, dass sich das karmische Gleichgewicht verschiebt.

Es ist wie das Anpflanzen neuer, gesunder Samen, die die Ernte alter, weniger wünschenswerter Samen beeinflussen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Karma nicht als unveränderliches Schicksal, sondern eher als ein dynamischer Prozess angesehen wird.

Während einige Aspekte des Karmas, die wir aus früheren Leben mitbringen (oft als "Prarabdha Karma" bezeichnet), als weitgehend unabänderlich gelten, haben wir in jedem Moment die Möglichkeit, neues Karma zu schaffen (Kriyaman Karma) und somit die Richtung unserer Zukunft zu beeinflussen.

Es geht darum, bewusste Entscheidungen zu treffen und aus den vergangenen Handlungen zu lernen, um ein harmonischeres und ausgeglicheneres Leben zu führen.

Zusätzlich kann die göttliche Gnade im Hinduismus als eine Kraft angesehen werden, die das individuelle Karma mildern oder sogar aufheben kann, indem sie den Suchenden zu spiritueller Erkenntnis und Befreiung führt.

LG

Ja - gutes und schlechtes Karma wird ausgeglichen

Aus christlicher Theologie und Perspektive verhält es sich mit dem asiatischen Konzept des "Karma" etwas anders als mit dem christlichen Verständnis. Dennoch kennen wir das Prinzip und seine Funktionsweise, welche in unseren Lebensbüchern niedergeschrieben werden. Demnach werden gute wie schlechte Taten auf der "Seelenwaage" ausgeglichen. In meiner theologischen Sichtweise würde ich dies als eine Bilanz von Tugenden und Lastern beschreiben. Dabei wird deutlich, dass nicht alle Sünden gleich bewertet werden, sondern Gott sehr wohl differenziert urteilt. So kann eine gute Tat eine schlechte ausgleichen.

Über diese Thematik könnte man im Detail lange philosophische Diskussionen führen, da sie recht komplex ist und mit verschiedenen Aspekten zusammenhängt. Grundsätzlich lässt sich jedoch sagen, dass die Möglichkeit besteht, dass gute Taten schlechte ausgleichen können  und dass dies in Verbindung mit Gottes Gerechtigkeit und Gnade steht.

LG.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierend im christlich spirituellen Glauben
Nein - Jede Handlung zählt einzeln

Bin nicht religiös, aber da jede Handlung ihre eigenen Konsequenzen (positiv & negativ) mit sich zieht hätte ich gesagt jede zählt einzeln.

Nein - Jede Handlung zählt einzeln

Karma hat nichts mit Glauben zu tun. Es gibt keinen kosmischen Buchhalter, der etwas in eine schwarze Liste oder in ein goldenes Buch einträgt. Das ist einfach eine Ausprägung des Gesetzes von Ursache und Wirkung. Alles was du tust hat entsprechende Auswirkungen.

Und das gilt natürlich für jede einzelne Tat. Dabei kann es allerdings sein, dass sich gegenläufige Auswirkungen auch zum Teil aufheben.

Die Auswirkungen einer Tat treffen jeden Menschen, egal was er für einen Glauben hat.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – 30 Jahre Belehrungen tibetischer Buddhismus; Zen